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Zeitschrift für Parapsychologie. 6. Heft. (Juni 1931.)

Diese sehr unbefriedigende Lage wird noch dadurch erschwert, daß die physikalischen
Medien in zunehmendem Maße nur noch von Positivisten untersucht
werden wollen, weshalb die S. P. R. und deren Standpunkt nahestehende Gelehrte
von paraphysischen Experimenten immer mehr absehen müssen. Scheinbar
könnten hierüber die Positivisten triumphieren und erklären, daß infolge der unrichtigen
Haltung der Dubitivisten eben ihnen, den Positivisten die Aufgabe zufalle
, die Forschung vorwärtszutreiben, und es werde ihnen ungeachtet der hämischen
Kritiken der Dubitivisten schon gelingen, die offizielle Anerkennung
der Paraphysik alimählich zu erzwingen.

Gewiß ist die Erfüllung dieser Hoffnung* der Positivisten nicht ganz ausgeschlossen
; aber sicher würde eine fortschreitende Ausschließung der Dubitivisten
von der praktischen Forschung die Anerkennung der Paraphysik sehr hinausschieben
; denn man mag über die Dubitivisten denken wie man will, sie sind
gewissermaßen die Verbindungsglieder zwischen der Parapsychologie und der
offiziellen Wissenschaft, die heute kaum die Telepathie anzuerkennen bereit ist;
es kann also kein Zweifel bestehen, daß paraphysische Untersuchungen, die schon
von den Dubitivisten wegen angeblich oder wirklich ungenügender Kontrolle und
wegen Beschränkung der zugelassenen selbständigen Untersucher auf einen einseitigen
Kreis abgelehnt werden, wenig Aussicht haben, bei der offiziellen Wissenschaft
irgendwelche Beachtung zu finden; so könnten die Positivisten durch
eine Ausschaltung der Gegenpartei riskieren, trotz ihres Medien-Monopols eine
bloße Sisyphusarbeit zu leisten. Es haben also beide Parteien ein Inreresse daran,
die Gegensätze nicht unnötig zu verschärfen.

Der heutigen Krisis innerhalb der S. P. R., deren Mitglieder über den ganzen
Erdball zerstreut sind, entspricht, wie wir sahen, eine Weltkrisis der paraphysischen
Forschung; wir können nur hoffen, daß doch noch ein gangbarer Ausweg
aus der Krise gefunden wird, die den Fortschritt der Paraphysik lahmzulegen
droht.

Ueber die angeblichen Manifestationen Conan Doyles.

Von Karl Röthy.

Fast in allen Tagesblättern und spiritistischen Fachzeitschriften sind bereits
mehrere Male Berichte darüber erschienen, daß sich Conan Doyle auf verschie-
dienste Art gemeldet habe. Geradezu Aufsehen erregte der in der Januar-Nummer
des englischen Nash-Magazin in überaus marktschreierischer Aufmachung als
Sensation gebrachte Bericht des Direktors des „National Laboratory of Psych.
Research", Mr. Harry Price, der als Gründer dieses Institutes als hervorragender
Forscher gilt. Mr. Price und Conan Doyle waren stets prinzipielle
Gegner, da ersterer ausschließlich die animistische Lehre und letzterer mehr die
spiritistische Theorie vertrat. Immerhin wollte Mr. Price einen Versuch machen,
ob er wohl mit dem verstorbenen Conan Doyle in Berührung treten könnte und
er lud zu diesem Zwecke Mrs. Eileen Garret, die er als eines der besten und
verläßlichsten Medien der Welt bezeichnet, zu einem Experimente in sein
Laboratorium. Mrs. Garret ist keine Spiritistin und bekundet bloß akademisches
Interesse für ihre Begabung. Die Sitzung fand an einem Nachmittag um 3 Uhr
bei vollem Tageslichte statt, anwesend waren bloß noch Mr. Coster seitens des
Nasli-Magazin und der Sekretär des Institutes als Stenograph. Alsbald fiel das
Medium schnarchend in tiefen Trancezustand und es meldete sich sogleich der
Kontrollgeist „Uvani", der behauptet, ein Araber zu sein. Zunächst meldete sich
der Fliegerleutnant H. C. I r v i n, der Kapitän des verunglückten Luftschiffes
R. 101, der einen sehr ausführlichen technischen Bericht über die Ursachen des
Unglückes angab, die Mängel der Konstruktion und die Fehler der Maschinen in
vollkommen fachmännischer Weise beschrieb und schließlich den Wunsch äußerte,
es möge all dies Dr. Eckener mitgeteilt werden (Anm. d. V.: Man weiß leider
nicht, ob dies geschehen und was Dr. Eckener dazu sagt). Nun änderte sich
die Stimme des Mediums: „Hier bin ich Conan Doyle; wie mache ich es, dir
dies zu beweisen?" Price gab seiner Freude Ausdruck, daß sein alter Gegner
zurückgekommen war. Conan Doyle: „Es war deine Schuld, daß wir nicht übereinstimmten
, du pflegtest mich zu belauern, wie eine Katze einen Vogel im Käfig."
Conan Doyle sprach mit einer Schnelligkeit, daß der Stenograph kaum zu folgen
vermochte und das ganze Zwiegespräch viele Druckseiten umfaßt, doch


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