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Dörfler: Der Spuk in Eggenberg.

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Spukvorgänge anwesend, natürlich auch die Bewohner des Spukhauses selbst,
sowie Wachebeainten, die die Vorgänge lange Zeil kritisch beobachtet hatten.
Ich gab eine übersichtliche Zusammenfassung aller bisher bekanntgewordenen
Vorgänge. Nicht eine einzige Stimme des Widerspruches regte sich, alle \litt
«»senden, auch die Gegner, mußten die Richtigkeit meiner Vngaben bestätigen
. Es muß testgestellt werden, daß die Leute des Spukhauses von \nfang
an durchaus kritisch, ja skeptisch den rätselhatten Vorgängen gegenüberstanden.
Dafür spricht schon der Umstand, daß der Haushaltimgsvorsland Max Beric,
der sich als konfessionsloser Frcidenkei ausgibt, sich vor seinen Vrbeitskollegen
und gleichgesinnten Genossen nicht durch Leichtgläubigkeit bloßstellen wollte.
Er selbst, dafür habe ich wiederholt Beweise bekommen, glaubte die Dinge,
die er erlebte, erst dann, wenn er sie wiederholt und immer wieder sehen
und beobachten konnte. Trotz der vielen, schlaflosen "Nächte, die infolge der
Spukvorgänge verursacht wurden, hat der Mann stels sachlich und kritisch
beobachtet.

Die Spuk Vorgänge, die bis dahin bekannt geworden waren, lassen »»ich
übersichtlich in folgende Gruppen zusammenfassen:

1. Klopftöne, bald lauter, bald leiser, bald schneller, bald langsamer, auch
auf Wunsch und Befehl, ohne daß sie bisher einer bestimmten Intelligenz zugeschrieben
wurden.

2. Schläge auf Möbel, die besonders laut und stark ertönten, manchmal so
stark wi( llammerschläge.

3. Verschiedene Geräusche, wie Kratzen, Scharren, Wischen, Schleifen,
Sägen, Reiben, auch Tritte im Zimmer, von unsichtbaren Gestalten.

\. Am häufigsten waren die Fernbewegungen ohne Berührung, die sogenannten
telekinetischen Erscheinungen, zu beobachten. \ or allem der Sand-, Stein-
und Mörtelregen, wie oben geschildert. Spitze Messer und Gabeln wurden
\on unsichtbarer Hand geschleudert, das ganze hüehengeschirr und alle kleineren
Einrichtungsgegenstände wurden wie von selbst lebendig, flogen und
fielen an einem anderen Ort zu Boden. Plötzlich sind sie da, wo sie nicht
waren und nicht hingehören. Gegenstände, die sonst irgendwie beweglich sind,
z. B. der Drahleinsatz der Betten, hat von selbst gefedert und geschwungen.
Die schweren Betten rückten zuerst einige De/imeter auseinander und dann
auch von der Wand weg. Der Violinkc'islen ging von selbst auf. Vucb heitere
Szenen ereigneten sich. Sehr drastisch war z. B. die Geschichte mit (inetn
Knödel. In Gegenwail des Mediums» und der Spukhausbewolmer machte ein
Knödel aus dem Suppenteller des Mediums einen Luftsprung, flog zur Zini-
mertür und landete schließlich in einem kleinen Reindel oder lläferl, in welchem
sich Kraut befand. „Kraul und Knödel, und ein Knödel ist doch nicht
magnetisch — so meinte Tlerr Beriö gehören eben zusammen.*'

5. Auch Levitationen odei das Freischvveben von Gegenständen wurden
öfters beobachtet. So soll ein Violinbogeu frei in der Luft herumgetanzt
haben, desgleichen ein Spazierstock. Eine volle Essigflasche sehwebte, wie von
einer unsichtbaren Hand getragen, vor den Augen von Zeugen von der Küchenkredenz
ca. r Meter hoch herab und stellte sich aufrecht auf den Boden nieder%


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