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Zeitschrift für Parapsychologie. 6. Heft. (Juni 1931.)

Hauptphänomen des vor zwei Zeugen unter großem Krach aufspringenden
Schränken wohl kein Zweifel erlaubt. Hat doch nicht nur der Ehemann, dessen
Weltanschauung die sich abspielenden Phänomene wohl weltenfern lagen, sich
zu der Anschauung bekannt, daß seine Frau über anormale Kräfte verfüge,
viel wichtiger ist, daß alle Untersucher von den Eheleuten den besten wahrheitsliebenden
Eindruck bekamen, und daß Herr Prof. Szanto in seinem Briefe
vom 19. Nov. 29 schreiben konnte, er habe in beiden höchst achtbare Menschen
edler Denkart kennengelernt, und er wage es, ihren Mitteilungen absoluten
Glauben zu schenken. Dieser Auffassung konnte
ich mich später mit meinem Begleiter durchaus anschließen
, ebenso hat sich der gegen Schluß erwähnte, in L. lebende Kollege des
Herrn Prof. Szanto auf Grund seines persönlichen Verkehrs mit den Eheleuten
nui wohlwollend ^geäußert.

Wir wissen selbst wohl, daß das Beibringen des Zeugnisses der beiden
Zeugen des Hauptphänomens (Aufspringen des» Schrankes unter lautem Getöse
) für die Stützung unserer gegebenen Schilderung sehr erwünscht gewesen
wäre, und wir haben uns demzufolge lebhaft darum bemüht. Leider blieb ein
von mir vor einiger- Zeit an das Ehepaar N. gerichteter Brief ui beantwortet.
Auf meinen Wunsch seitens des Herrn Prof. Szanto aufgenommene Bemühungen
, durch seinen in L. wohnenden Kollegen noch jetzt das schriftliche Zeugnis
des damaligen Besuchers und seiner Frau herbeizubringen, hatte leider
auch keinen Erfolg, da sowohl das Ehepaar nach nunmehrigem Abklingen
der Erscheinungen an die damaligen unruhvollen Zeiten nicht gern erinnert,
da* Zeugenehepaar aber wegen seiner weltanschaulichen Einstellung nicht gern
in Anspruch genommen sein mag. Unsere allzu skeptischen Leser mögen daher
unsere Gründe für die trotzdem erfolgte Veröffentlichung entsprechend würdigen
.

Das, was an diesem Fall besonders interessiert, ist, was schon mein Gewährsmann
in seinem zweiten Briefe an mich so vorzüglich als die psychologische
Seite charakterisierte, nämlich mit den Worten: „Es handele
sich um eine eben damals entstehende, noch nicht fixierte oder herauskristalli-
sierte Mediumität, welche sich noch zu spontan, nur unter dem Einfluß
heftiger Gemütsbewegungen physisch kundgibt." Hier haben
wir ein Musterbeispiel für die oben schon zitierten Worte Kretschmers,
daß sich „sexuelle Energie wie überhaupt jede Art von affektivem Impuls
psycSiophysisch transformieren läßt". An der hysterischen Konstitution der
Frau N. ist ja nach obigqm kein Zweifel, auch der von mir erlebte Anfall
sprach dafür, wenngleich gesagt werden muß, daß dieser nicht dem reinen
Bilde entsprach, das der Psychiater zuweilen zu sehen bekommt, sondern vielmehr
eine Mischung mit medialem Trancezustand darstellte. Es wäre trotzdem
falsch, Frau N. als absolut unglaubwürdig hinzustellen. Ich stimme sowohl mit
Herrn Prof. Szanto wie mit meinem Kollegen Dr. König darin über ein, auch
unter Würdigung der hysterischen Komponente, Frau N. nach der von uns erhobenen
Anamnese und unseren persönlichen Eindrücken für eine Frau zu erklären
, die volle Glaubhaftigkeit verdient. Und wenn wir uns an die WortQ


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