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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1931/0216
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Zeitschrift für Parapsychologie. 4. Heft. (April 1931.)

Deutlich spiegelt sich das wider in den in zunehmender Zahl um diese Zeit
geschriebenen Einführungsschriften in das Gesamtgebiet.

1921, das ist iA Jahre nach der zweiten Auflage der oben erwähnten Schrift
Hof rat Dr. Loewenfelds, welche als Nr. 1 der von ihm herausgegebenen Reihe
Grenzfragen des Nerven- und Seelenlebens" erschien, kommt als Nr. 109 derselben
Sammlung Dr. Tischners gediegene „Einführung in den Okkultismus
und Spiritismus" heraus. Ganz deutlich merkt man diesem Werk an, w i e
schwer sich sein Verfasser, einer unserer vorsichtigsten
Forschor, das Bekenntnis zur Tatsache etwa der Materialisation
abringt. Doch schon in den nächstfolgenden Einführungen
— ich nenne die wichtigsten — Dr. Schmidt (bei Göschen, 1923), Dr. Platz
(192/1), Prof. Dr. Gruber (1920) und Prof. Dr. Messer (Wissenschaft und Bildung
, 1927) gilt die Paraphysik als wissenschaftsgültig erwiesen
, ebenso in Tischners ausgezeichneter ,.Geschichte der okkultistischen
Forschung, 2. Teil". (192/i.)

192O schließen sich dann sieben der bekanntesten Parapsychologen zusammen
und bringen in dem Werk .,Die physikalischen Phänomene der großen
Medien" eine scharfe Vbwehr gegen den bisher ernstesten Angriff gegen die
Paraphysik von außen her (gegen Dcssoirs Urkundenwerk).

So schien nach mehr als 2ojährigem Kampf seit Beginn des Jahrhunderts
nach langem Zögern, um 1926, innerhalb des Parapsychologenlagers auch über
die Paraphysik als wissenschaftsgültig erwiesene Tatsache im großen und ganzen
Einigkeil zu herrschen.

Die Paraphysik und die „streng kritische Parapsychologen
sc hu 1 e". (1927—i93o.)

Der Schein trog. Bald zeigten sich ernste Gegensätze. Schon 1927 begannen
die Vuseinander&eUungcn über ,,Margery". Was seither folgte: die Erörterung
über die »Beweisführung in der Paraphysik", die Valianline-Angelegenbeil, dei
Kampf um die Millesimo-Erscheinungen, die Kritik an den Forschungsergebnissen
Dr. Hamiltons in Winnipeg und auch an den Sitzungen Rudi Schneiders
bei Price in London zeigte» die zum Teil schroff aufeinander prallenden gegensätzlichen
Vnsichten, freilich anscheinend nicht so sehr betreffs der Tatsach-
lichl^il paraphysischer Erscheinungen als vielmehr der weiteren Beobachtung
unter möglichst strengen Sicherungsbedingungen.

Dagegen ist nichts einzuwenden. Unser heikles Wissenschaftsgebiet ist nun
einmal dasjenige, auf dem — wie nirgends sonstwo — Kritik seitens anderer,
Kritik über andere, Selbstkritik, Zweifel an den Beobachtungen anderer, ja
selbst auch an den eigenen eine entscheidende Rolle spielen, wo ein Forscher
um so angesehener isl. je weniger an Tatsachen er
als zweifellos erwiesen annimmt.

Die Kritik der letzten Jahre ist vielfach aufs ganze gegangen. Bei Sitzungen
im Dunkeln oder bei stark vermindertem Licht >ermag bisher keine Kontrolle
die Kritiker zufriedenzustellen, bei Rotlicht treten die bekannten Sehstörungen
als passende Fehlerquelle auf. Im Falle von Sitzungen bei Tages-


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