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280 Zeitschrift für Parapsychologie. 6. Heft. (Juni 1931.)
nunmehr in Hemdärmeln beim Tisch. Die Kontrollpersonen versichern, daß
die Kontrolle hierbei ununterbrochen ausgeübt wurde bis auf einen Zeitraum
von etwa zwei Sekunden, in welchem das Medium seine rechte Hand aus der
Kontrolle losriß. Diese Hand wurde aber dann sofort wieder von der Kontrollperson
teingefangen.
Hernach tritt wieder eine Ruhepause von einigen Minuten ein. Im Scheine
des kirschroten Lichtes werden nunmehr dem Medium, das sich fortgesetzt in
Trance befindet, von den Sitzungsteilnehmern Leuchtstreifen um den ganzen
Kopf, an den Armen und Beinen mit Sicherheitsnadeln angeheftet, so daß die
Konturen der Gestalt des Mediums deutlich sichtbar sind. Ein Leuchtstreifen
umschließt vollkommen den Kopf des Mediums in Stirnhöhe. Hierauf wird
das Rotlicht wieder abgeschaltet. Das Medium beginnt nach kurzer Zeit erneut
zu stöhnen und windet sich in Zuckungen. Es ist anscheinend in Tieftrance
geraten. Ueber Weisung La-Niens wechsle ich mit Baurat Ing. Fr. L.
(Sitz io und u) den Platz und übernehme zur rechten Seite des Mediums die
Hand- und Fußkontrolle. Das Medium legt nun den Kopf zur Seite auf meine
Schuller. Ich halte mit den Fingern meiner linken Hand die Finger und Handfläche
der rechten Hand des Mediums sehr fest. Plötzlich wird das Medium
in stetiger Bewegung nach oben gerissen. Ich habe- Mühe mitzukommen, um
die Handkontrolle nicht loszulassen. Ich muß, um mitzukommen, sehr schnell
auf meinen Sessel (es war eigentlich ein Fauteuil) and von da auf den Tisch
steigen. Trotzdem gelingt es mir nicht, dem Medium schnell genug folgen zu
können, so daß ich mit einer Kraft von etwa i5—20 Kilogramm von diesem
nach aufwärts nachgezogen werde. Das Medium schwebt dann in einer Höhe
von etwa 21/2—3 Meter, vom Fußboden aus gemessen, über dem Tisch in
wagrechter Lage, was ich an den Konturen des Mediums durch die Leuchtstreifen
genau verfolgen konnte. Es macht anscheinend schwimmartige Bewegungen
. Dann läßt die nach oben ziehende Kraft schnell nach und das
Medium senkt sich wieder auf seinen Sitz herunter, wobei ich, um diesem zu
folgen, vom Tisch auf das Fauteuil und von dort wieder auf den Fußboden
hinunlersteigen muß. Dabei wurde die Handkontrolle von mir keinen Augenblick
unterbrochen. Dieses Phänomen wiederholt sich dreimal, wobei La-Nien
versucht, mich mitzuheben, was ihm auch, wie vorbeschrieben, teilweise gelingt
. Bei der Wiederholung dieses Experimentes wird von den Teilnehmern»
die Kette irgendwo unterbrochen. Das Medium, welches gerade in wagrechter
Lage über dem Tisch schwebte, fällt plötzlich auf diesen herunter, wodurch
ich gezwungen war, die Ilandkontrolle zu lösen. Das Medium schwebt dann
von selbst auf seinen Sitz zurück. Herr Dr. Langer gibt hierzu an, daß er
hierbei das Medium nur leicht an den Schultern gestützt und ihm einen kleinen
Anstoß gegeben hat. Hierbei muß das Medium aber beim Zurückgleiten auf
seinen Sitz unbedingt einen Moment frei von Berührungen aller Sitzungsteilnehmer
geschwebt haben, weil sowohl ich als auch Herr R. L. als Kontrollorgan
am Sitzplatz 1, infolge des vorhergehenden Sturzes des Mediums, dessen
Hand nicht erfaßt hatte. Von einer schreitenden Bewegung des Mediums war
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