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Zeitschrift für Parapsychologie. 3. Heft. (März 1931.)

genügen würde. Von besonderem Interesse ist auch der „Nachweis ektoplas-
matischer Bildungen an der Steile dermographischer Insulte".

Zweifellos den Höhepunkt der bisherigen Veröffentlichungen stellt die
Artikelreihe „Sanguiformative metagenetische (Spiegel-)Zeichnungen" dar (5 Aufsätze
in der Zeitschr. f. psych. F. 1927/28) Es waren zuerst in der Wohnung des
Mediums, dann in der Prof. Schröders verschieden gestaltete Zeichnungen (Menschen
- bzw. Tierköpfe) auf Spiegeln, Fensterscheiben, aber auch auf Kleiderstücken
aufgetreten. Es handelt sich um eine Abart der „direkten Schrift", die hier allerdings
, nach den Berichten, vorbildlich unter zwingenden Bedingungen
und erstmals in dieser Art beobachtet erscheint. Die sorgfältigen
Protokolle, das substantielle Untersuchungsergebnis und die Filmaufnahmen
in Zusammenhalt stellen einen ungewöhnlich hohen Grad einwandfreier Beobachtung
dar. Die von Dr. Hans Friedrich Krallinger vom Kaiser-Wilhelm-
Institut für Biologie, Berlin-Dahlem, der sich gerade mit eingehenden Blutuntersuchungen
beschäftigte, durchgeführte genaue Ueberprüfung der Substanz dieser
Spiegelzeichnungen ergab, daß sie z. T. Ausstrichen von menschlichem
Blut glichen, die in noch feuchtem Zustand hohen Temperaturen
unterworfen sind. Hierbei wird unter Verweis auf die beigegebenen mikrophoto-
graphischen Blutkörrjerchenaufnahmen ausdrücklich hervorgehoben, daß es z. B.
noch nie gelungen ist, etwa durch Ausstreichen von Blut auf einen erhitzten
Objektträger Streichstrukturen zu ei zeugen, die nur annähernde Aehnlichkeit mit
zwei der wiedergegebenen Bilder hätten". Dr. Krallinger, der selbst dem parapsychologischen
Untersuchungsgebiet noch ferner stent, glaubte doch diese Art
der Untersuchung als einen Scnlüssel zur Erschließung des bisher unerklärlichen
Tatsachengebietes der Materialisation ansprechen zu dürfen.

Auf Grund dieses eingehenden fachmännischen Gutachtens erließ bekanntlich
Prcf. Dr. Schröder im Februar 1928 jenes Preisausschreiben auf 1000 (bzw. 5000)
Mark zur künstlichen Nachahmung einer der von ihm unter Sicherungsbedingungen
erzielten Spiegelzeichnungen vorerst unter beliebigen Herstellungsbedingungen
. Er ließ es den lautes+en Negativisten vDessoir, Hellwig,
Henning, Klinckowstroem, Moll, Rosenbusch u. a.) sowie Verlagsanstalten (Kosmos
, Scherl, Ullstein), ferner führenden Zeitungen zugehen. Bis heute hat keiner
von den Schreiern dazu auch nur Stellung genommen, es hat ihnen die Rede so
verschlagen, daß sie vielmehr mit dem bekannten System des „Totschweigens" erwiderten
. Prcf. Schröder betonte ja auch schon in der Ausschreibung, daß er jeden
Versuch von dieser Seite die Echtheit der Phänomene bezweifeln zu wollen, falls
keine Nachahmung erbracht worden sei, nicht mehr als wissenschaftliche Arbeitsweise
^sondern als Lumperei und Verleumdung betrachten müsse.

In der dritten Artikelserie: „Zur Metaplasma-Phänomenik" (vgl. Zeitschr. f.
psych. F., Dez. 1928 bis August 1929, Zeitschr. f. metapsych.F., Heft 1, Februar
1930) bespricht Schröder im 1. Teil die Teleplasma-Erscheinungen bei Frau Rudioff
in den Sitzungen 1921/22 (siehe oben). Er bringt Protokolle und Lichtbilder
und betont nachdrücklich die, nach seiner Ansicht, aus seinem günstigen Beob-
achtungs- bzw. Kontrollplatz — immer neben dem Medium — sowie den überraschendgemachten
Aufnahmen einschließlich Decken aufnahmen)
sichf zwingend ergebende unbedingte Echtheit der Erscheinungen.

Unter Verweis auf die Aufnanmen, die so ganz etwas anderes darstellten als die
von Moll veröffentlichten „Pseudo-Metaplasmen" fordert er auch hier ausdrücklich
Wissenschaftler und die allmächtige Zunft der Taschenspieler und die Variete-
Ruminanten" auf, statt zu reden die Phänomene nachzuahmen. Schröder betont:
„Undichbin bereit diese Bclehrungmiteinem Preise zubezahlen
, der vorbestimmt werde."

So wie seit Februar 1928 Professoren, Verleger und Zeitungen haben seit
Jänner 1929 auch die Taschenspieler „einfach gekniffen".

Der folgende Teil dieser Artikelreihe ist eine Beirbeltang der E i n a r N i e I -
senschen Metaplasma-Phänomenik auf Grind der Untersuchungen von Ing.
Fritz Grunewald, dessen Originalaufzeichnungen und -aufnahmen Schröder hierbei
zu verwerten in der Lage war. Schröder hebt dabei die vorbildliche, peinlich
genaue Arbeitsweise Grunewalds und seine zielbewußte Verbesserung
der Sicherungsmethoden ausdrücklich hervor. Trotz mancher negativer Momente
in der Zeit der ersten Sitzungen sieht Schröder für diejenigen Sitzungen,
wo das Medium in einem schwarzen Baumwolltrikot mit angenähter Tüllmaske


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