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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1931/0218
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Zeitschrift für Parapsychologie. 4. Heft. (April 1931.)

Herr Bestermann als parapsychologischer Fachmann

und „besonnener Forscher".

Herrn Bestermann im einzelnen seine Irrtümer, besonders bei seinen Verallgemeinerungen
nachzuweisen, hieße Zeit und Kraft an die Kritik
einer mangelhaften Kritik verschwenden. Die Antwort auf seine
Ausführungen über „Margery" usw. ebenso über die Vorgänge bei den Sitzungen
bei Frau Silbert wird von zuständiger Seite erfolgen. Es genüge hier das
Auffälligste hervorzuheben, das — bedenkliche Mängel bei einem Beamten der
S.P. R.! — lückenhaftes theoretisches Wissen und geringe Vertrautheit mit
praktischen Erfahrungen beweist.

Herr Bestermann ist ein Freund voreiliger und unrichtiger Verallgemeinerungen
. So sagt er: ,,^ie haben sich Leute von der Art, denen man auf
Grund ihre«- ehrenwerten Charakters glaubpn muß, gemeldet und haben gesagt,
daß bei ihnen selbst übernormale Erscheinungen aufgetreten sind." Er kann,
nach dem Zusammenhang, mit dieser unklaren Stelle nur meinen, daß bisher
keine Forscher von Rang, denen man aufs Wort glauben müßte, von sich
behauptet hätten, sie seien medial veranlagt.

Das ist aber unrichtig. Der Herr Beamte der S. P. R. sei in aller Bescheidenheil
(von früheren Beispielen abgesehen) auf den glänzenden deutschen
Paradefall einer Vereinigung von Medium und Forscher in
einer Person \erwiesen. Dr. Ludwig Staudenmaier, Hochschulprofessor
in Freisiug, Theologe und Natur Wissenschaftler, hat in seinem bisher auch
in parapsychologischen Fachkreisen viel zu wenig gewürdigten und ausgeschöpf-
len Werke „Die Magie als experimentelle Naturwissenschaft" davon erzählt,
wie er sich selbst, um Täuschungen von fremden Personen vorzubeugen, zum
Medium enlwickelt hat, und auch daß physikalische Erscheinungen bei ihm
beobachtet werden konnten. Vorsicht. Herr Bestermann, mit allgemeinen
Behauptungen!

Herr Beslcrmann ist auch gut geschult in der bekannten Methode, falsche
Aroraussetzungen zu geben und aus ihnen auf die Leser sehr wirksame, aber
nur scheinbar richtige Schlüsse abzuleiten. Wenn von der Medienkontrolle
gesagt wird: „Mache die Füße unbeweglich und die Erscheinungen werden
nicht länger tief unten auftreten. Mache auch die Hände unbeweglich und nur
deni Kopf zuschreibbare Erscheinungen werden zu sehen sein. Nimm dem
Medium jede Bewegung und die Erscheinungen hören
gänzlich auf" — so schlägt dies der Wahrheit bekanntlich gerade ins
Gesicht. Eine viele Jahrzehnte lange Forschung beweist uns das Gegenteil.
Auch bei sorgfältigster Kontrolle sind bekanntlich nur als übernormal erklärbare
Erscheinungen aufgetreten.

Dio Stelle zeigt aber auch, wie wenig Herr Bestermann, der uns als
Lehrmeister aufgeredet werden soll, mit der Psychologie des Mediumismus
vertraut ist. In seiner Art, nur Betrug zu sehen, deckt er gerade durch diese
Bemerkung seine Unwissenheit auf. Paraphysisches ist ihm noch immer etwas
..Wunderbares", das es nicht geben darf. In Wirklichkeit handelt es sich um


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