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Winterberg: Einwendungen gegen die okkult. Forschungsmethoden. 17

t\. Messung der Entfernungen, Gewichte usw. (häufig unterlassen);

«">. Photographieren (keine ausreichende Kontrolle, weil nur Einzelphase;
Zurückbehaltung mißlungener Bilder; Retouchieren der Bilder; Vergrößerungen
nach anderen Originalen, die nicht veröffentlicht sind);

0. das Protokoll (Kompromiß-Protokoll);

7. die Epikrise (Feststellung des Trancezustandes, des körperlichen Befundes
vorher und nachher usw.);

8. Wiederholharkeil der Versuche vor „Kommissionen" und Gegnern.

1>. Gegen die Methodik der Versuchsanordnung beim psychischen Mediumismus
(Telepathie. Heilsehen, Psychometrie):

1. Tricktelepathie (\orher vereinbarte Verständigung nach einem bestimmten
Schlüssel): sonstige planmäßige Täusohungsmöglichkeiten (Zetteltrick
) ;

*>. Möglichkeiten vorheriger Information, unauffälliges Ausfragen, Kombination
;

3. FJüsterhypothese, suggestive Bestärkung durch Aeußerungen Anwesender;
r\. Muskellesen (Gedankenlesen im engeren Sinne); Hyperästhesie (points

de repere):
5. Vnwesenheitstelepathie (Mentalsuggestion):
6\ der Versuchsbericht (Protokoll);

7. Feststellung des Trancezustandes (Symptome);

8. Wiederholbarkeil des Versuchs.

Die kurze Stellungnahme eines unparteiischen, von dieser Kritik nicht
liehoffenen Beobachters (eine erschöpfende erfordert ein umfangreiches Buch)
beschränkt sich auf folgende leitende Gesichtspunkte:

Zu A, i und 2: Soweit die behaupteten Eigenschaften der Versuchspersonen
im Einzelfalle tatsächlich feststehen, ist es zwecklos, hierüber lange
Betrachtungen anzustellen. Man muß die Versuchspersonen mit ihren körperlichen
Fehlern oder menschlichen Schwächen so nehmen, wie sie sind. Interessant
könnte es immerhin für Mediziner sein, festzustellen, ob nicht bei recht vielen
der als Versuchspersonen benutzten Medien z. B. die Basedowsche Krankheit
zu erkennen ist.

Zu \, 3: Gegenüber etwaigen Täuschungsversuchen ist die \usbildung der
Yersuchsmethodik das gegebene Mittel.

Zu B: Soweit die Vorwürfe gegen die Versuchsleiler in einzelnen Fällen
rein persönlich oder in beleidigender Weise erhoben sind, muß es diesen überlassen
bleiben, jeder für <?ich die geeigneten Schritte jeweils zwecks ihrer
eigenen Rechtfertigung zu tun. Im Rahmen einer Zeitschrift ist es naturgemäß
nahezu unmöglich, sämtliche Polemiken bis ins einzelne auszutragen. Wer die-
i^ioße Zahl der Forscher und ihre gedruckt vorliegenden Vrbeiten — nicht nur
in Deutschland — kennt, muß es ablehnen, die zu B, 1 —-8. aufgeführten
Charakteristiken zu verallgemeinern.

Zu B. i: Eine ernsthafte Stellungnahme hierzu dürfte sich erübrigen.

Zu B. 1 und 3: Neuartig im wissenschaftlichen Meinungsstreit sind die Vorwürfe
zu 2 und 3. Der hinter dem Stichwort \ffektbetontheit" liegende

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