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Lambert: Bericht über einige Experimente mit Max Möcke.

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Möckes eine Holle spielt; hiernach sollen Möckes Mitteilungen zuweilen nicht
auf die eigentlich \on ihm besprochene Person passen, wohl aber auf eine ganz
in der iSähe befindliche Persönlichkeit. Es ist schwierig, hierzu eine ganz gerechte
Stellung einzunehmen, denn einerseits werden die Erfolgsaussichten
.Möckes sehr vergrößert, wenn wir auch solche Treffer als Erfolge anerkennen
wollen, andererseits kann man nicht bestreiten, daß ein verkehrter Rapport
durchaus im Bereich der Möglichkeit liegt und so wird man eine längere lleihe
von Uebereinstimmungen der Möckeschen Angaben mit Erlebnissen eines Nachbarn
der eigentlich besprochenen Person nicht ignorieren dürfen. In unserer
Sitzung konnten wir nichts besonders Auffälliges in dieser Hichtung feststellen;
immerhin möchte ich den einzigen hierhergehörigen Fall mitteilen. Möcke
hatte sich Frau Dr. Garthe ausgesucht, um ihr Angaben über ihre Lebensumslände
zu machen. Frau Garthe mußte alles von Möcke Gesagte verneinen,
so daß man den Fall als völlig mißJungen ansah: doch sagte mir nachher die
Möcke gleichfalls unbekannte Sängerin Käthe Ivers, die hinter Frau Garthe
stand, manches von dein Gesagten habe gut auf sie selbst gepaßt. Insbesondere
trifft dies für folgende Angaben Möckes zu, die die mißlungene Besprechung
Frau Garthes abschlössen.

Möcke sagte zu Frau Garthe: „Ilaben Sie als Kind die Idee gehabt. Sängerin
werden zu wollen? Vielleicht ist es Ihnen erinnerlich, daß Sie als Kind einen
Kreis von \—5 Jungens diriguil haben? Hat man Sit» als Kind zwingen wollen,
in die Kirche zu gehen? Sie haben sich an der Hand eine große Schnittwunde
zugezogen. Sie haben das Bestreben, zu zeichnen und /u skizzieren. Sie arbeilen
sehr inspiraliv." Vlle diese Angaben bis auf das Zeichnen und Skizzieren
werden \on Frau Garthe verneint, während sie für Fräulein fvers zutreffen.
Wenn dieser Fall allein stünde, würde ich ihm wenig Bedeutung beimessen,
weil naturgemäß die Eriolgsaussichten um so größer sind, auf je mehr Personen
sich die \ngaben eines Hellsehers beziehen dürfen; da aber von anderen
Beobachtern berichtete Fälle dieser Art auffallender sind, wollte ich wenig-
s'ens d'jraji hinweisen, daß Möcke hier möglicherweise unter den Einfluß
einer anderen Persönlichkeil geriet, die ihn dadurch, ohne dies zu wollen, zu
falschen \ngaben über die eigentliche Versuchsperson veranlaßte.

Wenn ich zum Schluß eine statistische Vu&werlung der Fälle Beck und
Jlaai» versuche, so bin ich mir wohl bewußt, daß dies bei allem guten Willen
nur in sehr unvollkommener Weise geschehen kann, da schon die Beweiskraft
der ein/einen Angaben oft sehr verschieden ist. Wenn Möcke /u Di. Beck sagt:
,,Sie haben einen Angestellten zuviel, den Sie aus Mitleid behalten**, -o isl diese
Angabe von viel größerem Gewicht als wenn er zu Beck sagt: ,.Sie sind
wieder verheiratet", was auch ohne Hellsehen jeder \nw(-»ende au«? dem Ver

erbaute Badgebaude. Wer die Anstalt von dieser Seite /uerst erblickt, kann
durchaus einen gotisch-klösterlichen Eindruck erhalten; die Dame wohnte allerdings
nicht in dem gotischen Teil. Nach Ansicht eines der Anstaltsäi/tc ist es
sehr wohl möglich, von der Abteilung, in der die Dame lebte, das Spiel des
Harmoniums im Betsaal n\ hören. Zu betonen ist, daß die weitet unten gegebene
Erfolgsstatistik vor Kenntnisnahme dieser für Möcke günstigen Mitteilungen
Heirn Illigs aufgestellt wurde.


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