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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1931/0200
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Zeitschrift für Parapsychologie. 4. Heft. (April i931.)

Taschenspielertheorie ein. Aber harmlose Privatpersonen sind weder Taschenspieler
, noch sind echte Phänomene unter gleichen Bedingungen nachzuahmen.
Die vielfach von Widersachern geübte Methode, die bekanntesten parapsychischen
Phänomene unter anderen Verhältnissen künstlich hervorzurufen und dann zu
behaupten, die echten kämen auf dieselbe Weise zustande, ist natürlich ein
Fehlschluß. Dagegen glaube ich umgekehrt, daß die übliche Trickzauberei
schon vor alten Zeiten aus dem Bestreben entstanden ist, die abnehmenden Beziehungen
zur parapsychischen Umwelt künstlich zu ersetzen. Und wenn man
andrerseits bei echten Phänomenen die Mitwirkung geistiger Gegenspieler
wenigstens arbeitshypothetisch gelten läßt, so läßt sich aus dem Gesagten sehr
wohl die Voraussetzung herleiten, daß eine durch Handkettc körperlich geschlossene
Menschenansammlung in einem verdunkelten oder mit mattem Piot-
licht erhellten Räume an und für sich schon die günstigsten Bedingungen für
das Eingreifen dieser Gegenspieler abgibt.

Hinzu kommt die wenigstens bei meinem Medium >on vornherein vorhanden
gewesene Lichtempfindlichkeil im Trancczustande. Diese war lange da,
che ein physikalisches Phänomen eintrat, als wir vielmehr Monate hindurch nur
intellektuelle Kundgebungen und Ferngesichte hatten. Auch muß ich gestehen,
daß sowohl ich wie meine Frau, die ich als meine wissenschaftliche Mitarbeiterin
schon in früheren Aufsätzen mehrfach genannt habe, sehr gern
Dunkelsilzungen machen, weil uns selbst das Licht bei den Sitzungen stört. So
hätten wir zum Beispiel die mehrfach in meinem Zimmer bei der Prüfung verschiedener
Medien beobachteten Lichterscheinungen anders als im Dunkeln oder
hei mattem Botlicht gar nicht wahrnehmen können. Vielfach handelt es sich
ja auch um rein akustische Phänomene. Außerdem erleichtert die Dunkelheit
die Aollkommene Ausschaltung und Entspannung, die gerade der Entwicklung
parapsychischer Phänomene zustatten kommt und die gleichzeitig doiU ein
scharfes sinnliches Erlassen alles dessen, was im Zimmer vorgeht, ermöglicht.
Wir haben anderorls einer Sitzung beigewohnt, bei der nach den Hegeln der
Expcrinientierkunst eine Fülle von Leuchtbändern und Leuchtscheiben angebracht
war; haben uns aber durch diese nur verwirrt gefühlt und die Orientierung
schwieriger gefunden, als in unseien Dunkelsitzungen. Allen Skeptikern
wünsche ich jedoch nur das eine: sie möchten die vielen Fehlsitzungen
miterleben, in denen sich wenig oder gar nichts ereignet, die Abende, an denen
mgfn na,ch stundenlangem Verharren im Dunkeln müde auseinandergeht, das
anhaltende vergebliche Bingen des Mediums durch immer erneute Hingabe an
den Trancczustand; ich glaube, sie würden dann mit ihren Verdächtigungen
weniger leicht bei der Hand sein.

Besonders für die Ausbildung zunächst noch schwacher medialer Kräfte
halte ich die Dunkelsitzung für vorteilhaft, bei der Person nach bekannten
Privatleuten auch für durchaus unbedenklich. Denn ich möchte an dieser
Stelle noch der verbreiteten Ansicht von der Häufigkeit und Gefährlichkeit des
unbewußten Betruges der Medien entgegentreten. Auch diese Frage ist ja in
der Literatur in demselben Sinne schon öfters erörtert worden. Zunächst ist
\or allem ein Medium im Trance, juristisch gesprochen, in einem Zustande, der


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