Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1931/0289
Fachliteratur des Auslandes.

249

Fachliteratur des Auslandes.

„Psychic Research", Zeitschrift der American S, P. R., New York, Jahrgang 1929.
(Schluß aus Heft 4.)

Malcolm Bird (Untersuchungsbeamter der amerikanischen S. P. R., bis
De/. 1929 Herausgeber von „Psychic Research"), bringt einen „laufenden Ueber-
blick über den Stand der Medialität der Schneiders" im Juli- und Augustheft 1929,
dem Polemiken mit Verteidigern der Schneiders im Novemberheft 1929 und im
J muar- und Aprilheft 1930 folgen. (Diese Polemik erfuhr einen vorläufigen
Abschluß und eine neue Wendung durch den, Bericht von Harry Price über die
Londoner Versuche mit Rudi Schneider.) Bird gibt zunächst einen kurzen
historischen Ueberblick über das Für und Wider in be/ug auf die Echtheit der
Phänomene der Schneiders und ihre Entwicklung. Durch ständige Verschärfung
der Kontrolle sei es wohl gelungen, mit Sicherheit festzustellen, daß die Phänomene
nicht von den Medien selbst betrügerisch hervorgebracht werden, wenigstens
für gewöhnlich nicht. Immer wieder sei dagegen der Einwand aufgetaucht,
daß die Phänomene durch Helfershelfer hervorgebracht werden könnten, deren
Anwesenheit nicht mit Sicherheit ausgeschlossen sei. Vor allem Dingwall sei
dieser Ansicht, von ihm habe sie Vinton übernommen, der schon mit einem gewissen
Vorurteil in dieser Richtung nach Braunau kam. Dasselbe gilt für Bird
selbst, der im Anschluß an den Pariser Kongreß am 11. Oktober 1927 einer
Sitzung mit Rudi in Braunau beiwohnte. (Also kur/ ehe auch Dr. W. F. Prince im
Anschluß an die Stuttgarter Sitzungen die Helfersheltertheorie vertrat, worübei
Bird ebenfalls ausführlich berichtet.) Die Ausführungen Birds sind teilweise belastet
mit recht überflüssigen, rein journalistisch anmutenden Bemerkungen und
Mutmaßungen über die anderen Sitzungsteilnehmer (z. B. eine Wiener Filmschauspielerin
). Da sie uchts zur Sache zu tun haben, lohnt es sich nicht, sie
zu referieren. Seine Ausführungen laufen im wesentlichen auf folgendes hinaus:
e^ ist bei den Braunauer Sitzungen sehr wohl möglich, daß ein Helfershelfer sich
einschleicht, weil meist \ieie Mitglieder der Familie und Freunde derselben im
Zirkel sit/en. Auch in seiner Sitzung glaubt er, daß wahrscheinlich ein Helfershelfer
in Tätigkeit war, und zwai unter Mitwissen des kontrollierenden, aktiven,
österreichischen Majors R. Kalifius (!). Birds Grunde sind: die Phänomene traten
erst nach mehreren Pausen ein, während deren man sich zum Rauchen in den
Korridor hinaus begab, so daß in /wischen ein Helfershelfer einsohlüpfen konnte.
Bei einem Phänomen, Spiel der materialisierten Hand mit einer Leuchtkette, sah
Bird etwas Schwarzes um das Gelenk der materialisierten Hand, er hält das für
den Rockärmel des Helfershelfers. Nach Mitternacht stand plötzlich Major
Kalifius auf mit der Bemerkung, es habe geklopft, der Bruder Rudis, Franzel,
warte draußen, er müsse früh aufstellen und der Major wolle ihn hereinlassen.
Bird hält das für eine leere Ausrede: der Major sei nur aufgestanden, um den
I lelfershelfer herauszulassen, die Sit/ung sei kurz danach geschlossen worden,
und er, Bird, habe nirgends nach Sit/ungsschluß den Franztl im Zimmer gesehen
, auch komme so spät kein Zug an. Kapitän Kogelnik, der Bird bei Schneiders
einführt^ (er hatte auch seinerzeit als erster Baron Schtenck auf Willy
Schneider aufmerksam gemacht), sei unter einem Voiwand ferngeblieben, weil
er längst den Schwindel durchschaut habe, dies aber nicht zugeben wollte. Bird
reiste am nächsten Morgen in aller Frühe ohne vorherige Verabschiedung tief
unbefriedigt ab, ohne an einer weiteren Sitzung teil/unehmen. Im Novemberlieft
entgegnet ihm zunächst Miß May C. Walker, die seit Jahren an vielen Sitzungen
mit den Schneiders in München, Braunau und Wien teilnahm. Es sei zwecklos
über Sitzungen zu berichten, die weder im positiven noch im negathen Sinne
beweisend seien, wie im vorliegenden Fall, man könne nach unei einzigen
Sitzung nicht urteilen, wenn Bird die Versuchbedingun^en nicht paßten, hätte
er bleiben und unter besseren, von ihm gestellten Bedingungen weitere Sitzungen
abhalten sollen, was ihm gewiß bereitwilligst zugestanden worden wäre.
Ich selbst schrieb Bird meine eigenen Einwände, sowie diejenigen der in Braunau
Angegriffenen. Die Hauptpunkte dieser Entgegnung waren: Major Kalifius bestreitet
unter Berufung auf seine Offiziersehre einen Helfershelfer herausgelassen
zu haben. Nach seinen Angaben wie denjenigen der Familie Schneider war
Rudis Bruder Franzel (damals Geschäftsreisender, der am nächsten morgen


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1931/0289