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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1931/0079
Zweites Heft.

Februar 1931.

Experimentelles.

Bericht über einige Experimente mit Max Moecke.

Von 11. L a m b e r l.

Ich halte Max Möcke schon vor einigen Jahren kennengelernt, als er, auf
der Durchreise in Stuttgart weilend, mich autsuchte, um mit mir über die
damals von ihm herausgegebene Zeilschrift „Der Okkultismus" und manches
andere, was uns beide interessierte, zu sprechen. Hellseherische Angaben, die
er mir persönlich damals oder später zu macheu versuchte, waren wertlos, so
daß ich ernste Zweifel an Möckes Fähigkeiten hatte; diese Zweifel wurden
durch die phantastisch klingenden Erzählungen Möckes über Leistungen an
anderen Orlen nicht vermindert, und so war ich erstaunt, als ich von dem mir
als sehr kritisch bekannten Amateurtaschenspieler Hermann Kohn aus Ludwigsburg
hörte, daß Möcke in Vorträgen in Ludwigsburg Herrn kohn selbst
sowie einigen seiner Bekannten eine größere Zahl von richtigen Angaben gemacht
habe, die Möcke zweifellos nicht auf normale Weise in Erfahrung
gebracht haben könne. Mit größtem Interesse sah ich daher den Vorträgen
entgegen, die Möcke im September und Oktober 1929 in Stuttgart halten
sollte. Schon nach dem ersten Vortrag war es mir klar, daß die guten. Angaben
, die Möcke gelegentlich irgendwelchen Personen aus dem Publikum
machte, nicht als Zufallstreffer angesehen werden konnten; es blieben daher
zur Deutung dieser Leistungen nur zwei Möglichkeiten; entweder eine starke
supranormale Fähigkeit Möckes oder eine sehr ausgedehnte, kaum glaubhafte
Helfershelfern.

Für diese Leistungen in seinen öffentlichen Vorträgen gebe ich ein Beispiel
, bei dem ich die betreffende Dame später aulsuchen und das von mir
und einem Bekannten angefertigte Protokoll gründlich mit ihr durchsprechen
konnte, Möcke sagte zu der von ihm aus einem großen Publikum scheinbar
wahllos herausgesuchten Dame (Frau Dr. Marie Mertz, Arztwitwe, SenefelJei
Straße 11, in Stuttgart):

„Sie hatten als Kind immer Angst vor Zigeunern. Sie sind einmal
von Zigeunern entführt worden." (Durch den Ort, an dem die Dame als
Kind eines Geistlichen lebte, kamen häufig Zigeuner; sie hatte nicht eigentlich
Angst vor ihnen, doch wurde sie als vierjähriges Kind von Zigeunern in deren
Wagen genommen, der dann wegfuhr; auf das Geschrei anderer Kinder hin ließen
die Zigeuner den Wagen halten und setzten das Kind wieder ab)1). „Sie sind

*) Alle diese und die folgenden Erklärungen teilte mir die Dame bei meinem
Besuch mit; während des Experiments selbst antwortete sie nur allgemein mit
Ja" oder „nein".

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