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Mannheimer: Transkausale Physik und Parapsychologie.

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größte Lmwälzung in der Geistesgeschichte der Menschheit seit ihrem Bestände
folgen, Der immer und überall bestandene, von allen Religionen gelehrte,
xon fast allen Philosophen behauptete Glaube an eine Fortexistenz wird
einem Wissen weichen, an die Stelle von starren, auf Offenbarungen gegründeten
Dogmen, von rein begrifflichen Schlüssen aus selbstgeschaffenen, philosophischen
Systemen wird die auf Erfahrung gegründete Erkenntnis treten.
Moral und Ethik werden auf neue Grundlagen aufgebaut werden müssen; denn
nenn das irdische Leben tatsächlich nur eine Episode des Daseins darstellt,
dann werden für das sittliche Verhalten des Einzelnen wesentlich andere Gründet
ze maßgebend sein, als die nur für die rein irdische Existenz berechneten.
An die Stelle der rohen Strafdrohungen und Belohnungsverheißungen, wie sie
die meisten Religionen lehren, der Genußlehre des* Materialismus, der verschwommenen
ethischen Prinzipien anderer Philosophien wird vielleicht die
indische Vorstellung vom Karma treten, d. i. der Kausalität im Reiche des
ethischen und geistigen Lebens, wonach seine Handlungen sein künftiges Dasein,
«eine Weiterentwicklung beeinflussen und bedingen. Also nicht in einem erlräumten
„Himmel" oder einer „Hölle", nicht in einem Zerfließen in einen
pantheistischen „Willen" oder ein „Unbewußte«/' wird das nächste Dasein
des Menschen nach dem Tode bestehen, sondern im Weiterleben als Indi-
viduum, in neuen Daseinsformen, wenn auch vielleicht in der alten, nur
anders angeschauten „Welt". Welcher Trost wird aber für den, der eines seiner
Lieben kalt und starr vor sich sieht, schon darin liegen, zu wissen, nicht
bloß zu glauben, daß nur sein Zellenleib tot ist, seine geistige Wesenheit
aber weiterlebt, vielleicht um uns, nur unfühlbar, nur in geistigen Strömungen
, nur in seltenen Fällen auch fühlbar in Erscheinung tretend!

Mehr als über die nächste „Episode** nach dem Tode wird und kann der
Okkultismus derzeit nicht lehren; cb später eine noch weitergehende Erkenntnis
möglich sein wird, die vielleicht nicht im Laufe historischer, sondern erst der
biologischen Fortentwicklung des Menschengeschlechtes eintreten wird, kann
nicht behauptet werden. Hierüber Weibt das Feld für rein spekulative philosophische
Theorien offen. Die Stellung des Okkultismus zur Wissenschaft wird
durch die Worte eines geistvollen Gelehrten gekennzeichnet: „Der Okkultismus
verneint nicht, was die Wissenschaft bejaht, aber er bejaht, was die Wissenschaft
verneint.*'

Die hier besprochene Vnlworl auf die Frage: „Was kann und was soll der
Okkultismus?'* ist zugleich die Erfüllung des Gebotes, die einst als Richtschnur
für die Ethik aufgestellt wurde: „Lehret den Menschen, was er ist — und sein
wird — und er wird wissen zu tun, was er soll!"

Transkausale Physik und Parapsychologie.

Ton Dr. Ernst Mannheimer. Wien.

Gibt es Gesetze des menschlichen Denkens schlechthin? Gibt es iNormen.
die man als absolute bezeichnen kann? Sind die Anschauungsformen nicht
allein unseres philosophischen, sondern auch die untres physikalischen


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