http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1931/0209
Haslinger: Eine Ehrenrettung berühmter Medien u. Abwehr unverdienter Angriffe. 179
Frau Maria Silbert in Graz" (io3o, S. rio — i'jJi) nicht gesagt werden, weil dort
der Ton einer R ee h I f e r l i g u n g u in jeden Preis angeschlagen wird."
Wo also dieser Ton ,,der Rechtfertigung um jeden Preis" angeschlagen,
wird, mil anderen Worten, wo ein Autor sich aus innerster Ueberzeugung für
die Echtheit eines angegriffenen Mediums mit allem persönlichen Nachdruck
verbürgt, da hört nach Herrn Bestermann die „Wissenschaftlichkeit" auf! Ein
wichtiges Bekenntnis! Hören wir weiter, in welcher Gesellschaft sich ein solcher
Autor befindet.
In der Januarnummer des „Journal" der S.P.Ii, übt Graf Perovsky, dessen
Anschauungen denjenigen Herrn Beslermanns recht nahe stehen, folgendermaßen
Kritik an einigen Aufsätzen der neuesten Zeit:
,,Aus der „Zeitschrift für Parapsychologic": Dr. Mattiesen beendet seinen
Aufsatz über „die psychologische Seite des Spuks": ein mixtum compositum
von Spuk; Polfergeistphänomenen und Erscheinungen Verstorbener ä la
von Driesen-Ponomareff (vgl. Proceedings, X, 385). Seine Schlußfolgerungen
begünstigen die spiritistische Hypothese, obwohl er geneigt zu sein scheint,
zuzugeben, daß wir manchmal auch eine (übemormale) Leistung Lebender
annehmen dürfen. Daß fortwährend äußerst verdächtige Spuk fülle erwähnt
werden neben Episoden anderer Art, die wahrscheinlich oder augenscheinlich
echt sind, wie wir sie auch erklären mögen, trägt, fürchte ich, nicht dazu
bei, den Wert dieser im übrigen interessanten l[ntersuehung zu erhöhen.
(Fürwahr eine glänzende und erschöpfende Würdigung dieser tiefgründigen
Arbeil eines der größten Fachkenner unserer Tage! Schriftl.)
Herr Carl Vogl berichtet über vier neuere Sitzungen mit Frau Silbert,
die weder nach der linen, noch nach der anderen Seite hin besonders belehrend
zu sein scheinen. Die (intellektuellen und physikalischen) Phänomene,
die Herr Konecny aus Prag ebenfalls in Graz bei einem anderen Medium,
namens Kordon beobachtete, scheinen mir Helfershelferei sehr nahe zu legen.
Dr. Sünner, der Herausgeber, schildert einige psychometrische Versuche,
die er in Berlin mit dem Präger „Melagraphologen" Otlo Ileimann vornahm
. Eines davon, das sich besonders auf chinesische Schrift bezieht, wäre
zweifellos sehr verblüffend, wenn wir ganz sicher sein könnten, daß es für
Ileimann völlig unmöglich war, sich die Vuskunfl, die er gab, auf normalem
W^ege zu verschaffen. \ber obwohl Dr. Sünner sehr energisch das Gegenteil
betont, ist es sehvvei, sich dessen sicher zu fühlen.
Im Anschluß an den Bericht von Mr. Price über Rudi bringt Dr. Biuck
eineii \ufsalz über Willy und Rudi Schneider und erinnert sich einiger
vermeintlich übernatürlicher Phänomene, die er bei ihnen sah. Ein kur/er
Aufsatz von Herrn Gustav Zeller befaßt sich mit jenem verdächtigsten all'p
physikalischen Phänomene, der direkten Stimme.
Der Potsdamer Landgerichtsdirektor Herr Ubert llellwig, ist ein Gegenstand
weiteren Tadels ^vituperalion), dieses Mal wegen seiner Haltung als
Vorsitzender hei dem Frenzelprozeß, der eben in Potsdam stattgefunden hat.
(Wir haben nur die Presseberichte wiedergegeben. Schriftl.) Wir (also Graf
13*
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1931/0209