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Zeitschrift für Parapsychologie. 2. Heft. (Februar 1931.)

hallen von Dr. Becks Nachbarin \ermuten konnte, als Möcke fälschlich behauptete
, in Dr. Becks Tasche sei ein Loch. Aber bei der großen Anzahl >on
Punkten, die als richtig oder falsch gewertet werden müssen, erhält man doch
einen brauchbaren Mittelwert für Möckes Leistung, auch wenn man Punkte
von so verschiedener Beweiskraft als gleichwertig behandelt. Jedenfalls wäre
die Einführung von Wer tu ngs Faktoren für jeden einzelnen Punkt nicht ohne
bedenkliche Willkürlichkeiten möglich. Eine weitere Schwierigkeit liegt in der
Zählung der Punkte. Möcke sagt zu Dr. Beck: ,,Sie befassen sich seit etwa vier
Jahren mit Homöopathie; wenn es nicht die Schulhomöopathie ist, dann ist es
eine Zusammenstellung der homöopathischen Mittel. Es spielen aber noch ganz
andere Mitlei hinein/4 Hier ist die Zeitangabe ,,vier Jahre" richtig, ebenso die
Tatsache, daß Dr. Beck sich mit Homöopathie befaßt, ohne daß er doch schulmäßiger
Homöopath wäre. Auch das Hereinspielen anderer Mittel ist auffallend
richtig. Diese Mitteilung bedeutet also 3—\ richtige Punkte, je nachdem
man die Angabe, daß es sich nicht um die eigentliche Schulhomöopathie handelt,
als selbständigen Punkt werten will, oder nicht. Genau in derselben Weise
hätlen wir 3—\ falsche Punkte, wenn sich die Mitteilung Möckes nicht bestätigt
hätte. Das Beispiel zeigt, daß man häufig im Zweifei sein kann, wie viel
Punkte im einen oder anderen Sinn man jeweils rechnen soll. Diese Vieldeutigkeit
geht so weit, daß ich bei mehrmaliger strenger Durchzählung aller
Punkte an drei verschiedenen Tagen sehr voneinander abweichende Zahlen
erhielt. Dos erstemal waren im Fall Beck 25 von 56 Punkten richtig, das!
zweitemal 36 von 77 und das driltemal 4i von 88. Diese wechselnde Zählung
der zu werlenden Punkte durch denselben Mensehen könnte uns an der Möglichkeit
verzweifeln lassen, eine einigermaßen zuverlässige Bewertung solcher
Leistungen auf dem angegebenen Wege zu erzielen. Doch ergab sich zum
Glück, daß trotz diesen erschreckenden Abweichungen der Prozentsatz der
richtigen Angaben unter der Gesamtzahl der Möckeschen Mitteilungen recht
konstant blieb. Diese Pro/entzahlen waren bei der ersten Bewertung des Falles
Beck Vi,6 Prozent richtige Angaben, bei der zweiten ^6,7 Prozent und bei der
dritten 16,6 Prozent. Die erfreuliche Uebereinstimmung scheinbar so divergierender
Bewertungen berechtigt uns wohl, zu sigen, daß Möcke im Fall
Beck rund 45 Prozent richtige Angaben gemacht hat. Im Falle Haag erhielt ich
bei viermaliger Bestimmung folgende Prozentzahlen für die richtigen Angaben:
56,2 Prozent; 53,\ Prozent; 52,5 Prozent; 53 Prozent; es waren also hier mindestens
02 Prozent von Möckes Angaben richtig. Fassen wir nur die über Frau
Haags Tante gemachten Mitteilungen ins Auge, so erhalten wir mindestens
6«} Prozent, und beschränken wir uns auf die Punkte, die Frau Haags Tochter
beireffen, so erhalten wir über 78 Prozent richtige Vngaben.

Es sind nun z. B. von Professor Dessoir Versuche darüber gemacht worden,
wieviel Prozent richtige Angaben man erzielen kann, wenn man sich mit
fremden Personen zusammenbringen läßt und ihnen rein zufällig Angaben
über ihre Lebensumstände macht; die Zahl der Treffer, die Dessoir dabei erreichte
, überstieg nicht 5 Prozent (Dessoir, Vom Jenseils der Seele, 3. Vuflage,
S. Selbst wenn dieser Prozentsatz gelegentlich etwa«? überboten werden


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