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Zeitschrift für Parapsychologie. 7. Heft. (Juli 1931.)
erwähnten diametral gegenüber liegenden Zimmerecke eine zweite Rotlichtlampe
zur Ermöglichung der Niederschrift des Protokolls.
Beim Beginn der Sitzung befindet sich Dir. Müller im Kreise dem
Medium gegenüber, vor ihm, auf einem Tischchen, gegen das Medium zu
abgeblendet, das „Elektro-Emanoskop", das das Vorhandensein und die relative
Menge menschlicher1) „Emanation" nachweist: Zwei durch eine Glimmerschicht
isolierte Silberlamelien lassen je nach dem Vorhandensein einer derartigen
Emanation eine entsprechende Menge von Funken überspringen. Ueber
die mit diesem Apparat erzielten Resultate s. u. den Bericht des Experimentators
Dir. E. K. Müller.
Vorgänge: Das Medium fiel kurz nach dem Löschen des Weißlichtes
automatisch in Trance. Nach 8 Minuten meldet sich die Personifikation Z...
durch den Mund des Mediums, welche angibt, mit den Dingen des medialen
Mechanismus besonders gut Bescheid zu wissen. Z. gibt an, daß es mit der
Herstellung bzw. dem Austretenlassen des Teleplasmas (das er als „Teig" bezeichnet
) gar nicht so einfach sei. Gewiß könne er von den Teilnehmern
derartigen „Teig" übernehmen, aber angenommen, er selbst, d. h. das Medium,
hätte einen zuckrigen „Teig" (worunter man sich wohl eine bestimmte Qualität
von Emanation vorzustellen hat) und der zunächst sitzende Teilnehmer einen
salzigen, dann könne er den salzigen Zuwachs überhaupt nicht brauchen. Wer
krank sei, brauche allen „Teig" für sich und könne somit keinen abgjeben.
Mancher „Teig" sei rot, mancher blau, mancher aus beiden Farben gemischt.
Wenn der Träger krank oder mißgelaunt sei, sei sein „Teig" rot. Er selbst
müsse für das Zustandekommen teleplastischer Phänomene den von den
Sitzungsteilnehmern entnommenen „Teig" erst mit seinem eigenen mischen
bzv». ihn entsprechend umformen.
Diese Aeußerungen werden in einer der Personifikation Z... eigentümlichen
drastischen, naiven Weise vorgebracht. Inzwischen scheint auch die
Herstellung und die Austrittsmöglichkeit des „Teiges" erreicht zu sein, denn
es erfolgen in raschem Wechsel während" eines Zeitraums von 11/4 Stunden
eine mannigfaltige Reihe einwandfrei beobachteter meist telekinetischer Phänomene
, über die indessen an dieser Stelle nicht berichtet werden soll.
Der in unserm Zusammenhang bemerkenswerteste Vorgang war folgender:
*Z... fordert Dir. Müller auf, hinter dem Stuhl des Mediums hindurch zum
Vorhang zu treten; er wolle ihm durch den Schlitz desselben etwas „Teig"
abgeben. In der Tat kamen die meisten Phänomene nicht vom Medium her,
sondern von der durch den Vorhang abgetrennten Zimmerecke. Es sieht demnach
so aus, als ob dort eine Art Kondensation des Teleplasmas erfolgt sei.
Dir. Müller tritt mit einem vor der Sitzung sauber gereinigten „Präparatengläschen
" und einigen Lamellen aus verschiedenem Metall versehen an die
Vorhangsspalte. Alle können beobachten, wie der Vorhang sich etwas bewegt,
während Dir. Müller sein Gläschen an die Spalte hinhält. Was nun geschah,
ist aus dem nachfolgenden Referat des Herrn Dir. E. K. Müller ersichtlich:
0 Vergleiche Z. f. P. Heft 4, April 1930. pag. 261/62.
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