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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1931/0055
Sünner: „Prinzipielle Betrachtungen" zu einer Sitzung mit Rudi Sehneider. 37

chend nach rückwärts Vuge. Schrenck stellt nunmehr einen Papierkorb auf
das Tischchen, bald wird auch er angehoben, und beschreibt freischwebend
Kreise in der Luft bis über unsere Köpfe hinweg. Seine Umrisse sind ebenfalls
leuchtend sichtbar gemacht, bald kommt er auf mich zu, stößt mehrfach auf
meine Kniee auf, als wollte er mich besonders begrüßen, tut dasselbe bei meinem
Nachbarn Dr. Bruck, stülpt sich dann in der Luft gänzlich um und wird
auch wieder über die Reihe der Teilnehmer im Bogen ins Zimmer geworfen.
Ein Phänomen Jost das andere ab. Eine kleine Kindergelde wird von Schrenck
an die Vorhangspaite, mit dem Hals nach vorne, gehalten, sogleich wird sie
erfaßt, schwebt deutlich sichtbar vor unser aller Augen wie von Geisterhand
getragen, und plötzlich vernimmt man sogar das Ertönen einiger Saiten wie
durch Zupfen. Schließlich verschwindet die Geige ganz hinter dem Vorhang,
nachdem einige Teilnehmer zuvor damit berührt wurden, dann kommt sie wieder
zum Vorschein und senkt sich langsam nieder.

iNun kommt eine ,»Kraftprobe". Ein 10 Kilo schweres Gewicht mit leuchtendem
Bügel wird auf den Boden gesetzt, etwa einen Meter von dem Medium
entfernt, der Versuch, es zu heben gelingt jedoch nicht. Dann nimmt Herr
Prof. Freytag ein leichteres Gewicht von 5 Kilo auf seine Hohlhand und hält
sie ausgestreckt nach vorn. Während der Vorbereitungen .sagt jemand scherzend
, er möchte es nicht auf seinen Füßen verspüren. Das Medium, tief vornüber
gebeugt wie zuvoi, hört alles und sagt als ,,01ga" leise, nur Prof. Grul)er
und mir vernehmbar: ..Braucht keine Angst zu haben, ich pass' schon auf." AKo
Jenkt doch das Medium die Phänomene? Vlso ist doch Rudi, den wir fest wie in
einer Zwickmühle hallen, der Ausübende jener Telekinesen? Vber womit,
mit welcher Kraft?

Doch wir haben keine Zeil zum Nachdenken, denn schon wurde das schwere
Gewicht, sichtbar durch den leuchtenden Bügel, von der lfand des Haltenden
genommen, und langsam vor unseren Augen etwa in Kopfhöhe getragen und
dann ganz behutsam zu Boden gesetzt.

Eine kleine Zelluloidkugel wird ebenso wie vorher der Leuchlstab in der
Luft hin und her bewegt, doch trotz wiederholter Aufforderung, diese in einen
allseits \erschlossenen, mit Glasscheibe versehenen Kasten hineinzubringen, gelingt
dieser Versuch leider nicht. Wir warten nicht lange, wir gehen weiter.

Eine Glocke, die auf das Tischchen inmitten unseres Halbkreises gelegt
wird, schwingt plötzlich in der Luft, wie von einer Hand ergriffen und geschüttelt
, und im Gegensatz zu dem zarten Tönen der Spieldose und dem leichten
Zupfen der Geige klingt dieses helle Läuten aufrührend, und gespannt beugt
man sich vor, zu entdecken, welcher Spuk oder Zauber diese anscheinend rein
menschliche Betätigung vollführt, da fliegt die Glocke auch schon über unsere
Köpfe ins Dunkel des Raumes.

Nunmehr ergreift Sehrenck-Nolzing eine Leuchtscheibe, faßt sie erst mit
einer, dann, um beide Hände der Kontrolle preiszugeben, mit seinen beiden
Händen, die deutlich sichtbar als dunkle Konturen sich vor dem hellen Untergrund
abheben. Doch was ist das? Gibt es noch eine Steigerung über das
bisher Erlebte? Die Scheibe zeichnet sich deutlich ab. der schwarze Vorhang


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