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92 Zeitschrift für Parapsychologie. 2. Heft. (Februar 1931.)
der Okkupation von Bosnien spielte seine persönliche Intervention eine nicht
unbedeutende Rolle. In seinen \ erhandlungen mit Deak \erstand er es,
günstige Umstände mit Takt und Geschicklichkeit zum Eutzen seiner Mission
m \erwerlen. Jedenfalls hat er in den schweren Zeiten, welche die Monarchie
damals mitmachte (auch den Krieg 186O). sein bestes Wissen und Können zur
Förderung des Gedeihens seines Vaterlandes eingesetzt Vis aber dann der
Staatsausgleich vom Jahre 1867 zwischen Oesterreich und Ungarn \Zis- und
Transleithanien) geschlossen wurde, dessen Gestaltung den Grundsätzen Heilenbachs
widerstrebte, zog er sich bald ganz ^om politischen Leben zurück.
Schriftstellerisch hat er allerdings noch wiederholt, bis in sein letztes Lebensjahr
hinein, eine lebendige Teilnahme am Staatsleben seines Vaterlandes bestätigt
. Seine ersten >ier kleinen Arbeiten, die in Agram gedruckt wurden und
jetzt längst vergriffen sind, waren: „Ideen über die soziale Politik in
Oesterreich" (1862), „Die Rechts-Kontinuität vom allgemeinen Standpunkt"
(1862), „Opposition und Regierung'' (i864) und „Politische Gespräche" (186/1).
Eine fünfte, „Die Gesetze der sozialen ß e >a e g u n g' ist 1864 in
Wien erschienen. 1869 \eröffentlichte er in Leipzig seine Broschüre „Ursachen
und Wirkungen des nächsten Krieges mit besonderer Berücksichtigung
der S ü d s 1 a v e n gegenüber Oesterreich und R u Irland
".
Im Jahre 1869 zog Hellenbach ganz nach Wien, und hier beginnt ein neuer
Abschnitt seines Lebens, jener seiner finanzwirtschaftlichen Unternehmungen.
In seinen finanziellen Unternehmungen war er nicht vom Glück begünstigt
und es gelang ihm nicht, den Schaden, den die kostspieligen Liebhabereien
seines Vaters verursacht hatten, wieder gutzumachen.
1875 veröffentlichte Hellenbach eine kleine Schrift „Metaphysik der
Liebe", welche er schon in früheren Jahren geschrieben hatte, ah er sich
besonders mit Schopenhauer beschäftigte. Der Grundzug dieser Arbeit ist ein
sozialpolitischer. Dann kam als erstes größeres Werk seine „Philosophie
des gesunden M e n s c h e n \ erstandet. Hiermit begann auch seine
letzte Entwicklungsperiode, die der geistigen Reife und Meisterschaft. Von da
ab entfalten sich in ihm alle Geisteskeime zu großartiger Blüte und reiften
zu bedeutenden Werken von bleibendem Werte.
In dieser Zeit erschienen der Reihe nach:
* „Der Individualismus int Lichte der Biologie und Philosophie der
Gegenwart" (1878).
„Die Vorurteile der Menschheit" (I. und IL Band, Wien 1879,
III. Band 1880. II. Auflage in drei Bänden. Wien 188/4). Diesem Werk hat
der Verfasser einen Teil seiner früheren sozialpolitischen Schriften und einige
Kapitel aus seiner „Metaphysik der Liebe*' eingefügt.
„Das Tagebuch eines P hil o s op h en" (Wien r881 bei L. Rosner).
„Die Magie der Zahlen als Grundlage aller Mannigfaltigkeit und das
scheinbare Fat um" (Wien 1882).
„Geburt und Tod als Wechsel der Anschauungsforni oder die Doppelnatur
des Menschen" (Wien i885. W. Braumüller).
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