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Zeitschrift für Parapsychologie. 3. Heft. (März 1931.)
kenne? Herr Oberförster hat eine große Familie von 12 Kindern. Ich sagte:
,Wie würde ich wohl diese kennen, wenn es nicht Brüder von Ihnen sind?'
,Nun, sehen Sie sich's an', sagte sie. Ich nahm alle vier Photographien in die
Hand. Den ersten, sagte ich, kenne ich nicht, auch den zweiten nicht. Als
mein Auge auf den dritten fiel, durchzuckte es meinen ganzen Körper. ,Den
kenne ich,' sagte ich, ,wo habe ich den gesehenf? Ja, wahrhaftig, er ist es.
der ist vor meinem Bett gestanden.' Es war der frühere Hausbesitzer M.
Es sollte aber bald wieder anders werden. Anfang Juni ging es wieder
nach und nach los... Bald kam dieses, bald jenes ins Rollen, ohne daß wir
es... Es schlug wieder ans Fenster, es krachten die Möbel, man hörte von der
oberen Etage Schritte und Laufen, obwohl die Hausbewohner versicherten, sie
halten zu der Zeit geschlafen. Am oberen Boden rollte es...1). Im August
hatte ich nachts einen Fuß bis ans Knie aus dem Bett gestreckt. Ich wurde an
demselben vom Knie bis zur großen Zehe gestreift. Dies hatte zur Folge, daß
ich weder Hand noch Fuß mehr aus dem BeU zu strecken getraute. Es kam nun
der 27. September, wo es am Abend schon sehr lustig herging. Um halb zwölf
l hr Mitternacht fing es vor meinem Bett auf dem Zimmerboden zu rollen an.
Es schien mir, als würde ein Brett auf den Boden geworfen, so daß es fest
aufschlug und ein prasselndes Getöse machte. Dies geschah viermal nacheinander
mit einem Zwischenraum von wenigen Vugenblicken. Dies waren
schreckliche Schläge, besonders der letzte, der schon ganz unter meinem Bett
beim Kopfende geschah, so daß sich auch die Querbretter, auf denen die
Matratze liegt, bewegten. Ich wollte den Geist fragen, was sein Begehren sei,
konnte aber vor Aufregung kein Wort finden. Nur beim letzten Schlag wurde
ich sehr aufgebracht und rief: ,Was gibt's denn da?' Da war es ganz ruhig.
IN ach zwei Uhr konnte ich einschlafen.
Von dieser Stunde an war mir die Wohnung verleidet. Ich wollte keine
Nacht mehr in diesem Haus bleiben und wäre ausgezogen um jeden Preis, konnte
aber keine Wohnung finden. Auf \llerheiligen kündigle ich die Wohnung.
A 0111 6. auf 7. November war es sehr schlimm, wir mußten die ganze Nacht das
Licht brennen. \ber e» gab doch keine Ruhe. Es schlug so im Zimmer umher,
daß an Schlafen nicht zu denken war. Aber da schlug es beim Ofen eine Zeillang
an eine Kiste. Je drei Schläge fünf- bis sechsmal. Dann konnte man bemerken
, daß es auf uns zukam, und es klopfte unter der Tischplatte, wo wir
saßefi, geradeso, wie wenn man an eine Tür klopft. Meine Frau fragte, was
der Geist wolle, erhielt aber keine Antwort. Nun kraupelte e» in einem Haufen
Späne neben der Kiste, wie wenn sich eine Ratte oder Katze verbergen wollte.
Drei Tage lang gab es dieses Kraupein in den Spänen, auch wenn ich in dieselben
langen mußte, um zu heizen. Es war dann wieder etwas Stille eingetreten
. Obgleich der Herr Oberförster von einer Benediktion nichts wissen
wollte, wurde doch am 27. November eine zweite Benediklion durch Herrn
Stadtpfarrer vorgenommen... Es wurde aber immer stärker, und es war wieder
die alte Geschichte... Man hörte pfeifen. Zweimal schlug es wie mit einem
Unleserlich
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