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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1931/0319
Sünner: Beitrag zur Frage d. Zusammenhangs zwischen Hysterie u. Mediumismus. 275

falles in Südschweden, wo es sich um die Möglichkeit handelt, Trancezustand
und Klopfgeräusche umzuwandeln in Bewußtseinsstörungen und hysterische
Erscheinungen, während bei Beginn des Spuks wahrscheinlich spontan die umgekehrte
Verwandlung erfolgte.

Böhm bringt in seinem gleichfalls hierhin gehörenden Aufsatz: „Deu-
tungs\ersuche aus parapsychischen Selbsterlebnissen*', Juli-Heft 1929, einige
Aeußerungen des bekannten Marburger Psychiaters Kretschmer, aus dessen
„Medizinische Psychologie" wir hier nur den einen ausgezeichneten Satz anführen
wollen: .,Die Verwandlungen des Sexualtriebes in andere psychophy-
sische Aeußerungsformen sind die interessantesten Seiten der psychischen
Energetik.'* Der genannte Autor, dem wahrscheinlich unser Gebiet fernliegt,
denkt hier an die bekannten Erscheinungen der Verwandlung: die Konversion
' und die Sublimierung. Es würde hier zuweit führen^, näher auf diese Fragen
einzugehen, es möge genügen, Interessenten auf die genannten Stellen verwiesen
zu haben.

Und wenn wir bei genanntem Autor lesen: „... Es zeigt sich, wie kompliziert
und vielfältig die Wege sind, auf denen sich sexuelle Energie, wie über-
h mpt jede \ rt von affektiv cm Impuls psychophysisch transformieren
kann ...", so zieht Böhm daraus den weiteren Schluß:
„Meiner Anschauung nach muß auch die Umwandlung in mediumistische Erscheinungen
in Erwägung gezogen werden. Man könnte zu der Ueberzeugung
gelangen, daß der psychophvsische Mediumrsmus nur eine andere, d. h. eine
in einer anderen Bahn verlaufende Aeußerung konverlierter. verdrängter oder
gehemmter, meist sexueller psychischer Energie sei. Hysterie und Medium
i s 111 u s sind zwei anormale Acußerungsarlen.

So erklärt Böhm zum Sihluß seine Auffassung „dahin: .,Die para-
psychischen Erscheinungen (Spasches Erfühlen) wurzeln in einer normalen
, allerdings nioi«l latent bleibenden, bzw. \erdrängten Fähigkeit jedes
lebenden (I e s c h ö p f e s . die p ara ph \ sischen Erscheinungen sind
außergew ö h n 1 i c h e Vusw irkungen >on seelischen Disharmonien und
gehemmlen Lebensäußerungen.4'

Dies Wort \on den seelischen Disharmonien bringt uns nach dieser Abschweifung
nieder zurück zu dem v>rliegenden Fall der Frau V. über deren
mediale Befähigung und Betätigung bei den Beteiligten
kein Zweifel besteht Nicht nur die sehr glaubwürdige Eni wicklungs-
geschichle mit den mancherlei okkulten Erlebnissen in jüngeren Jahren spricht
dafür, sondern auch der Umstand, daß diese Frau sich die spater zunehmenden
unerklärlichen Dinge nicht zu deuten vermag, und sich brieflich um Hat und
Hilfe an einen ihr ganz fremden, in der Ferne wohnenden Herrn wandte, ja
sogar beide Eheleute in ihrer Bedrängnis zu einer mit hohen Unkosten verbundenen
Heise nach Prag veranlaßte. Ist auch die Ausbeute an selbstgemachten
Erfahrungen seitens des Herrn Prof. Szanto und >on uns selbst nur gering,
so ist doch, wenn man selbst von Einzelheiten wie den Automatismen, oder der
merkwürdigen, unterbewußten Entstehung des „Sechsers" absieht, an dem


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