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Dörfler: Der Spuk in Eggenberg*.
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rioimal, sie habe die Wohnung verlassen und wohne bei ihrem Lebensgefährten.
Daraufhin hörte der Zulauf zu dein Geisterhaus auf. Andere wollten wissen,
das Medium sei zu einer Partei nach Steinberg, etwa zwei Stunden westlich
\on Eggenberg, übersiedelt und habe dort einen Platz als Hausgehilfin angenommen
. Ich persönlich wollte aber dieser Nachricht nicht trauen und begab
mich, von meiner Operation kaum genesen, am Mittwoch, den i3. November
19»9. aufs Geratewohl in das Spukhaus, wo ich anfangs, wie viele andere, mit
größtem Mißtrauen aufgenommen wurde. Glücklicherweise traf ich dort das
Fräulein Weißl zu Hause an, desgleichen zwei weitere \ugenzeugen des Spukes.
Ich ließ mir über die Vorgänge vom Medium selbst und den Vugenzeugen
genau berichten und stellte auch verschiedene Fragen, die sich mir beim Lesen
der >erschiedenen Grazer Zeitungsberichte aufgedrängt hatten. Bei meinem
ersten Besuch im Spukhaus erlebte ich nichts, was irgendwie an die Spukvor-
gänge- erinnerte. Durch die Vorgänge der letzten Zeit schien das Medium sehr
angegriffen und erschöpft, und war äußerst unangenehm berührt durch die
aufgetretenen Erscheinungen und vor allem durch die vielen Besuche im Spukhaus
und das dumme Gerede der Leute. War sie schon früher schüchtern und
menschenscheu gewesen, so vermied sie jetzt geradezu ängstlich jedes Zusammentreffen
mit Menschen. Nach etwa einer Stunde traf ich beim Medium
zufällig einen mir bekannten Vrzt, Doktor G., der. wie erwähnt, einige läge
vorher an dem Medium einen Ilypnoseversuch vorgenommen hatte, um auf
suggestivem Wege stärkere mediale Erscheinungen zu erzielen. Dieses Vorgehen
wurde ihm schon damals von den Angehörigen de« Mediums und von
einem Wachebeamten arg verübelt. Damals behandelte der Arzt das Mädchen
>xgen einer leichten Wunde an der Innenfläche der Oberlippe. Vber der
\r/l hatte sich die Gunst des Mediums und seiner Angehörigen durch den
Ilvpnoseversuch gänzlich verscherzl und daher war ihm der weitere Zutritt
versagt. Nach meinen weiteren täglichen Besuchen im Spukhaus wurde ich nach
und nach mit zahlreichen Vugenzeugen der Spukvorgänge und mit den Hausbewohnern
bekannt, auch mit dem Wachinspeklor Janotka, der zahlreiche Spukvorgänge
selbst unter einwandfreiesten Bedingungen beobachtet hatte und
dei auch die materialisierte Wolke auf der Stiege hatte beobachten können.
Obwohl ich täglich das Spukhaus besuchte und mir von den medialen Wurf-
ei**cheinungeii, die nun wieder langsam einset/leu, ausführlich berichten ließ,
wahrend hingegen ich selbst dem Medium und seinen \ngehörigen von meinen
Erfahrungen in vier anderen Spukhäusern erzählte, konnte ich bei diesem
Medium zunächst durch vier Besuchstage hindurch keine Spukerschcinungen
\h rsönlich erleben.
Meine ersten persönlichen Beobachtungen der S p u k v o r -
j?änge in Eggen b erg.
Schon bei meinem ersten Besuch erzählte ich von meinen Erlebnissen in
\ier anderen Spukhäusern und erwähnte, daß fast in allen Spukfällen allerlei
Hausgeräte und Gegenstände von selbst (medial) ihren Platz verlassen, geholfen
werden und fliegen. So z.B. verlassen Holzslücke. Kohlen. Kartoffeln.
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