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Zeitschrift für Parapsychologie. 6. Heft. (Juni 1931.)

Platz; die übrigen Teilnehmer wählten sich zu beiden Seiten des Tisches ihre
Sitzplätze aus. Alle Türen wurden abgesperrt. Die Sitzung begann um etwa
20.3o Uhr. Das weiße Licht wurde abgedreht und der Reihe nach gelbes,
kirschrotes und dunkelrotes Licht eingeschaltet, und schließlich und endlich
der Raum — ein Speisezimmer — vollkommen verfinstert. Das Medium fiel
nach einigen Minuten in Trance. Es meldet sich durch seinen Mund eine
Trancepersönlichkeit namens La-Nien, angeblich ein verstorbener Tibetaner.
Das Medium wurde von den Silzungsteilnehmern auf den Plätzen I und II
(siehe Skizze der Sitzordnung!) durch Erfassen seiner beiden Hände und Andrücken
der eigenen Fußschaufeln gegen jene des Mediums kontrolliert. Die
Hand- und Fußkontrolle wurde zuerst von mir und dann von Herrn R. L.
übernommen. La-Nien befahl einen Platzwechsel zwischen mir (Platz n) und
Herrn Baurai Ing. Fr. L. (Platz io), welcher auch von uns beiden durchgeführt
wurde. Hierauf übernahm Herr Bamat Ins:. Fr. L. die Kontrolle des
Mediums auf Platz n in der gleichen Weise wie ich. La-Nien begann zuerst
leise, dann immer stärker werdend, mit hoher, singender Stimme zu sprechen;
er spricht die deutsche Sprache mit fremdländischem Akzent und eigenartig
grammatikalischer Umstellung, die er während der ganzen Sitzung vollkommen
beibehält. Er teilt den Sitzungsteilnehmern mit, daß er in verschiedener Stärke
Klopf laute im Tische hervorbringen wird.

Es trat zuerst, ähnlicli den Morsezeichen, ein leises Ticken im Tische auf,
welches sich zusehends verstärkte und schließlich den Rythmus der vom
Sitzungsteilnehmer Herrn W. L. vorgetrommelten Marschmelodie ziemlich genau
nachklopfte. Zum Schluß ist das Klopfen verhältnismäßig kräftig, etwa
so, wie wenn man mit dem Finger in mittlerer Stärke an eine Türe zwecks
Einlaß anklopft. Als nächstes Phänomen erfolgt nach einer kleinen Zwischenpause
zur rechten Seite des Mediums zwischen ihm und dem Teilnehmer auf
Platz ii (Herrn Baurat Ing. Fr. L.) bei den Füßen oder in der Nähe des
Unterleibes eine Leuchterscheinung, verbunden mit einem saugenden Zischen
und einem Knall am Ende, anzuhören wie eine Entladung hochgespannter
elektrischer Ströme. Diese Entladung wird von automatischen Bewegungen des
in Trance befindlichen Mediums, verbunden mit Stöhnen, begleitet. Hand-
und Fußkontrolle wird hierbei nach Angabe der Kontrollpersonen, der Herren
W. L. und Baurat Ing. Fr. L., ausgeübt. Dabei gibt La-Nien an die Sitzungsteilnehmer
ununterbrochen Weisungen durch den Mund des Mediums, was er
machen will. Außerdem befragt La-Nien während der ganzen Sitzung nach
jedem einzelnen Phänomen, ob die Kontrolle wohl ordnungsgemäß ausgeübt
wurde, was von den Kontrollpersonen stets bejaht wird.

Es wird nun über Weisung La-Niens ein Glas, versehen mit einem mit
Leuchtmasse bestrichenen Papier, auf den Tisch, etwa in die Mitte desselben,
von einem Sitzungsteilnehmer gestellt. Da der Streifen zu stark leuchtet, wird
über Weisung des Kontrollgeistes derselbe zur Hälfte zerschnitten und sonach
das Glas, versehen mit der anderen Hälfte des leuchtenden Streifens, von dem
Sitzungsteilnehmer, Herrn Ing. H. L., wieder auf die gleiche Stelle des Tisches
gesetzt. Alle Sitzungsteilnehmer bilden dabei ohne Unterbrechung Kette. Es


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