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Lambert: Bericht über einige Experimente mit Max Möcke

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ist sehr zart und im Essen diffizil." (Dies ist vermutlich richtig, er ißt langsam
und gelegentlich mit Selbstüberwindung.) „Hat das Kind öfters Nasenbluten
infolge einer Verletzung von außen her?" (Er ist häufig auf die Nase
gefallen.) „Das Kind ist im Gehen etwas ungeschickt. Es läuft nicht gern
viel und hat einen etwas eigenartigen Gang. Ich habe das Gefühl, als ob Sie
das Kind korrigieren, mit dem Fuß anders zu gehen." (Zunächst verneinte
Frau II. diese Angaben; in der Tat ist es wohl falsch zu isagen, daß das Kind
ungern viel gehe; aber in den letzten Wochen vor der Sitzung hatte es sich
zum Scherz einen dummen Gang auf den Absätzen angewöhnt, den man ihm
auszureden suchte.)

„Gestern morgen kam jemand und wollte eine Rechnung einkassieren,
die noch gar nicht fällig war. Sie haben den betreffenden wieder fortgeschickt
mit dem Bemerken, daß sie noch nicht fällig ist." (Eine Rechnung, nein, das»
stimmt nicht.) „Kann es sein, daß man etwas abliefern wollte, das nicht für
Sie bestimmt war?" (Gestern, nein.) „War das vorgestern? Es muß in den
letzten Tagen gewesen sein." (Es wurde \or etwa acht Tagen ein Pfund Tomaten
abgegeben, die nicht für mich waren.) „Sie haben kürzlich am Herd irgendein
Kleidungsstück angebrannt." ^ein.) „Sie wollten früher Lehrerin werden."
(Ja.) „Sie sind nur schwer dazu zu bewegen, in einem öffentlichen Kreis zu
singen. Zu Hause singen Sie aber sehr gern." (Ja.) „Sie singen nicht einmal
vor Ihrem Gatten. Meist wenn Sie allein sind." (Dies wurde von Frau IL
verneint; nachträglich stellt sich die Sache so dar: Mit il\ Jahren sang sie
einmal mit peinlichen Begleitumständen in der Oeffentlichkeit; diese Jugenderinnerung
frischte sie kürzlich in einer Erzählung wieder auf; eine Zeitlang
sang sie jeden Abend vor ihrem Gatten, war aber dabei befangen.) „Sie haben
in Ihrem Schlafzimmer ein alles Bild; die einzelnen Figuren kann ich nicht
erkennen; es ist dunkel; stimmt das?" (Ja. Das Bild ist wirklich dunkel und
die Reproduktion eines allen Bildes.) „In der Mitte kann ich jetzt eine Frau
erkennen, die ein Kind hält." (Stimmt nicht.) ,,Es muß mit einem Kind etwa*
zu tun haben." (Ja. Jesus und Johannes sind darauf abgebildet.; „Der Rahmen
dieses Bildes sollte längst erneuert werden, was aus Pietät nicht gesrhielil,
weil man das Bild in dem ursprünglichen Rahmen lassen möchte." Nein.)
„Der Rahmen ist auf der einen Seile aufgeplatzt." (Vielleicht. Zu Haute
wurde festgestellt, daß dies nicht der Fall ist.) „Ich sehe in Ihrem Zimmer
verschiedene Nippsachen, Blumenhaller." (Nein.)

„Sie waren als Kind im Aller von 1*2 Jahren eine sehr gute Schlittschuhläuferin
." (Nein.) „Ich weiß aber bestimmt, daß Sie ein sehr großes Interesse
dafür hatten Waren Sic nicht fußleidend? Ilaben Sie nicht früher ein
Bein gebrochen?" (Frau IL gibt zu, daß sie sehr gern eine gute Schiilbchuh-
läuferin gewesen wäre; den Beinbiuch bestreitet sie; doch wird sie von ihrem
Mann, der neben ihr sitzt, darauf aufmerksam gemacht, daß ihre Tochter, dei
die Uli! jetzt gehört, das Bein gebrochen hat.) „Die Lhr gehört auch nicht
eigentlich der Tochter; sie stammt von einer älteren Dame." (Dies war eine
naheliegende Vermutung, da die Vhv etwas altertümlich aussieht: Frau II. bejaht
die Angabe und fragt, ob Möcke ihr etwas über die ältere Dame sagen könne.)


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