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Zeitschrift für Parapsychologie. 2. Heft. (Februar 1931.)

müsse, und mir anheimstelle, selbst an Ort und Stelle Ermittlungen anzustellen.
In diesem Falle würde er mir dort gern weitere Angaben machen können.

Wie man sieht, ist den offiziellen Stellen an einer wissenschaftlichen Aufklärung
nichts gelegen, zumindest den Behörden „aus dienstlichen Gründen" der Mund
verbunden!

Wir verzeichnen zum Schluß noch aus den „L. N. N." vom 15. Januar
folgende „Aufklärung", die uns während der Drucklegung dieses Heftes noch
zuging:

Die „Aufklärung" des Klopfgeistes von Oppau.

Viele Leser der „L. N. N." haben schon versucht, etwas über die Aufklärung
des „Klopfgeistes" von Oppau, einem lieblichen Dörfchen im Kreise Landeshut in
Schlesien, zu erfahren. (Bis nach Landeshut sind derartige Fragen gekommen!)
Heute sind wir nun in der Lage, diese Aufklärung geben zu können. Die
mysteriösen, pochenden, raschelnden und klopfenden Töne, die gerade in dem
abseits am Bergessaume liegenden Häuschen eines einfachen Bauern zu hören
waren und wochenlang das ganze Dorf, ja sogar den ganzen Kreis Landeshut
in verwundernde Erregung versetzten, haben eine höchst einfache Aufklärung
gefunden. Wie bereits bekannt, hatte man sogar schon die Fußbodenbretter
der Stube des „Klopfgeistes" ausgehoben, ohne auf eine Spur zu kommen. Hätte
man aber tiefer geforscht, so hätte man bald auf die Ursache der Geräusche
stoßen müssen. Eine Persönlichkeit des benachbarten Grenzstädtchens Liebau
kam auf den Gedanken, einmal einen Wünschelrutengänger mit der Aufgabe zu
betrauen, in dem betreffenden Haus und in seiner Nähe nach Wasser zu suchen.
Das geschah und das Ergebnis war ein positives.

Gerade unter dem Wohnraum der Familie wurden kräftige Wasseradern
festgestellt. Da nun besonders in der Mitte des Monats November die Gebirgs-
bäche des Riesengebirges überaus reichlich Wasser /u Tale führten, waren in
dieser Zeit die glucksenden und klopfenden Töne sehr stark. Als dann das
Thermometer sank und Frost eintrat, hatten sich die Geräusche vermindert. Da*-
Gutachten eines Graphologen gab dann noch eine Aufklärung darüber, weshalb
die eigenartigen Laute sich hörbar machten, wenn das neunjährige Mädchen
Grete in der Stube weilte. Die beurteilte Handschrift des Kindes läßt auf eine
träumerische und gutmütige Natur schließen. Als sie die Haselrute in der Hand
hatte, vernahm man das Glucksen und Fließen des unterirdischen Wassers deutlicher
als bei anderen Menschen. Bei ihr reagiert also das Wasser auch wie be«
einem Wünschelrutengänger. Festgestellt konnte auch noch werden, daß sich
früher am Hause ein Brunnen befunden hat, der aber zugeschüttet wurde. Der
„Klopfgeist" von Oppau hat also nicht ein überirdisches, sondern ein unterirdisches
Wesen als Ursache gehabt! S.

Anscheinend versucht sich hier ein Anhänger des Wünschelrutenproblems
an der Erklärung von Erscheinungen, die seiner Beurteilung nicht unterliegen.
Unsere Leser werden wissen, was sie von solcherlei „A u f k I ä r u n g" zu halten
haben und sie gebührend einschätzen. Schrift!.

. Internationale Auszeichnung. Die „World Federation of Promoters of Culture"
(Sitz in Newark, New-Jersey, U. S. A.) hat den Universitätsprofessor Dr. Eduard
Ritter von Liszt, Verteidiger in Strafsachen in Wien, „in Anerkennung
seiner hervorragenden Leistungen auf dem Gebiete der internationalen Rechtswissenschaft
" zum Ehrenmitgliede auf Lebensdauer und zu ihrem Referenten
für österreichisches Recht ernannt. Prof. Dr. v. Liszt nimmt in der internationalen
Rechtswissenschaft eine angesehene Stellung ein. Zu Ende des Kriege^
erhielt er eine Berufung zur Gründung und Leitung eines kriminalistischen
Institutes in Konstantinopel, dessen Realisierung aber durch den Niederbruch
der Mittelmächte vereitelt wurde. Wiederholt wurde Liszt von ausländischen
Stellen um Rechtsgutachten ersucht, zum Beispiel auch von dem
Disziplinargericht für Advokaten in Tokio. Er ist ständiger Mitarbeiter
amerikanischer und vieler europäischer rechtswissenschaftlicher Zeitschriften
(London, Kopenhagen, Rom, Deutschend usw.). Mitglied mehrerer gelehrter
Gesellschaften, so auch der „International Law Association" in London, Ehrenpräsident
der „Metaphysischen Gesellschaft" in Wien und ständiger Mitarbeiter
der „Zeitschrift für Parapsychologie".


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