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Kleine Mitteilungen.

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ich halte es für hinreichend, demselben einige charakteristische Sätze zu entnehmen
. Als Mr. Price frug, warum denn Conan Doyle so wenig den spiritistischen
Gesellschaften hinterlassen habe, antwortete dieser, daß die Fürsorge
bei seiner eigenen Familie begimnen muß und er fügte noch hinzu: „Aber diese
Frage, mein lieber Price, war ein bißchen impertinent." Price frug später, ob die
vielen Botschaften, die bisher von ihm kamen, echt waren, worauf Conan Doyle
antwortete, daß er in den Oedanken der Medien war, doch könne er nicht sagen,
wie viel von dem Unterbewußtsein für Wirklichkeit gelten könne. Price drängte
auf eine präzisere Antwort, die wie folgt lautete: „Wenn du mich so überlegtt
eindringlich frägst, ob ich es war, der gesprochen hat, so sage ich: ,Nein!' Aber
alle Welt weiß, daß ich weiterlebe und ich möchte wenigstens von meinen Freunden
und Bekannten erwarten, daß sie es glauben, daß ich es bin, der zu ihnen
spricht." Die Antwort, welche Conan Doyle auf die Frage gab, er möge doch
etwas über seine gegenwärtige Lage mitteilen, klingt recht befremdlich: „Die
Leute werden überrascht sein, wenn ich sage, daß ich in einer Welt lebe, die
jener, die ich verlassen habe, sehr ähnlich ist. Ich lebe in körperlichem Zustande
in einer Welt, welche ebenso dunkel ist, als jene die ich verlassen habe, in einer
Welt, wo ich manches tue, was ich dort getan, wo es keine Schmerzen gibt und
wo Gemütsbewegungen tausendmal stärker erzeugt werden, und wo mich göttliche
Eingebungen leichter erreichen. Dies ist weder Himmel noch Hölle, sondern
eine Kombination von beiden." Nun ich glaube, daß diese Kostprobe
jenen, welche den Spiritismus eingehend studiert haben, die selbst schon unzählige
Male von den „Intelligenzen des Jenseits" irregeführt wurden, vollauf genügen
wird. Es gemahnen doch die Beschreibungen des Lebens im Jenseits an die Beschreibungen
des Lebens auf den Planeten, denn sie lauten ebenso verschieden,
als diese. In seinen Schlußbetrachtungen läßt Mr. Price selbst die Frage offen.
Seine Ueberzeugung, daß das Medium nicht bewußt betrogen habe, teile ich
vollkommen, doch er fügt hinzu: „Dessen bin ich nicht vollkommen sicher, ob
die Mitteilung nicht aus seinem Unterbewußtsein oder jenem der Teilnehmer entstammt
. Es ist möglich", sagt er des weiteren, „daß die Ansichten des Wesens,
welches sich Conan Doyle n?nnte, Emanationen aus dem Gehirne des lebenden
Conan Doyle waren, welche von dem Medium im Trancezustand aufgenommen
wurden, etwa wie die Töne im Radio." Allerdings gibt er zu, daß diese Theorie
ebenso weit hergeholt ist, wie nach seiner Ansicht die spiritistische Hypothese.

Nach alldem interessierte es mich sehr zu erfahren, was Lady Conan Doyle
zu diesem Berichte zu sagen haben wird. Auf meine diesbezügliche Anfrage
erhielt ich von ihr folgende Antwort: „Lieber Herr Röthy! Auf Ihre Frage über
meine Meinung über den von Mr. Price veröffentlichten Artikel, enthaltend eine
angebliche Konversation mit meinem verstorbenen Mann, teile ich Ihnen mit, daß
es mir scheint, daß die Hälfte derselben, die eigene Mentalität des Mr. Price darstellen
, welche unbewußt die Vibrationen beeinflußte, so daß im Endergebnis
nur sehr, sehr wenig von meinem Manne darin enthalten ist. Ich beabsichtige
darüber einen ausführlichen Artikel zu schreiben, den ich Ihnen auch zur Veröffentlichung
zugehen lassen werde. Ihre aufrichtige Jean Conan Doyle."

Von Herrn Karl Röthy geht uns weiterhin folgende Mitteilung zu:
Von dem so hochverehrten Sir Oliver Lodge, der mir — wie ich in
Athen wiederholt zu bemerken Gelegenheit hatte — sehr wohlgesinnt ist, erhielt
ich ein vier Seiten langes Schreiben, in welchem er mir mitteilte, daß er bei
der letzten Versammlung präsidierte, da der Präs. W. F. Prince, in Boston weilte,
und daß er meine Zuschrift an den Ausschuß, in der ich die für die ganze Gesellschaft
verderbliche Einsteilung Bestermanns charakterisierte, mit Bedauern
gelesen hätte. Sir O. Lodge legte mir nahe, die Fehler des Herrn Bestermann
mit dessen Jugend zu entschuldigen; er meine es ja gut und werde sich wohl
bessern, denn er erhalte ja Schelte (rebukes) genug, so auch von ihm selbst.
Auch Oliver Lodge bedauert Bestermanns übereilte Tour auf den Kontinent und
es überrascht ihn nicht, daß dessen Kritik allgemeine Verstimmung erregte. Er
hat auch seinen Hyperkritizismus vielen eminenten Männern (workers) gegenüber
zum Ausdruck gebracht. Oliver Lodge schließt seinen Brief mit den Worten:
„Ich hoffe daher, daß Sie auch weiterhin freundschaftliche Gefühle für die S. P. R.
bewahren werden, welche einst so Gutes geleistet und sich ein großes Ansehen
verschafft hat."

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