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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1931/0094
Zeitschrift für Parap^ychologie. 2. Heft. (Februar 1^)31.)

dem bleibe «auch dann noeli die Frage zu klären, wie bei Wasser oder Erz sudclie
klopf lerne an sich entstehen könnten. Die Eitern sind jetzt natürlich überlaufen
von den Leuten und hätten herzlich gern ihre Ruhe wieder. Ein Graphologe
kam und schilderte das Kind als gutmütig, verträum( und sensibel.

(Leipziger Neueste Nachr. Nr. 35o/0o v. 20. 26. Dez. 1900.

Der Klopfgeist von Oberspier

Die Veröffentlichung der „Leipz. N. Nachr." über das Klopfgeheimnis \on
Oppau hat, wie wir aus Zuschriften aus dem Leserkreise ersehen, besonderes
Interesse erregt. Nachstehend geben wir einem thüringischen Pfarrer das
Wort, der über eine ähnliche Erscheinung lu Oberspier (Kreis Sondershausen)
berichtet.

Die auffallende Erscheinung eine«» Klopfgeistes in Oppau, über die in der
Nummer vom 20./2G. Dezember berichtet wird, steht nicht vereinzelt; sie ist
ein Glied in der Kette okkulter Ereignisse, die sich besonders in aufgeregtön
Zeilen und so auch in dem letzten Jahrzehnt häufen oder auch in der Oeffent-
lichkeil mehr beachtet werden als einst unter der Herrschaft des nackten Materialismus
, liier sei erinnert an einen Vorfall, der vor nun neun Jahren dem
Unterzeichneten Veranlassung gab, in der Zeitung seiner Heimat einen Bericht
zu veröffentlichen, einen Bericht, der sofort die Runde in den gelesetnslm
Zeitungen Deutschlands machte. Der Klopfgeist von Oberspier äußerte sich
dem \on Oppau derart ähnlich, daß man von einer Wiederholung gleicher
geheimnisvoller Offenbarungen von Kräften sprechen kann, über die die Wissenschaft
noch nicht im klaren ist, und die sie vielleicht auch nicht vollständig
aufklären wird. Ein Mädchen im Aller von 12 Jahren verfolgten Töne, v\ie
Klopfen, Kratzen, Scharren iti den verschiedensten Wohnungen, besonders aber
zur Nachtzeit, wenn das Kind zu Bett lag. Der Unterzeichnete, er war damals
ev. Pfarrer In Oberspier hei Sondershausen, hat nicht allein die Töne gehört.
Tausende von Mensehen waren Zeuge des Vorfalles, der sich etwa ein halbes
Jahr lang ausdehnte. Aerzte und Wissenschaftler, so der Privalgelehrle
Dr. von Wasielewsk) und der berühmte Wünschelrutengänger Dr. Aigner in
Freiburg i. B.. interessierten sich für den Fall und nahmen ihn persönlich
zur Kenntnis. Besonders aber, und das war das Beängstigende, der Aberglaube
beschäftigte sich in vielfacher Weise damit und äußerte sich zum Teil in
skurrilsten Zuschriften an den Unterzeichneten. So riet eine Frau aus Halle,
die geglaubt hatte, der Klopfgeist hause in der Pfarre, man solle in einem
Brustbeutel Brotkrume, Salz und Tili tragen, das könne die Hexe nicht riechen
und müsse sterben; so sei es auch in ihrem Hause einer Tante geschehen, die
ein Kind verhext habe. Andere wieder wiesen darauf hin, daß auch bei ihnen
ähnliches passiert sei und rieten, in gewisser Beziehung mit Recht, die Kraft
des Gebets als Heilmittel zu gebrauchen. Iiier sei aber Gelegenheit gegeben,
in Beziehung auf das Klopfgeheimnis von Oppau zu raten, die religiösen
Mittel nicht allzusehr zu überspannen. Der berühmte Fall von Möttlingen
in Württemberg, wo Pfarrer Blumhardt eingriff, sollte schrecken, wenn auch


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