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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1931/0214
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seinem Negativismus in bezug auf die Paraphysik weit über das im allgemeinen
von den streng kritischen Parapsychologen eingehaltene Maß hinausgeht, auf
den Schild gehoben wird. Ich werde später zu zeigen haben, daß Bestermann
bisher überhaupt keinen einzigen paraphysischen Vorgang als wissenschaftsgültig
erwiesen ansieht. Gehen die strengen Parapsychologen auch da
mit ihm? Ist das noch wissenschaftliche Parapsychologie oder nicht vielmehr
Größenwahn bei mangelndem Wissen? Hat Schrenck-Notzing umsonst
gelebt?

Hier muß und wird dein Negativismus in bezug auf die
Paraphysik ein deutliches ,,11 alt" zugerufen werdenl
Solche Entgleisungen kann auch der gemäßigtste Positivist
nicht mehr vertreten.

ße\or ich mich jedoch ausführlich mit einzelnen Behauptungen Bester-
manns auseinandersetze, möchte ich seine ganze Einstellung in ihrer Unbegründetheit
sich an einem kurzen Leberblick über den an und für sich hochinteressanten
Verlauf des Ringens der Paraphysik um die wissenschaftliche
Anerkennung deutlich abhel>en lassen. Ich verfolge im nachstehenden kurz,
wie sich die führenden Forscher das Bekenntnis gerade zur Paraphysik begreiflicherweise
nur sehr schwer und um so schwerer abgerungen haben,
je geringfügigere praktische Erfahrungen ihnen zu Gebote
standen. Im Hinblick auf die folgenden Ausführungen wage ich von
hier aus die Positivisten einzuladen, den Hemmungen auf der Gegenseite weitestgehendes
Verständnis entgegenzubringen, soweit nicht die Ehre der Medien
und der Ruf der Forscher unumgänglich scharfe Abwehr erfordert.

Die Paraphysik im Kampf um die wissenschaftliche

Anerkennung. (1900—1926.)

Es wai Aksakow, der — zuerst 187r in seinem Yorwort zur russischen Ausgabe
des Werkes von Crookes — „Der Spiritualismus und die Wissenschaft",
später 1886 in den „Psychischen Studien" und 1890 in „Animismus und Spiritismus
" eine zeitlich torsichtigerweise abgestufte Vorhersage gewagt hat.
Er spricht von den f ü n 1" V k t e u, in denen sich nach seiner Meinung die
wissenschaftliche Erforschung des Mediumismus abspielen werde.

Nach Feststellung 1. der Tatsachen, einer unbekannten Kraft, 3. einer
unbekannten intelligenten Kraft, 4- der Quelle dieser Kraft werde 5. eine unermeßliche
Revolution in den Bereichen der Wissenschaft und Religion eintreten.

Noch 1871 meint er in allzu großem Optimismus, der erste Akt habe vor
16 Jahren, also i855, mit dem Erscheinen des Werkes „Experimentelle Untersuchungen
über Geistermanifestationen" des damals hochangesehenen Chemikers
Univ.-Prof. Dr. med. Hare begonnen.

Doch i5 bzw. 19 Jahre später ist der Forscher nach den bitleren Erfahrungen
einer bis dahin zwanzigjährigen praktischen und fast vierzigjährigen theoretischen
Beschäftigung mit dem schwierigen Untersuchungsgebiet wesentlich
ernüchtert. Nunmehr meint er, daß wir sogar noch beim Prolog des
ersten Aktes stünden.


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