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ausgeschickt werden, doch sei es fraglich, ob sich dieser stellen würde. (Vgl.
auch Z. f. P. 1929, S. 423.)

Unter dem Titel „schwere Prüfung durch Besessenheit" berichtet H. Car-
rington im Juli- und Augusthieft wieder einen ihm mitgeteilten Fall scheinbarer
Besessenheit. (Nach den Anschauungen der landläufigen Psychiatrie würde
es sich um einen Schub paranoider Schizophrenie handeln. Q. W.) Es handelt
sich um die Erlebnisse eines rekonvaleszenten Kriegsteilnehmers nach einer Gasvergiftung
. Schon vor dem Kriegsdienst hatte er sich mit Planch-ettesitzungem
befaßt, es meldeten sich dabei meist angebliche Gefallene, der Referent führte
das jedoch auf sein Unterbewußtsein zurück. Nach seiner Entlassung aus dem
Lazarett befaßte er sich mit automatischem Schreiben, wobei sich angeblich zwei
„geistige Schwestern" von ihm meldeten und ihn drängten, sich ganz passiv
einzustellen, dann würde er eine direktere Verbindung mit ihnen erlangen. Nach
anfänglichem Sträuben gab er schließlich nach: vor dem Einschlafen entspannte
er sich völlig, fixierte irgendeinen Gegenstand und verhielt sich möglichst passiv.
Zunächst ereignete sich nichts, doch an einem Abend nahm alles plötzlich eine
eigenartige Helligkeit an und er sah etwas wie das Vorbeiflitzen eines weißen
Armes, den eine der beiden Schwestern später als den ihrigen bezeichnete. Später
klangen ihm die Ohren und schließlich begann er deutlich „Stimmen zu hören",
die ihn nun nicht mehr verließen. Neben den angenehmen Gesprächen mit den
beiden „Schwestern" wurde er unendlich gequält durch die Stimme eines
„Mannes aus Philadelphia", angeblich eines früheren Freundes, der ihn bedrohte,
dann wieder um Mitleid bat. Es wurde ihm aber gesagt, es sei seine Aufgabe,
ihn abzuschütteln, nur dadurch könne er ihm und sich selbst helfen. Ab und zu
sah er auch Gestalten. Später kam auch die Stimme seines verstorbenen Onkels
„Y". Diese sagten ihm, die „Schwestern" und ,,'A. aus Philadelphia" seien ihm
nur zu pädagogischen Zwecken vorgespiegelt worden, sie existierten nicht wirklich
(als Geister). Sie hätten die Stimmen aus dem, was sie in seiner Erinneung
vorfanden, hervorgebracht. Der Zweck des Ganzen sei, ihm Kraft zuzuführen
(von drüben) und gewisse Schäden seiner Nerven zu beseitigen. Die Verstorbenen
lebten trotzdem aber auch in ihrer Welt. Es wurden ihm dann noch andere
Halluzinationen vorgeführt (schimpfende Stimmen, ein Löwe fiel ihn an, dann
sollte er gekreuzigt werden, usw.) Zwischendurch tröstete und ermunterte ihn
immer wieder die Stimme seines verstorbenen Onkels und suchte ihm den Sinn
des Ganzen zu erklären. Der Patient wurde mit der Zeit wohler, seine Gesundheit
besserte sich zusehends, allmählich wurden die Stimmen schwächer und
hörten schließlich auf, doch kann er auch jetzt — nach zehn Jahren — nicht
glauben, daß alles Einbildung war, er hält es für wahre Besessenheii. Merkwürdigerweise
lernte er später, als älterer Herr, ein kleines Mädchen kennen, die
der einen der beiden „Geistschwestern" sehr ähnlich war, ihm mitunter wörtlich
dasselbe sagte, wie diese. —

Ein weiterer Aufsatz von H. Carrington im September/Oktoberheft
befaßt sich mit „Okkulten Phänomenen bei primitiven Völkern" in Afrika,
Indien, China, Japan und den Inseln der westlichen und östlichen Halbkugel auf
Grund verschiedener authentischer Berichte. (Telepathie, Hellsehen, Vorahnungen,
lokalen und gewöhnlichen Spuk, Erscheinungen, physikalische und geistige
medium istische Phänomene.) Der Bericht zeigt, daß sich die bei uns bekannten
und studierten Phänomene in wesentlich gleicher Form auch bei den Primitiven
finden, dort vielleicht sogar noch häufiger sind, als bei zivilisierten Völkern.
Trotz ihrer religiösen und mythologischen Einkleidung sind sie im Wesentlichen
gleicher Art, wie bei uns. Leider wurden sie von den parapsychologisch nicht
geschulten anthropologischen Beiichteistattern meistens nur als Aberglaube betrachtet
, wodurch wahrscheinlich viele interessante Details verlorengingen.

Unter dem Titel „Le Livre des Revenants" (Das Buch der Gespenster) wird
der „wahre Bericht über unbekannte, verstorbene Persönlichkeiten, die sich bei
einer Untersuchungsgruppe der New-Yorker Sektion der A. S. P. R. meldeten",
im November- und Dezemberheft 1930 und Januarheft 1931 fortgesetzt, der
bereits im Aprilheft 1929 unter dem Titel „Eine Reihe von parapsychologischen
Versuchen" begonnen wurde. (Vgl. Z.f. P. 1931, S.253.) Der Überblick ist sehr
interessant und sollte von jedem, der Material für den Sitzungsteilnehmern unbekannte
Identitätsbeweise sucht, berücksichtigt werden.

Abgesehen von diesen sich durch mehrere Hefte erstreckenden Aufsätzen


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