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Ludwig: Um das Geheimnis des Todes.
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Eggenberger Mediums überzeugen können. Eine Monographie über den Spuk
in Eggenberg soll aJles das, was hier infolge \on Kaum- und Zeilmangel
nicht gebracht werden kann, /u einem möglichst vollständigen Bild ergänzen.
Es wäre unverzeihlich und \om Slandpunkl unserer jungen Wissenschaft,
der Parapsychologie, Parabiologie und Paraphysik, nicht zu entschuldigen,
daß solche Leistungen, wie sie das Eggenberger Spukmedium bietet, der "Nachwell
vei lorengehen sollten.
Um das Geheimnis des Todes.
Von Geh. Rat Dr. Ludwig, Freising.
Der Glaube an ein Fortleben scheint dem primithen Men>chen angeboren zu
sein. Das bezeugen sowohl die Grabesbeigaben fius sehr früher prähistorischer
Zeit wie der Animismus als Religion vieler Völker Asiens und Afrikas. Auch
die großen Offenbarungsreligionen haben alle diesen Glauben zur Grundlage.
Allein der an der Naturwissenschaft orientierte moderne Mensch ist skeptisch gegeworden
auch hinsichtlich dieses Glaubens, er will sich auch nicht an philosophischen
Möglichkeits- oder Wahrscbeinlichkeitsbeweisen genügen lassen, sondern
fordert empirische Beweise für eine Frage, von deren Beantwortung
unsere ganze Lebenshaltung abhängt. Darum wirkte die Schrift des bekannten
verdienten parapsychologischen Forschers Johannes lllig „Ewiges Schweigen?"
auf viele Leser wie eine Erlösung. Denn hier ist eine Reihe von Kundgebungen
Verstorbener genau geprüft und als zuverlässig erwiesen. Dasselbe in noch viel
größerem Umfang unternahm der verstorbene französische Vstronom Gamille
Flammarion in seinem dreibändigen Werk: „La mort et sou mystere" (Der Tod
und sein Geheimnis)x). Der erste Band „avant la mort" bringt stichhaltige Beweise
für den Selbstand der menschlichen Seele unter überzeugender Wid<M-
legung des Materialismus, gegen den namentlich die okkulten Fähigkeiten der
menschlichen Seele ins Feld geführt werden; der zweite Band „autour de la
mort" »enthält viele zuverlässige Berichte über das Fernwirkeit Sterbender, während
der dritte Band „apres la mort" den Erfahrungsbeweis für das Fortleben
erbringt. Es ist sehr zu bedauern, daß von diesen 8 Bänden nur der erste
in deutscher Uebersetzung3) erschien: denn gerade die Lektüre des dritten
Bandes ist bestens geeignet, viele Suchende von quälenden Zweifeln dauernd zu
befreien Wenn ich nun mit dem folgenden Fall, der bereits durch Vbdruck im
„Hohenstaufen" (der \on .loh. lllig in Göppingen geleiteten Zeitung) zum größten
Teil 19**8 veröffentlicht aber nur einem beschränkten Leserkreis bekannt
wurde, auch die l^eser der" Zeitschrift für Parapsychologie bekanntmachen
möchte, so geschieht es in der Absicht, eine gutbezeugte Kundgebung eine> bereits
Verstorbenen den bereits bekanntgewordenen Fällen anzureihen und einen
weiteren Erfahrungsbeweis für das Weiterleben nach dem Tod vorzulegen.
Durch die Güte des Herrn Pfarrers Ritzinger in Oberlindhart t .Niederbayern)
ging mir ein Manuskript zu, das ein verstorbener Vetter des Pfarres, der Bauer
') Verlag Ernest Flammarion, Paris, rue Racine.
-) Uebersetzt von Bilz, Radebeul.
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