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Leonard reine Medien.) Es kann auch vorkommen, daß ein Sitzungsteilnehmer,
der selbst — vielleicht ohne es zu wissen — über echte mediale Energie verfügt
, zu einem Sensitiven kommt. Dann kann auch vermittels dieser dem Sitzungsteilnehmer
entnommenen echten medialen Energie ausnahmsweise in einer Sitzung
mit einem Sensitiven eine echte Verbindung mit Verstorbenen zustande kommen.
— Manche Menschen haben die Fähigkeit, eine Teleplasma genannte Substanz
auszusondern, auch diese kann sowohl von ihrem Unterbewußtsein als auch von
Verstorbenen benutzt und geformt werden. Verfügen diese Menschen immer oder
zeitweise über mediale Energie, können die Geister Verstorbener diese Substanz
zu Kundgebungen benützen (wie Materialisationen ganzer Gestalten, Hervorbringung
von Daumenabdrücken, Materialisation von Kehlköpfen zur Erzeugung der
„direkten Stimme" usw.), dies scheint Dudley bei Margery der Fall zu sein.
Fehlt die spezifische mediumistische Energie oder ist sie verbraucht, so kann
auch auf Grund des ideoplastischen Prinzips das Unterbewußtsein diese Substanzen
formen. (Wie bei Eva C. nach ihrer häufigen Hypnotisierung durch Mme.
Bisson. Dagegen könnte man ihre Phänomene in Algier als Materialisationen
Verstorbener auffassen, wenn man sie für echt hält.) Auch hier sind also gemischte
Fälle möglich. Die Aufgaben der Medien und Sensitiven sind streng
zu trennen: erstere allein können die Verbindung mit Verstorbenen vermittein,
Identitätsbeweise erbringen, über die jenseitigen Sphären etwas aussagen. Die
Sensitiven dagegen können (besser als die Medien, deren Kontrollgeister ja erst
sich wieder auf die irdischen Verhältnisse einstellen müssen) verschwundene Personen
oder Objekte finden, über Zukunft und Vergangenheit etwas aussagen, einfühlende
Charakter- und Krankheitsdiagnosen geben usw. — Mr. Dudley illustriert
durch zahlreiche Beispiele aus der Geschichte des Okkultismus seine interessanten
Ausführungen.

F. Bligh Bond (?eit 1930 Herausgeber von „Psychic Research", bekannt
durch die Veröffentlichung der „Glastonbury Scripts", die Kundgebungen mittelalterlicher
Mönche über die Ruine und Geschichte ihres Klosters) veröffentlicht
Januar bis Mai fünf Aufsätze über sein „Zeugnis zur Unsterblichkeit der Seele"
unter dem Titel: „Athanasia" (Unsterblichkeit). Bligh Bond sucht an Hand zahlreicher
eigener Erfahrungen nachzuweisen: 1. daß es eine vom Körper unabhängige
seelische Kraft oder Seele gibt; 2. daß diese sowohl auf andere Seelen
(ohne Vermittlung der Sinne) als auch auf Körper direkt einwirken könne.
Die menschliche Seele erscheint ihm wie ein Magnet, dessen positivem Pol der
Intellekt und Wille mit dem damit verbundenen motorischen und sensorischen
Nervensystem entspricht, während dem negativen Pol die Gefühle und das Unterbewußtsein
und das damit verbundene sympathische Nervensystem entsprechen
würde. Der negative Pol einer Persönlichkeit kann nun dem positiven Pol einer
anderen geöffnet sein, so daß von dieser etwas auf sie ubergeht, wenn dabei
der positive Pol der einen Persönlichkeit so sehr geschwächt wird, daß das
Gleichgewicht gestört wird, kann es zu Besessenheit und Persönlichkeitsspaltung
kommen (Im Gegensatz zum Magnetismus schiene mir aber auch eine starke
Verbindung nur der „negativen", in geringerem Maße auch nur der „positiven44
Pole zweier Persönlichkeiten denkbar. G. W.) Bond bringt nun /ahlreiche Beispiele
für seine Theorien, von denen hier nur einige der wichtigsten, sonst unbekannten
, erwähnt werden können. Für die Einwirkung seelisch-geistiger Kräfte
auf Körperdinge ohne Vermittlung des eigenen Körpers führt er /ahlreiche physikalische
Phänomene an, darunter mehrere aus Margerys MedialitHt (die Entreetüre
öffnete sich einmal von selbst als er kam noch ehe er läuten konnte und es war
niemand dort, das Elektrola im Entree spielt oft plötzlich von selbst, wenn ein
Freund Walters kommt usw.). Die hierzu verwendete Kraft scheint auf hebbar
zu sein, Walter behauptet oft, er speichere Kraftreserven im Sitzungszimmer auf
und könne dadurch auch in Abwesenheit Margerys kleinere Phänomene hervorbringen
, diese Kraftreserven scheinen aber durch Licht zerstört zu werden. Er
kann diese Kraft auch von anderen nehmen, er bezeichnet sie als eine Art „Elektrizität
". Als bei einer inoffiziellen Sitzung Margery einmal ihre Angorakatze mit
in die Sitzung genommen hatte, sahen die Sitzungsteilnehmer auf dem Tisch
etwas wie eine große, blasse Flamme. Gleich darauf sagte Walter, man solle
das Tier wegnehmen, es röchle. (Margery war in Trance gefallen, die Katze
auf ihrem Schoß eingeschlafen.) Als dieser Aufforderung Folge geleistet wurde»
stellte es sich heraus, daß die Katze ganz steif, wie in einem Starrkrampf befal-


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