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Kulmer: Baron Hellenbach als Denker, Forscher u. Menschenfreund. 91

faniilie, welcher noch auf dem unheimlichen Schloß Paczolay geboren wurde,
war L azar Heicl.sfreiherr Heilenbach von Paczolay. Von den fünf Söhnen
meiner Eltern waren zwei vor Lazar» Geburt und zwei ;>pätere Sprößlinge alle»
im frühen Kindesalter gestorben.

Wir finden in seinen Vorfahren schon wähl verwandte Keime seines eigentümlichen
Wesens. Sein Großvater, Baron Alexis Heilenbach, lebte auf Schloß
Paczolay ganz zurückgezogen als stiller Gelehrter, vornehmlich mit alchymimischen
Studien und Experimenten beschäftigt. Seine Großmutter, eine geboren.'
Baronin Falkcnstcin, war mit natürlicher Sehergabe ausgestattet. Sie
starb bald nach Lazars Geburt, aber Erzählungen von ihr wirkten schon frühzeitig
anregend auf ihren Enkel ein.

Lazar wurde am 3. September 18^7 geboren. Er selbst bezeichnet sich
als ein Kreuzungsprodukt ungarischen, slawischen und deutschen Blutes. Die
Familie war ursprünglich protestantisch, aber schon seit drei Generationen
katholisch geworden.

Nach den ersten sechs sorglosen Kinderjahren, die Lazar auf Schloß Paczo-
la) verlebte, zog er im Herbst i833 mit seiner Mutter nach Wien. Hier wnirde
die größte Sorgfalt auf seine Ausbildung, auch die seines großen musikalischen
Talentes, verwendet. Er besuchte die öffentliche Schule der Piaristen in Wien.

Im Jaare 1842 machte Hellenbach sich selbständig. Er^t t5 Jahre alt bezog
er die Universität Prag. Dort blieb er vier Jahre, hörte juristische und
kameralistische Kollegien, gab sich klassischen, philosophischen, Iiistorischen
und naturwissenschaftlichen Studien hin. Er erwarb sich dort viele Jugendfreunde
, die ihm bis in späte Jahre treu blieben.

i846 machte er eine größere Seereise und hielt sich fast ein Jahr am
Mittelmeer und im Orient auf. Im Jahr 18\S ist er ganz kurze Zeit Leutnant
in einem ungarischen Regiment gewesen. Dasselbe Jahr „warf ihn aus seiner
Heimat4'; Paczolay ging in den Besitz des Grafen Nikolaus Berenyi über. Von
da ab zog er zu seiner Mutter auf deren Gut St. Helena in Kroatien. — i85i
übernahm er die Besitzung seiner Mutter in selbständige Bewirtschaftung und
vermählte sich im selben Jahre mit Glotilde Gräfin Jel'lachich von Buzin.
Dieser Ehe entstammen ein Sohn, Baron Denis Heilenbach, und fünf Töchter:
Gräfin Helene Papadopoli, Gräfin Fanny Kulmer, Baronin Zdenka Vranyczanx.
und die Baroninen Marianne und Gysela Heilenbach.

Heilenbachs Leistungen als Landwirt sollen sehr tüchtig gewesen sein,
und er legte darauf großes Gewicht. Nach einigen verhältnismäßig stillen
zurückgezogenen Zeiten, die er nun als Landwirt und Familienvater verbracht
hatte, begann im Jahre i8(k> sein politisches Leben, das ihn hauptsächlich mit
sozialpolitischen Fragen beschäftigte. Er beteiligte sich zunächst sehr rege an
den Verhandlungen im kroatischen Landtage. Von seiner Beiechtigung als
ungarischer Magnat, die ihm Sitz und Stimme im Oberhause gab, machte er
erst im Winter 188?! Gehrauch, und zwar um Tiszas Mischehegesetz jedesmal
durch seine Agitation zu Fall zu bringen. In Kroatien übernahm er die Führung
jener Partei, welche eine Vereinigung mit Ungarn anstrebte, und ihm
war es hauptsächlich zu danken, daß dieser Ausgleich zustande kam. Vnläßlieh

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