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Lobatschewski und Bolyai. Er betont, daß in diesem Falle die Lösung nicht „in
der Luft gelegen" habe, /umal da sie im Widerspruch mit der damals henschen-
den kantischen Philosophie gestanden habe. Eine Entscheidung zu treffen wird
kaum möglich sein.
5. Ost\, Das Medium Stanislawa P. im „Institut meta-
psychique" in Paris. Eine medium istische Komödie. Stanislawa
ist bekannt aus Sitzungen, die Schrenck-Not/ing mit ihr gehabt hat, auf Grund
deren er zu einem bejahenden Urteil über das Medium kam. Sie pflegt in einem
Kabinett zu arbeiten und die erste Pariser Sitzung in einem Privathaus fand auch
in der Form statt. Die weiteren Sitzungen im Institut verwendeten kein Kabinett
, das Medium saß \ielmehr in gefesseltem Zustande im Mittelpunkt eines
Halbkieises, neben ihm stand der Tisch mit Gegenständen für Telekinesen. Die
Fesselung betraf die Füße, Hände und den Hals. Mittels eines kräftigen Bandes
waren beide Fuße gebunden, die beiden Enden waren an den Stuhlbeinen befestigt
und am Boden angesiegelt. Der Hals war in eine Schlinge eingeknotet,
die ziemlich langen Enden an die Stuhllehne geknotet. Desgleichen war jedes
Handgelenk in eine Bandschlinge eingeknotet, die beiden Enden diese* Bandes
waren an die Ruckseite der Stuhllehne gebunden. Sämtliche 10 Knoten waren
vernäht und versiegelt, die Fadenenden verknotet und versiegelt.
In der ersten Sitzung bei rotem Licht geschieht nichts, in der zweiten kommen
bei völliger Dunkelheit einige „Phänomene" zustande; man hört das Bewegen
einiger Gegenstände, die sich auf dem Tisch neben dem Medium befinden, ein
kleiner Leuchtschirm fliegt vom Tisch auf den Boden, eine Person wird berührt
und ein leuchtender Punkt bewegt sich in der Nähe des Mediu.ns. Die dritte
Sitzung sollte mit einem neuen automatischen Registrierapparat gemacht weiden,
es kam jedoch zu keinen Erscheinungen. Die vierte Sitzung negativ. In der
fünften Sitzung bei völliger Dunkelheit zweimal ein kleiner Leuchtpunkt. Die
sechste Sitzung am 21. Mai 1930 brachte dann die Entlarvung. Einige Minuten
nach Beginn der Dunkelsitzung verlangt das Medium nochmals Licht, der Knoten
des Bandes am rechten Arm sei nicht gut genäht. Jedoch findet man nichts Abnormes
am Knoten. Den Zweck dieses Vorgehens darf man mit Osty darin
sehen, daß das Medium kurz vor Eintritt der Phänomene die Unberubrheit der
Knoten festgestellt wissen wollte. Außerdem gab das Lkhtmachen dem Medium
die Gelegenheit festzustellen, ob nicht mittlerweile im Schutze der Dunkelheit ein
Photoapparat aufgestellt worden war. Auch mußte die Sorge des Mediums um
die Knoten einen sehr vertrauenerweckenden Eindruck machen.
Es wird wieder vollständige Dunkelheit hergestellt, Frau Osty fühlt sich berührt
, nach etwa einer halben Minute hört man auf dem Tisch sich Gegenstände
bewegen. — Ein Magnesiumblitz zeigt, daß das Medium die linke Hand freigemacht
hat, und mit ihr auf den Tisch gegriffen hat. Drei Stereographien haben
diesen Augenblick außerdem festgehalten. Das eine veröffentlichte Bild zeigt
deutlich, daß das Medium mit der linken Hand au> der Schleife geschlupft ist
und mit der Hand gerade auf den Tisch faßt, offenbar um „Phänomene" zu er
zeugen.
Nach der Sitzung beteuerte die Begleiterin, es sei gewiß das erste Mal gewesen
, daß das Medium betrogen habe. Dann bat sie um Schweigen, da eine
Veröffentlichung der Metap^ychik schaden würde und der Mann de^ Mediunis,
ein polnischer Offizier, würde seine Frau gewiß, wenn er davon ei führe, töten
Als letztes versuchte die Begleiterin, die Veröffentlichung dadurch zu verhindern,
daß s*e meinte die pv>lniscne „Gesellschaft für psych sehe Forschung" würde
gegen Osty vorgehen. Der Offizier hat jedoch seine Frau nicht getötet, und sogar
das Geld, was seine Frau zu Unrecht erhalten hatte, nicht wieder herausgeruckt!
T i s c h n e r.
Revue spirite, 74. Jahig., Januar—März 1931.
Jeanne d'Arc, Führerin des französischen Volkes (G L. gibt den Wortlaut
einer angeblich von Jeanne d'Arc inspirierten Prophezeiung über die Nachkriegszeit
wieder, ausgehend von demselben Medium, welchies den Weltkrieg und seine
Wechselfälle voraus verkündigte. Die neue Kundgebung stellt schwere Prüfungen
in Aussicht, nach deren Ueberwindung jedoch eine religiöse Erneuerung der
Menschheit in neuen Formen zustande kommen soll). — Marken und Eindrücke
von feurigen Händen (E. Bozzano veröffentlicht weitere einschlägige Fälle.
Der erste bezieht sich auf Clara-Isabella Fornari, geb. zu Rom 1637, Äbtissin des
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