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Haslinger: Eine Ehrenrettung berühmter Medien u, Abwehr unverdienter Angriffe. 185

Wie es nun gegenwärtig um die vielgerühmte öffentliche Anerkennung
des Okkultismus steht, seit er, im Bestreben, eine Wissenschaft unter andern
zu werden, auch einen wissenschaftlichen Namen — Parapsychologie — annahm
, darüber hat unlängst Prof. Walter hier (Z. f. P. 1980, S. 371) Interessantes
berichtet. Solche vollständig ablehnende Beurteilungen stammen nun
freilich meist von Stellen, die sich mit einem ernsten Studium des Untersuchungsgebietes
nie befaßt haben.

Doch wie denken die Kenner des Tatsachengebietes selbst? Daß es hier
wie auf jedem andern Wissenschaftsgebiet beträchtliche Unterschiede in den
Ansichten geben wird, ist wohl selbstverständlich, allein die Verhältnisse sind
hier doch ganz eigenartige. Es lohnt, sie kurz zu betrachten.

Um bei dem ansprechenden Bilde iksakows zu bleiben: es muß eine Unterteilung
de9 ersten Aktes in Szenen vorgenommen werden.

Stolz darauf, über den Prolog hinausgekommen zu sein, halten wir jetzt
bei der ersten Szene des ersten Aktes: die Tatsächlichkeit der psychischen
Erscheinungen, mit gewissen Einschränkungen für Hellsehen und Prophetie,
wird im großen und ganzen als wissensrhaf tsgültig bewiesen angenommen.

Schon sind auch die Kulissen der zweiten Szene: Kampf um die Anerkennung
der physikalischen Erscheinungen lange gestellt. Ja. es schien,
als ob die zweile Szene gleichzeitig mit der ersten vor unsern Augen abrollen
sollte. Bald nämlich nach der Jahrhundertwende vollzog sich eine auffällige
Umstellung gegenüber den ph)sikalischen Erscheinungen.

Ein — weniger bekanntes — ausführliches Beispiel für viele. Hatte der
bekannte Münchner Nervenarzt und Vorkämpfer für die Psychotherapie, Ilof-
rat Dr. Loewenfeld noch in der ersten Vuflage seiner Schrift .,Somnambulismus
und Spiritismus" im Tahre 1900, trotz positiver Einstellung zu den
psychischen Erscheinungen, die ganze Schale seines Spottes über du Preis
Bericht von den vorgeblichen paraphysischen Erscheinungen bei Eusapia Pala-
dino ausgegossen, so liest man *schon einige Jahre nachher, 1907, in der
zweiten Auflage anders. Auf Grund von Botazzis Bericht über die Sitzungen
im Physiologischen Institut in Neapc?, nimmt er jetzt die Talsäehlichkeit der
Materialisation an.

Nun folgen rasch aufeinander: das monumentale Werk des italienischen
Univ.-Prof. und Psychiaters Dr. Enrico Morselli (1908), sowie der interessante
Erklärungsversuch Wilhelm Ostwalds für die paraphysischen Erscheinungen
von seinem energetischen Monismus aus (1908), und zwar im
Anschluß an eine Besprechung von Flaminarions „Unbekannte Naturkräfte
".

Freilich, der eigentliche Anstoß zur entscheidenden Wendung erfolgt durch
Schrenck-Notzings ., Materialisationsphänomene'* (191/»), mehr noch
durch seinen immer weiter fortschreitenden Ausbau des Kontrollsyslems mit
dem Höhepunkt in seinen „Experimenten der Fernbewegung'' (192/i). Die Bestätigung
dieser Forschungsergebnisse durch G el e y , ferner die Werke G r a w -
fords, Riebet s und anderer stärken die Sache der Paraphysik noch mehr.


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