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Kindborg: Der Spuk von Oppau.
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sein muß, denn es erfolgle seinerseits die Frage: „Nach was riechst du denn,
du riechst nach Säure!")
Hinsichtlich der mit dem Plasma bestrichenen Metallplättchen ist nur zu
bemerken, daß diese anscheinend nicht viel „Teig" erhielten, oder daß sie ihn
nicht angenommen" haben.
(N. B. Nach meinen bisherigen Erfahrungen können Metall teile auch nicht
mit Emanation aufgeladen werden!) Auf dem Blei, Eisen und Aluminium
waren keine Spuren zu entdecken. Dagegen auf dem Zink, Kupfer und namentlich
auf dem Silber sind gut sichtbare Spuren vorhanden. Von diesen Metallen
zeigte das Zink am wenigsten Einwirkung, auf dem Kupfer ist blaues Oxyd
\orhanden, als Folge der Einwirkung des Plasmas, und auf dem Silber ist ein
kristallähnliches Gebilde, dessen Masse aus sehr feinen „Fasern" zu bestehen
scheint.
Einer früher ergangenen Aufforderung der Trance-Persönlichkeit Z... folgend
, wai auf einer Kommode im Sitzungszimmer, etwa 11/2 m links vom
Medium entfernt, eine kleine saubere Glasschale mit Wasser aufgestellt worden.
Unmittelbar nach der Sitzung wurde dieses Wasser in ein verschließbares sauberes
Fläschchen umgegossen. Die Lntersuchung desselben zeigte (bei der erst
am i5. ct. nachm. 3 h. vorgenommenen Prüfung mit Mikroskop und im Dunkelfeld
) eine große Zahl von kleinen, schwarzen und über das Gesichtsfeld
hinjagenden Körperchen, daneben weiße oder leuchtende „Flocken oder Fetz-
chen", ruhend, oder sich gleichfalls in Bewegung haltend. Ob diese Erscheinungen
mit aufgesogenem Plasma, oder mit anderm zusammenhängt, läßt sich
hier nicht beurteilen, weil das verwendete „rpine Wasser' nicht vorgängig
auf seine ev. Suspensionen usw. in derselben Weise untersucht wurde. Die
an der Wandung der Schälchen festliegende weiße Masse war kohlensaurer Kalk.
P. S. Die Bezeichnung „Zentimeter" ist, wie ich früher schon bemerkte,
als Maß für die auf den Emanations-Indikator und dadurch auC das Galvano-
meter verursachte Einwirkung aufzulassen, als vorläufiger Intensitäls-Maßslab.
Berichte über Spontanphänomene.
Der Spuk von Oppau.
Auf Grund von Zeugenaussagen und eigenen Beobachtungen mitgeteilt von
Dr. E. Kindborg (Breslau)«.
In meinem Bericht über den javanischen Spuk und \ er wandte Ereignisse
im Jahrgang JQ24 dieser* Zeitschrift, damals noch „Ps)chische Studien",
zitierte ich eine mir freundlichst überlassene und übersetzte holländische Zei-
lung aus Niederländisch-Indien vom Jahre i8o,3, die ihre einsichtsvolle Wiedergabe
unter Bezugnahme auf einige von den wissenschaftlichen Behörden zur
.jAufklärung*' hingeworfene Schlagworle mit dem ironischen Satze schloß:
.,Das Publikum war beruhigt und die Dinge gerieten in Vergessenheit." Diese
Ironie hat heute nach 38 Jahren noch ihre Berechtigung. Denn die offizielle
AYissenschafl sucht immer noch, unterstützt von einer ihr ergebenen Presse,
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