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Zeitschrift für Parapsychologie. Heft 1. (Januar 1931.)
Weltanschauliches und Theoretisches*
Die üblichen Einwendungen gegen die okkultistischen
Forschungsmethoden.
Von Dr. Richard W i n t e r b e r g.
In Stichworten, um oft Gesagtes nicht zu breit wiederzugeben, sei im folgenden
eine Uebersicht der üblichen gegnerischen Einwendungen zusammengestellt
, mit denen in der weiteren Oef fentlichkeit von jeher gegen Versuchsleiter
und Versuchspersonen auf okkultistischem Forschungsgebiet gearbeitet
wird.
Die Einwendungen gliedern sich wie folgt:
A. Gegen die Versuchspersonen selbst, denen folgende Eigenschaften zugeschrieben
werden:
1. krankhaft, pathologisch:
2. ungebildet, ruhmsüchtig, geldsüchtig;
3. betrügerisch.
B. Gegen die Versuchsleiter:
1. geisteskrank (paranoid); der „Mogelei" verdächtig;
2. hypnoid, dauernd suggestioniert (posthypnotischer Dauerzustand?);
3. affektbetont (Wunscheinstellung), leichtgläubig, romantischer Typ (begeisterungsfähig
), kritikscheu;
\. unwissenschaftlich, nicht wahrheitsliebend, oberflächlich, unzuverlässig
beim Beobachten, gedankenlos, kritiklos, ungenau beim Zitieren, unkundig
der Geschichte des Okkultismus:
5. ehrgeizig;
6. sensationslustig;
7. scharf in der „Tonart";
8. keine eigentlichen Spezialisien.
C. Gegen die Methodik der Versuchsanordnung beim physikalischen Mediumismus
:
1. mangelnde vorherige Kontrolle der Versuchspersonen (der ständigen Begleiter
, der übrigen Teilnehmer, vielleicht auch des Versuchsleiters); Unzulänglichkeit
von Fesselungen, Trikot; Feststellung des Trancezustandes
4 (Symptome?, Pulsmessung usw.); Untersuchung auf Taschenspielerinstru-
mentc usw. (Ruminationshypothese);
2. Unzuverlässigkeit der menschlichen Sinneswahrnchmungen:
a) Auge (Dunkelheit, Rotlicht; Abstreifen und Wegwerfen von Leuchtnadeln
usw.);
b) Ohr (Musik, Sprechen usw. als absichtliches Gegenmittel gegen verdächtige
Geräusche);
c) Tastsinn (Kettenbilden verhindert einerseits Konlrollmögliohkeit,
andererseits folgt Nachlassen der Druck empfindlichkeit und ermöglicht
die unkontrollierte Lösung der Kette);
3. Einzel aufgaben der einzelnen Beobachter (mangelhaft organisiert);
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