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104 Zeitschrift für Parapsychologie. 2. Heft. (Februar 1931.)
Wirkungen eine Zeitlang übersehätzt worden seien, würde die heutige Unterschätzung
bald einer gerechten Beurteilung weichen.
3. Osty, Eine andere Ansicht der Hy pnotismusf rage. Osty
ist der Ansicht, daß in der Tat die Menschen heutzutage weniger leicht hypnotisierbar
sind als vor einigen Jahrzehnten. Er wirft die Frage auf, ob nicht, wie
jede Zeit ihre besondeien Krankheiten gehabt habe, auch derartige therapeutische
Methoden ihre Zeit haben. Vielleicht seien kosmische Ursachen für derartige
Aenderungen verantwortlich /u machen. T i s c h n e r.
Buchbesprechungen.
Hans Malik, „Der Baumeister seiner Welt". Eigemerlag, Wien 0,
Mollardgasse 39. 604 Seiten mit 120 Bildern. Gebunden 20.— Schilling
österr. Währung zuzüglich Porto und Verpackung.
Der bekannte Verfasser hat in diesem Werke die Summe seiner umfassenden
Forschungen auf dem Gebiete der Geisteswissenschaft niedergelegt, ausgehend
von dieser als Grundlage. Er entwickelt in seinem Werke das Wes-en Gottes,
des Uranfangs und Schöpfers der Naturgesetze, das Wesen der Geister und
deren Wirken, die Entstehung der Himmelskörper und deren Daseinszweck, die
Entstehung und den Aufbau des Weltalls. Er erklärt den Daseinszweck des
Menschen, die Ursachen des geistigen und sittlichen Verfalles, das körperlich
materielle und geistig fluidale Sinnesleben. Er führt den Leser ein in das Wesen
des Mediumismus, dessen praktische, segensreiche Anwendung. Er gibt Klarheit
über das Jenseits und bringt eigene wie auch verbürgte fremde Erlebnisse
als Beweise für das persönliche Fortleben nach dem Tode. Das Werk wird
jedem Suchenden Wissen und Frieden bringen. Prof. Dr. v. L.
Mes expe"riences personelles en Spiritualisme experimentel. L'eglise et les
recherches psychiques. De la mort — Par Haraldur Nielsson, Pro-
fesseur de Theologie ä FUniversite d'Island. Uebersetzt nach der deutschen
Ausgabe: „Meine persönlichen Erfahrungen im Okkultismus. Kirche und
psychische Forschung. Vom Tod" von Gabritt Gobron. 8°. 130 Seiten.
Paris 1929. Jean Meyer Verlag. Preis 5 Franken.
Da die deutsche Ausgabe obigen Werks in der Z. f. P. bereits ausführlich
besprochen ist, soll hier nur in Kürze daran erinnert werden, daß es sich in dem
ersten der genannten Vorträge um die PMnomenik des isländischen Mediums
Indridi Indridason handelt, welche fast alle bekannten mediumistischen Erscheinungen
umfaßt, und zwar in einer Stärke und Vollkommenheit, die ihresgleichen
sucht. Der auf psychischem Gebiet sehr kompetente Verfasser hatte zudem Gelegenheit
, Jahre hindurch die gesamte Entwicklung des Mediums auf das Genaueste
zu verfolgen, bis zu dessen frühzeitigem Tode. — Im zweiten Vortrag
führt der Verf. aus, daß sowohl der rechte Wortlaut der Bibel als auch das
Wesen des Urchristentums mit dem modernen Spiritismus übereinstimme. Daß
ferner die christliche Kirche dem Spiritismus viel verdanke, indem es diesem
gelinge, den aufklärerischen Rationalismus zurückzudrängen, der aus Christus
den geschickten Hypnotiseur und Suggestionator Jesus mache. — Im dritten
Vortrag betont der Verf. das Unbefriedigende der Kirchenlehre über das Fortleben
der menschlichen Seele nach dem Tode, über das Jenseits und das Widerspruchsvolle
in ihrem Dogma von der leiblichen Auferstehung der Toten. Hier
sei die psychische Forschung berufen, Licht und rechten Trost zu bringen, indem
sie an die Stelle des Glaubens das Wissen setze, ein Wissen, das sich jeder
Vorurteilsfreie zu verschaffen imstande sei.
Abgesehen von den hochinteressanten persönlichen Beobachtungen des Verf.s
auf mediumistischem Gebiete liegt die Bedeutung des Buches in dem Umstand,
daß es nicht aus, sondern erst recht in die christliche Gemeinschaft führt. Auch
wir wünschen nach allem der französischen Ausgabe einen vollkommenen Erfolg
und das rege Interesse, welohes die deutsche Ausgabe allgemein bei uns
gefunden hat. — Freudenberg, Bodenbach a. d. Elbe.
Berichtigung. Im Artikel des Herrn Dr. Reddingius (Januarheft
, S.20ff.) muß es heißen: S.22, Zeile 13 von oben Tisch (statt Trieb); und
Zeile 23 von oben Metapsichica (statt Metapsychica).
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