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Zeitschrift für Parapsychologie. 3. Heft. (März 1931.)

weil es Perücken gibt, so gibt es keine Haare! Diejenigen aber, welche die
Unmöglichkeit solcher übersinnlicher Wahrnehmung von vornherein behaupten
, müssen sich notwendig für bedeutendere Denker halten, als es Sokrates,
P1 a t o und Kanl waren!"

„Allerdings muß man sich auch vor dem Schlüsse bewahren, wenn das
alles wahr ist, so ist es übernatürlich, göttlich usw. Würde der Spiritismus die
Grenzen des menschlichen Erkenntnisvermögens ziehen und skeptischer sein,
wäre er Forschung und nicht Religion, so wären diese übersinnlichen Tatsachen
längst auf das richtige Maß gestellt und nutzbar gemacht... Das größte
Hindernis einer objektiven Besprechung dieses Gebietes sind die Spiritisten
selbst; von ihnen gilt der Satz: Gott bewahre mich vor meinen Freunden,. ..
mit meinen Feinden werde ich schon fertig werden!"

Um so mehr ist es jedoch Hellenbach als Verdienst anzurechnen, daß er
sein möglichstem getan hat, um anderen, ruhigeren Geistern die schwierige und
ihnen oft unsympathische \rbeit des Experimentierens durch seine eigenen
Untersuchungen und Schriften zu ersparen. Auch sollten nur die, welche
dazu hinreichend vorbereitet sind. sich mit diesen übersinnlichen
Experimenten befassen. Nur dann schadet der bezaubernde, sinnenberauschende
Einfluß derselben nicht.

Hellenbach führt seinem Leser das Material selbst, sowohl das seiner eigenen
, wie das der besten fremden Erfahrungen, Experimente und Erlebnisse vor.
Er rechtfertigt weiter auch seine Auffassung und \uslcgting derselben gegen alle
ungerechtfertigten Hypotheken. Dabei scheidet er kritisch unter den übersinnlichen
Tatsachen diejenigen aus, welche schon durch Fernsichtigkeit oder Fernwir-
kung lebender Menschen allein erklärt werden können. Er ist weit entfernt
davon — wie die eigentlichen Spiritisten —, in jedem übersinnlichen
Vorgänge ausnahmslos f*ine Einwirkung „Verstorbener" oder anderer
,,hoher Geister" zu vermuten. Dennoch legt er sehr mit Recht in allererster
Linie Gewicht auf den Nachweis des Vorhandenseins und des Einwirkens übersinnlicher
Wesenheiten überhaupt. Daß dabei direkt oder mittelbar Verkehr
mit verstorbenen Menschen zustande kommen kann, dafür sprechen eben dieselben
Gründe, weiche ihn zur Annahme übersinnlicher Wesensreihen drängen.

Nach den Vnsichten Heilenbachs ist die übersinnliche Welt nicht nur
individuell differenziert, sondern auch räumlich, d.h. höher-dimen-
sional anders gestaltet als das leibliche Dasein. Vlso in anderen Zeit- und
Raumvorstellungen gedacht, als unser Sinnesleben, sonst aber diesem entsprechend
. Rei seinen Ausführungen blieb sich TL jedoch stets bewußt, daß wir
in unserem jetzigen Leben solchen anderen Zustand nicht wirklich begreifen
können; daß andererseits, auch wenn wir von Verstorbenen Mitteilungen
darüber (in unsere Anschauungsform übertragen) erhalten, wir nicht
vergessen dürfen, daß jene durch den Tod nicht unmittelbar besser und klüger
geworden sind, daher auch für uns keine unbedingte Autorität sein können.

Hierzu eine von Hellenbachs scherzhaften Remerkungen:
„Wenn wir unseren ,ZellenfracV (den Körper) ausziehen, so bleiben wir
doch nur dieselben, die wir waren. — Da es in dieser Zellen weit so sehr \er-


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