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von Sashalom bei Budapest, die durch erstaunliche Wunderheilungen die Aufmerksamkeit
der Aer/te und Gelehrten erweckt. Zum Schluß rühmt er die eifrige
literarische Tätigkeit des Dr. Orunhut und seiner Mitarbeiter im Dienste der
Ausbreitung des Spiritismus in Ungarn).

Dr. Freudenberg, Bodenbach a. d. Elbe.

Buchbesprechungen.

Max Dessoir: Vom Jenseits der Seele. Die Geheimwissenschaften in
kritischer Betrachtung. 6. neu bearbeitete Auflage. Ferd. Enke Verlag,
Stuttgart. Preis geheftet M. 16.- , gebunden M. 18. .

Seitdem im März 1917 die erste Auflage dieses bekannten Werkes des Berliner
Gelehrten erschien, hat sich abermals eine wesentlich ergänzte Neubearbeitung
als notwendig erwiesen. Obwohl der Verfasser im neuen Vorwort betont,
daß sein Bericht weder den Anspruch erhebt, den Stoff in Vollständigkeit auszubreiten
, noch sich rühmen könne, ein geschlossenes Lehrgebäude zu sein, ist
dennoch dieses immer umfangreicher gewordene Buch - es umfaßt jetzt
562 Seiten mit mehreren Bildtafeln — nach wie vor ein so gediegenes Quellenwerk
auf unserem Gebiete, daß man es allen denen, die es nicht schon von früher
kennen, zum Studium nur empfehlen kann. Zwar ist Dessoirs Stellung zum
Okkultismus, wie er selbst betont, fünfundvierzig Jahre hindurch dieselbe geblieben
, und wenn man die große Liste der Medien liest, über die der Verfasser
sich durch Veröffentlichungen Dritter oder — wie in zahlreichen Fällen — durch
eigenes Studium der betr. Personen und ihrer Phänomene sich selbst eine eigene
Anschauung \ erschafft hat, so möchte man öfttrs wünschen, das Urteil eines so
erfahrenen Mannes, wie es Dessoir ohne Zweifei ist, zu hören. Leider aber sagt
er darüber: „Der Lese darf auch diesmal nicht erwarten, daß ihm auf jede
Einzelfrage eine bestimmte bejahende oder \ erneinende Antwort zuteil werde. Das
verbietet die Lage der Sache. Im Bereich des Okkultismus gibt es nur wenige
unumstößliche Beweise, aber viele lockende und beachtenswerte Hinweise. Es
bleibt der Entscheidung des Einzelnen überlassen, nach welcher Seite er sich wendet."

Wohl mancher Leser hätte gerade durch ein positives Ja oder Nein von
Dessoir sich in der zu treffenden Entscheidung gern beraten lassen, um als
Schüler dem Lehrer zu folgen. So wird man. also nur an Hand eines kundigen
Fuhrers durch das ungeheuer weite Gebiet der „GeheimWissenschaften" geleitet,
wobei das gründliche Wissen in der bei Dessoir bekannten vornehmen Tonart
vorgetragen wird, die niemals verletzend wirkt und auch den Gegner achtet.

Den psychischen Phänomenen stejjt der Verfasser im allgemeinen wohlwollender
gegenüber wie den physikalischen, in Einzelfällen ist er erfreulich positiv,
so gibt er z. B. bei dem Warschauer Ingenieur Ossowiecki zu, daß ein Versuch
Schrenck-Notzings „wirklich kaum eine andere Deutung zuläßt als Telepathie".

Für die „Psychometrie" schlägt er den Ausdruck „Palaoasthetisches Hellsehen
" vor, was er zur Erklärung der Telepathie und des Hellsehens in den
Kapiteln „Der seelische Automatismus" und „Die spiritistische Erklärung" vorbringt
, trägt natürlich den Charakter des nüchternen Psychologen.

Mehr erwärmen seine eigenen Erlebnisse mit Henrv Sladc, Eusapia Palla-
dino, Anina Rothe, Maria Silbert, Jan Guzik, Willy und Rudi Schneider - hier
durch Schrenck-Notzirog eingeladen, mit dem ihn alte achtungsvolle Freundschaft
verband — Fran>ek KUiski, Eleonore Zugun. Jmmer benutzte Dessoir die gebotene
Möglichkeit, auf seinen Reisen auch okkultistische Studien zu machen,
so wollte er in Brasilien Mirabelli aufsuchen, der leider krank war, und von dtm
seine Freunde erklärten, daß er keine Sitzungen geben dürfe. Im September W29
besuchte er mit seiner Gattin in Boston Dr. Crandon, und war Teilnehmer c>n
drei Sitzungen mit dessen Gattin „Margery". Der Bericht über die dortigen I \ -
lebnisse hat uns am besten gefallen, da er ein objektives Bild bietet, aber keinesfalls
zu einer Ablehnung des berühmten Mediums kommt, er schließt mit deu
Worten: „Mit dieser sehr eindrucksvollen Erscheinung schlössen meine Beobachtungen
des Mediums Margery."

Den zweiten, nicht ganz so umfangreichen Teil wie die Parapsychologie,
nimmt die Kabbalistik und Anthroposophie ein, um dann mit einem philosophischen
Kapitel: „Magischer Idealismus" zu schließen.


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