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Fachliteratur des Auslandes.
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rut für Herrn Karl Krail und den katholischen Antiokkultisten Gottfried Rau-
pert. — Ferner berichtet er über die Stellungnahme der katholischen medizinischen
Gesellschaft in Holland zu den Phänomenen der Therese Neumann, im Anschluß
daran auch über einige der Hauptdaten aus ihrem Leben. - Wie Price erzählt,
nahmen sich zwei Zwillingsbrüder in London, Dr. A. Brown Smith und Dr.
S. McKendrick Smith, im Alter von 2Q Jahren, auf die gleiche Weise das Leben. —
Ein „stolpernder" Geist soll in der Timberton Farm, Bradshaw, umgehen. Merkwürdigerweise
wird behauptet, ein Wahnsinniger habe dort früher seine junge
Nichte umgebracht.
Das A p r i I h e f t bringt einen Aufsatz von Rene S u d r e über „die Wünschelrute
", die Besprechung eines Buches von einem Rutengänger: Henry de
France „Le sourcier moderne, manuel de Poperateur ä la baguette et au pendule".
Sudre bedauert hier, daß die Wünschelrute nie zum Gegenstand ernsthafter wissenschaftlicher
Studien gemacht wurde. Das scheint ein Irrtum zu sein, offenbar
ist die diesbezügliche deutsche Forschung Sudre unbekannt. — J M. B i r d veröffentlicht
einen Aufsatz über „Eine Reihe von parapsychischen Versuchen" im
Anschluß an den Bericht der Sitzungsteilnehmer (insbesondere Mrs. Bigelows, in
deren Wohnung die Sitzungen meist stattfanden). Es werden 40 Fälle wiedergegeben
, in denen sich durch den Tisch Persönlichkeiten meldeten, die fast alle
den Sitzungsteilnehmern unbekannt waren und deren Angaben größtenteils durch
Anfragen (vor allem beim Posthalter der angegebenen Adressen) bestätigt wui-
den. — In seinen „Internationalen Notizen" bringt Harry Price einen Nachruf
auf Dr. v. Schrenck-Notzing (mit Bildnis). - Ferner berichtet er u. a. über
einen Spuk in St. Neots (Hunts), wo im Hause des Polizisten a. D. Mc. Lennan,
das dieser mit seiner Frau und seinem 15 jährigen Sohn bewohnt, Gegenstände
umherflogen. Merkwürdigerweise fiel dabei ein Stück Mörtel in einem Gang im
Kellergeschoß herunter urd in der dadurch emstandenen Oeffnung fanden sich
Knochenreste.
Das Maiheft bringt einen Aufsatz von Rene Sudre über: „Das Leben
und Werk Dr. v. Scbrenck-Notzings." — H. O. Evenett (Trinity College,
Cambridge) berichtet über „einen alten Poltergeist in Cambridge", nach den Briefen
von Simon Ockley, 1678 -1720 Professor des Arabischen in Cambridge.
Demnach wurde der Gelehrte vor allem nachts sehr gestört durch Klopftöne,
kratzende und andere Geräusche, Bewegung von Gegenstanden usw.
J. M. Bird beginnt eine Aufsatzreihe „Ueberblick über Paiapsychologie für
Laien", ein Auszug aus Vorträgen, die er gehalten hat. Der erste Teil befaßt sich
mit „Parapsychologie und ihr Verhältnis zur Wissenschaft als Ganzes", der vorliegende
Teil bringt eine Art Definition der vom wahren Wissenschaftler einzunehmenden
Haltung absoluter Unvoreingenommenheit gegenüber der Einstellung
des „Pädagogen", der erworbenes Wissen nur überliefert, nicht selbst forscht.
Die angekündigte Fortsetzung ist bis jetzt nicht erschienen. In seinen „Internationalen
Notizen" berichtet Harry Price u. a. über einen Trick indischer
Fakire, bu denen plötzlich auf weißem Papier die Antwort auf aus dem Publikum
gestellten Fragen erscheint. Mr. McLaughlin schickte Price ein derartiges
Papier, es war mit sympathetischer Tinte beschrieben, die entweder durch Erwärmung
oder durch Ammoniakdämpfe (die der Fakir in diesem Fall in seinem
Zaubergefäß hatte) sichtbar werden. Dann bespricht Price die Rundfrage der
„Daily News" über Okkultismus. Sie zeige in den Antworten prominenter Laien,
wie unglaublich wenig die Oeffentlichkeit noch von der wissenschaftlichen Erforschung
okkulter Fragen weiß, was einerseits ungerechtfertigte Ablehnung,
andererseits allzu große Leichtgläubigkeit zur Folge hat.
Im Juniheft druckt Bird einen mit seinem Kommentar versehenen Autsatz
von E. J. Ding wall aus dem Maiheft 1929 des Realist ab, betitelt: „Die
Krise in der Parapsychologie." Dingwah beginnt mit einem historischen Ueberblick
und meint, die okkulten Phänomene seien im wesentlichen dieselben wie
im Altertum und bei primitiven Völkern. Die moderne spiritistische Bewegung
sei ausgegangen von dem Zungenreden und anderen Phänomenen der „Tanzenden
Quäker" (Shakers) und ihren „Besessenen" (insbesondere Ann Lee und Lucy
Wright), die seit 1774 aus England ausgewandert in Amerika ihr Wesen trieben.
Daran schloß sich dann der berühmte Spuk von H}desville an (1848), dem die
Gründung zahlloser spiritistischer Zirkel und Gesellschaften folgte. Durch die
Gründung der Brit. S. P. R. wurde versucht, diese Dinge wissenschaftlich zu
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