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wicklung der Sache, der einige Jahre währende akustische Spuk, der sich endlich
zu einer optischen Erscheinung entwickelte, das fühlbare Wehen, das von der
Materialisation ausging und das Stöhnen nach dem mißlungenen Versuch. Die
(Gestalt hatte sich so genau dem Gehirn des Schauenden (»ingeprägt, dal'» er
sie sofort unter verschiedenen männlichen Bildnissen erkannte. Daher glaube
ich, daß nur die spiritualistisahe Deutung dem Fall gerecht wird. —

Weltanschauliches und Theoretisches.

Das psychophysische Energiefeld als Träger des sinnlichen

und ubersinnlichen Erlebens1)

Ton Prof. Karl Camillo Schneider, Wien.

Die Paraps)chologie zeigt einen auf lallenden Mangel: c* fehlt ihr der Grundbegriff
, der eine exakte Erforschung der okkulten Phänomene erst ermöglicht.
Trotz aller Bemühungen hal man ihn bis jetzt nichl aufzuweisen vermocht, dadurch
aber wird unsere Wissenschaft schwer geschädigt, denn was nützt es. Erfahrungen
zu häufen, wenn man sie nichl zu deuten vermag? Wir wissen nicht,
wie wir angesichts des Hellsehens, der Telepathin», der Materialisationen und
der Erscheinungen zu fragen haben; unser Versland vermag nicht die richtige
Einstellung zu den Phänomenen zu finden. Sollte aber der Grundbegriff nicht
doch aufzeigbar sein? Ich bin dieser Meinung, und darum, meine Damen und
Herren, möchte ich heute zu Ihnen reden.

Unsei erster Impuls ist, das übersinnliche Erlebnis als eine Vrt Wahrnehmung
/u deuten, denn Wahrnehmung erscheint uns hinlänglich vertraut
und gilt überdies als Grundlage aller Naturwissenschaften. Es ist begreiflich,
daß wir sie deshalb auch auf die okkulten Phänomene in Anwendung bringen
möchten, um den Weltbegriff zu einem einheitlichen auszugestalten. Doch, so
müssen wir fragen, ist unsere Einsicht in das Wesen der Wahrnehmung wirklich
hinreichen«, ausgebaut? Ich glaube nicht, und indem ich versuche, hier ein
wenig liefei zu bohren, wird sich uns auch die Eigenart des übersinnlichen Erlebens
erhellen.

Wie nehmen unsere Sinne die Well wahr? Diie allgemeine Vnsicht sagt:
indem Heize auf das "Nervensystem wirken und diese« den Reizinhalt ins Bewußtsein
erhebt. Nun gibt es aber Erlebnisse bei den Tieren, denen kein Heiz
korrespondiert, wie uns die Instinkte unbestreitbar lehren. Diese Erlebnisse als
übersinnliche, vergleichbar den Hellsehakten unserer Medien, zu deuten, geht
nicht an, denn sie sind so innig ins Nandlungsgefüge eingeordnet, so sehr Toraussetzung
von Bewegungen, daß sie sich von den typischen Hellsehaktcn, bei
denen Bewegungen gar keine Rolle spielen, wesentlich unterscheiden. Da taucht
nun aber die Frage auf, ob denn der Reiz überhaupt notwendige Voraussetzung

l) Vortrag, gehalten auf dem Internat. Kongreß in Athen 1930, abgedruckt in
dem soeben erschienenen Kongreßbericht, herausgegeben von der englischen S. P R.
Zugleich sind diese Gedanken enthalten in dem Aufsatz: „Tierpsychoelogie" desselben
Verf. in der von Emil Sanpe herausgegebenen „Einführung in die neuere
Psychologie.


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