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Zeitschrift für Parapsychologie. 3. Heft. (März 1931.)

nügen, hat wenigstens darin recht, daß e^ unser Bewußtsein, also unsere
Persönlichkeit nicht ist, welche unseren Organismus baut.

Das Bewußtsein, welches im gewöhnlichen Leben irrigerweise als
Träger der menschlichen Erscheinung betrachtet wird, bildet sich erst später
heran. Es wird nicht nur periodisch (nachts) ganz unterbrochen, sondern selbst
in seiner vollsten Tätigkeit von dein stillen, aber fortdauernden Wirken einer
«unbewußten, organisierenden Kraft begleitet; unsere Vorstellung weiß nichts
von dieser Tätigkeit, von der wir nur im kranken Zustand hier und da etwas,
empfinden. Niemand isi sich z. B. der Verdauung und Blutbereitung bewußt.
Wir leben, bevor wir ein Bewußtsein haben; und selbst dann, wenn unser
Bewußtsein herangebildet ist, bildet es nur einen Teil unserer Lehenstätigkeit.
Die größere und wichtigere Hälfte aller unserer Funktionen ist eine unbewußte.
Der Verstand müßte demnach notgedrungen zur Erkenntnis gelangen, daß die
den Organismus entwickelnde und erhaltende Kraft ... was immer sie auch
sein mag . .. etwas von dem Bewußtsein, also von dem denkenden Ich ganz
und gar Verschiedenes sein müsse.'*

Hellenbach sagt weiter:

„Dei eigentliche Begründer meiner Lehre ist Darwin; daß ein in der
Stufenleiter der Entwicklung hochstehender Organismus ohne Vusnahme liei
den lieferen beginnen mußte, und daß er diese höhere Stufe nur dadurch erreichen
konnte, daß er sie durchläuft, daß diese Stufen dann im Embryo desto
mehr zusammengedrängt erscheinen, je höher ein Organismus steht, ... das
sind die hauptsächlichsten Qaellen und Stützen meiner Scelenwanderung (oder
besser Wieder Verkörperungslehre)

Um nun weiter zu erklären, wie denn dabei die sich entwickelnde Ehuel-
wesenheil oder Individualkraft zu denken sei, führt Heilenbach seine Leser auch
den notwendigen Weg der Erkenntnistheorie, welche uns die gesamte Welt
als ein W a n d e 1 h a r e s und daher als solches nicht Wesentliches
v er sieh en lehrt. Daß alles, was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen
, bloß unsere Vorstellungen sind, denen in der objektiven
Wirklichkeit nur Bew egun«. en von verschiedenem S e h w ingungsrh y t h -
mus entsprochen. Ebenso weist er nach, daß das, was wir Materie nennen,
nur in einer verschiedenen Kraf twirkung besteht, die auf unsere Empfindung
ausgeübt wird: ,,Wenn wir die Hand in Wassel tauchen, so haben wir
eine aridere Empfindung, als wenn wir sie an eine Wand drücken. Wir
sagen, das Wasser sei flüssig, die Wand sei fest; und doch ist es nur die Empfindung
des verschiedenen Widerstandes, welche uns veranlaßt, die Mauer für
undurchdringlich zu halten, wie sie nicht im mindesten ist."

Demgemäß ist also unsere ganze äußere Anschauung der Welt nur innere
Vorstellung; und somit ist dies ebenso auch alles, was in der äußeren
Welt da i«l, so vor allem die äußere Erscheinung unserer eigenen Persönlichkeit!

„Der Leser mag vielleicht ausrufen: 41so auch meine Persönlichkeit Ul
phänomenale! jNalur? Ich soll auch nicht existieren? ... Halt, mein Leser!
Wenn ich nun nachgewiesen habe, daß das Phantom unserer Persönlichkeit ein
sich langsam entwickelndes Produkt 'innres Organismus ist, es folgt daraus


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