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110 Zeitschrift für Parapsychologie. 3. Heft. (Mär/ 1931.)
wölke, die im Rücken der Wfeißl entstanden war, schwebte langsam die Stiege
hinauf, der Wachinspeklor nahm rasch seine elektrische Taschenlampe und
leuchtete in die Wolke hinein. Sie war so dicht, daß man nicht auf die Stufen
der Stiege hindurchsehen konnte. Die Wolke kroch langsam über die Stiege
hinauf und löste sich oben am Ende der Stiege, im Kaum der Dachwohnung,
in nichts auf. Sie soll nach Staub und \sche gerochen haben. Das Medium
halte dabei das Gefühl, als ob ihr jemand von der Stiege herab etwas entgegen-
werfe. Einzelne Zeugen wollen auch die Umrisse einer menschlichen Gestalt
in dieser Wolke wahrgenommen haben. Für den Kenner besteht kein Zweifel,
daß man es hier mit einem sogenannten teleplastisehen Gebilde zu tun hat,
das aus dem Körper des Mediums kam. und spätere Nachforschungen ergeben,
daß das Mädchen den ganzen Abend über schwere "Nervenanfälle und Trancezuslände
gehabt hatte, die von 1/29 t'br bis u Uhr nachts gedauert und sich
knapp vor dem erwähnten Ereignis eingestellt hatten. Von einer Befangenheit
des Wachinspektors kann keine Rede sein. Erstens ist er als durchaus nüchterner
und zweifellos korrekter Beamter bekannt, und wie immer machte er
auch an jenem Abend vollkommen klare und eindeutige Feststellungen. Auf
mein Befragen gab er genau an, das und das habe er gesehen, dies oder jenes
habe er nicht wahrgenommen.
Der Sand-, Stein- und Mörtclregcn dauert au.
Seither traten fast an allen Tagen gleichartige Erscheinungen auf, und zwar
immer nur dann, wenn sich das Medium in irgendeinem Zimmer befand. Auch
als es sich in einem vollkommen neu gemalten und neu hergerichteten Zimmer
ebenerdig in der Wohnung des Max Beric d. J. befand, traten dieselben Erscheinungen
auf. Auch dort fielen Steine in Haselnußgröße, Schutt und
Mörtel und Mauerbestandteile von irgendwoher auf den Fußboden. Niemand
konnte sich erklären, woher der Schutt und Unrat kam. An einem einzigen
Tage zählte man 78 Steine. Die Farbe des medial gebrachten Mörtels stimmte
nicht mit den Farben jenes Mörtels überein, der im Haus und in der nächsten
Umgebung verwendet wurde. Die Kieselsteine, die im geschlossenen Zimmer
fielen, fühlten sich warm und trocken an, während es draußen regnete. Nach
einigen Tagen begannen die Erscheinungen einen anderen Charakter anzunehmen
.
^ Tele kinetische und akustische Erscheinungen.
Der Sand- und Mörtelregen hörte nach einigen Tagen auf, dafür aber begannen
sich die verschiedenen Gegenstände im Haushalt und auch Zimnier-
möbel zu bewegen. Es wurde beobachtet, wie das Bett des Mediums, gleich
als ob es durch ein Erdbeben geschüttelt würde, wackelte, und zwar auch
dann, wenn sich das Medium nicht im Bett befand. Nach allem, was hier
beobachtet wurde, war dabei Menschenhand nicht im Spiele. Das Geistermädchen
war inzwischen aus der Wohnung Birchbauers in die Dachwohnung
zu BeriÖ übersiedelt. Dort traten nun in bunter Abwechslung Klopflaute auf,
die bald leiser, bald lauter, bald langsamer, bald schneller erklangen. Man
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