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Haslinger: Eine Ehrenrettung berühmter Medien u. Abwehr unverdienter Angriffe. 197

Medium hervorgebrachten Erscheinungen immer mit der Art der Konirolle
wechseln und sich dieser anpassen. Wenn eine Kraftquelle des Betruges verzopft
wird, erscheinen die Phänomene woanders. Mache die Füße unbeweglich
und die Erscheinungen werden nicht länger tief unten auftreten-
Mache auch die Hände unbeweglich und nur dem Kopf zuschreibbare Erscheinungen
werden zu sehen sein. Nimm dem Medium jede Bewegung
und die Erscheinungen hören gänzlich auf. Diese
allmähliche Entwicklung ist bei so gut wie allen physikalischen Medien beobachtet
worden und eine bezeichnendere kann man sich kaum vorstellen.*'
Wenige Medien können unter solchen Bedingungen arbeiten, immerhin — Rudi
Schneider und „Margery" tun es in einigen Fällen. Die gleiche Unsicherheit
legt er den der „Margery*" zugeschriebenen Erscheinungen bei, die — wie
beschrieben — vollständig unbeweglich gemacht worden ist. Er hat nie eine
Sitzung mit ihr mitgemacht, aber er hat alle Berichte zweimal studiert
und so ist er der geeignete Richter! Gut, die „Margery "-Mediumschaft kann
für sich selbst Sorge tragen, aber unser Autor darf nicht vergessen, daß er
durch ihre Verurteilung ebenso kluge Forscher, als er selbst ist, wenn nicht
ein bißchen klügere, verurteilt. Er hätte im Mittelalter einen ausgezeichneten
Hexenverfolgf r abgegeben. Niemand würde unter seiner Prüfung „schwimmen ".

Ich bin jedoch hauptsächlich an seinem Besuch bei Frau Marie Sil-
bert in Graz, Oesterreich, interessiert. Ich kann nämlich beanspruchen,
etwas über ihre mediale Veranlagung zu wissen. Habe ich doch in ihrem
Heim, in einem Bergdorf in Oeslerreich, in Berliner Hotels über hundert
Sitzungen mitgemacht. Außerdem anläßlich ihres dreimaligen, mehrere Wochen
dauernden Besuches im College, wo sie jedesmal in meinem Hause wohnle.
Während dieser Zeit wurden die Landhäuser von Mitgliedern besucht. I nler
diesen vielerlei und wechselnden Bedingungen wurden verschiedene, bemerkenswerte
und gleichbleibende Erscheinungen beobachtet. Natürlich, das alles
würde bei Herrn B. nicht zählen^ Man wird ja nur um so leichtgläubiger,,
je längej man sich bei dieser „sympathischen Persönlichkeit", wie er Frau
Silberi nennt, befindet. Seine zwei Sitzungen wurden ihm, wie er selbst zeigt,
höchst unwillig und nur auf das Ersuchen des Freundes der Frui Silbert, Prof.
Walter, gewährt, der ihre Erscheinungen seit Jahren unter vielen Bedingungen
beobachtet hat. Während dieser zwei Sitzungen scheint Herr B. hauptsächlich
an der Beobachtung der liüftbewegungen des Mediums interessiert gewesen zu
sein, um zu sehen, wie sie die Klopf laufe hervorbringe, und er kommt zum
Schluß, daß diese ausschließlich durch ihre Füße hervorgebracht wurden. Da
Frau Silberls Sitzungen gewöhnlich einige Stunden dauern, würde es ein
größeres Wunder sein als ihre Erscheinungen, sollte sie während dieser Zeit
regungslos dasitzen, doch war Fußkontrolle während des Experimentes
im College die Regel. (Vom Uebers. gesperrt.) Er
wunderte sich auch, wie es denn ihre Töchter hinter geschlossenen Türen zuwege
brächten, ein glänzendes, von einem zischenden Ton begleitetes Eicht, welches
im Zimmer erschien und ihm auch anscheinend beträchtlich zu denken gab,
hervorzurufen. Frau Silberis Wohnung ist nur klein, will sie ihre Töchter


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