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Zeitschrift für Parapsychologie. 3. Heft. (März 1931.)

Diese beschäftigen sich diesmal, wenn auch ganz knapp, mit wichtigeren oder
auffälligen Veröffentlichungen der deutschen, französischen und italienischen
Fachzeitschriften. So hören wir, daß die „Revue Psychique" mit ihrem Erstaunen
darüber nicht zurückhält, den Bericht des Freih. v. Droste über das
„Wassertreten" (Z. f. P., 1930, S. 265) in „dem strengst kritischen aller deutschen
Organe" zu finden. Solche Berichte seien außerordentlich selten (Bibel,
De Vesme). Ferner werden v. Reuters Artikel über die „Parapsychologie in
Island (Z. f. P., 1930, S. 356) und der Aufsatz des Grazer Professors Johannes
Kasnacich über seine Erlebnisse mit Frau Silbert (Z. i mp F. 1930, Juli) erwähnt
, von letzterem eine Stelle über Driesch ausführlich übersetzt. Schließlich
erfahren wir, daß die „Revue Spirite" es als wünschenswert bezeichnet, der so
umstrittene Mirabelli — ob nun „Ueber-Medium" (! der Ref.) oder gewöhnliches
Medium — möge zur internationalen Spiritistentagung nach La Haye kommen
und durch Kontrollsit/ungen - wie die mit Rudi Schneider in London — in den
großen Hauptstädten London, Berlin, Rom den gegnerischen Zweifel erschüttern.
So mache er sich um die Menschheit, die nicht Glauben, sondern Wissen
suche, verdient. Haslinger.

La revue spirite, 78. Jahrg. Okt.—Dez. 1930.

Ein psychisches Phaenomen, bestätigt durch den Dichter Mistral (Jules
Gaillard, ein Freund Mistrals, dessen Centenarfest jüngst in ganz Frankreich gefeiert
wurde, teilt nach einem Briefe des Dichters mit, daß dieser die Druckbogen
seiner später so berühmt gewordenen Idylle „Mkeille", ehe er sie selbst durchsah,
seiner Mutter in die Hand gab. Diese hatte nun bei Oeffnung des Umschlags
die Vision eines glänzenden Sterns, der sie dermaßen blendete, daß sie mit der
Hand ihre Augen schützen mußte. Uebrigens hatte Mistral den Namen „Mireille"
von seiner Mutter gehört, und später gab Flammarion einem neu entdeckten Planeten
diesen wohlklingenden Namen). — Ueber „Patience Worth" und den me-
dianimen Roman: „Das Trauertal" (E. Bo/zano teilt weitere Angaben des angeblichen
Geiste? jenes jüdischen Priesters mit, der mit Jesus vielfach in Berührung
gekommen sein will. So bei dessen Beschneidung im Tempel. Er beschreibt
die Enttäuschung des Israelitischen Volkes über einen Messias, der
Frieden predigte, statt gegen Rom Sturm zu laufen, u. dgl. Manche Angaben
aber widersprechen der Tradition. So soll Jesus nach seiner Mündigkeit das bis
dahin betriebene Handwerk seines Vaters aufgegeben und Hirte geworden sein.
Der stete Aufenthalt in der freien Natur habe jetzt in ihm den Visionär und Prediger
entwickelt. Auch die Beschreibung von Jesu Aeußerem weicht stark von
der traditionellen ab). - Einem neuen Humanismus entgegen (Gaston Luce ruft
auf zu einer Abkehr von der herrschenden, auf das Materielle gerichteten Weltanschauung
und zur Anbahnung einer höheren Zivilisation. Die Zeit, sagt er,
verlange eine neue Ethik, eine festere und gleichmäßigere Aesthetik als die gegenwärtige
. Es gelte, ohne zu zögern, die Grundsteine zu einem andern Humanismus
zu legen, der zugleich wissenschaftlich, philosophisch und religiös sei). —
Die Willensfreiheit ist eine Funktion unserer sinnlichen Wahrnehmungen (Andry-
Bourgeois plaudert in geistvoller Weise über die Relativität aller irdischen Dinge?
Auch das Hellsehen spreche nicht absolut zugunsten des Fatalismus oder Determinismus
. Der Hellseher sehe von seinem Standpunkt aus Zukunft als Vergangenheit
. Diese hätte aber auch anders sein können, wenn nicht ein freier Wille sie
modifiziert hätte). — Das Schöpferwort (Henry Azam. — Wird fortgesetzt). —
Ein spiritistisches Hauptdokument - die Prophezeiung von 1914 (Gaston Luce
teilt mit, daß sich jetzt die Originalniederschrift der angeblich von Jeanne d'Arc
diktierten mediumistischen Prophezeiung über den zukünftigen Krieg von 1914
mit seinen Wechselfällen in seiner Hand befinde). - Die Prophezeiung von 1914
(Leon Chevreuil betont ähnlich die Bedeutung der acht Monate vor dem Kriegsausbruch
erfolgten Prophezeiung und entschuldigt gewisse ziemlich belanglose
Irrtümer und Unstimmigkeiten in der Darstellung des Abbe Petit, der den
Originaltext redigiert und herausgegeben hat). — Rom, China und das Leben
der Toten ( Lucien Graux schildert den erbitterten Kampf zwischen den Dominikanern
und Jesuiten, der zunächst zu einer Ausweisung aller christlichen
Missionare aus China führte, später aber den auf dem Umweg als Astronomen
wieder ins Land gekommenen Jesuiten allein den Aufenthalt in China gestattete.
Die klugen Jesuiten hatten nämlich den von ihnen getauften Chinesen ihren Kult


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