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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1931/0394
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Zeitschrift für Parapsychologie. 7. Heft. (Juli 1931.)

achtung rasch verändert und wechselnden Charakter zeigt, so wie ein Kometenspektrum
unter dem Femrohr, dort natürlich sehr langsam, Veränderungen
sehen lassen kann; dennoch werden vermutlich alJe diese Spektren untereinander
verwandt sein und gewisse Eigentümlichkeiten — eben die Zugehörigkeit ihrer
Elemente zur Eiweißgruppe — nicht vermissen lassen, und es wird ebenso unmöglich
sein, ein derartiges Licht betrügerisch zu erzeugen wie das Licht eines
Kometen oder eines kosmischen Nebels.

Daß diese Untersuchungen irgendwann einmal kommen werden und kommen
müssen, unterliegt wohl keinem Zweifel. Da ihre möglichen Ergebnisse
außerordentlich folgenschwer und umwälzend für alles naturwissenschaftliche
und weltanschauliche Denken sein können, sollte nicht gezögert werden,
sie jetzt schon in Angriff zu nehmen. Astronomie und Biologie, Physik und
Psychologie werden möglicherweise in gleichem Maße daraus zu lernen haben,
und unsere gesamten Anschauungen vom Wesen des Makrokosmos und der
Mikrokosmen könnten mit einem Schlage auf eine völlig neue Grundlage gestellt
werden. Daß auch die an dunklen Problemen überreiche Eiweißchemie,
Analyse und Synthese, von solchen Untersuchungen vermutlich wird profitieren
können, sei nebenbei erwähnt. Diejenigen, die nicht jede Theorie für grau
halten und die Tatsachen gerade um der Theorien willen suchen (es muß auch
solche Käuze geben), werden ihr bisheriges Weltbild je nach den Resultate«
der vorgeschlagenen Untersuchungen zu überprüfen und zu revidieren haben.
Kurz und gut, die Chancen einer erheblichen Vertiefung naturwissenschaftlicher
Erkenntnis und weltanschaulichen Verständnisses erscheinen so groß, daß
man meinen sollte, es lohne manchen Einsatz. Zunächst aber und vor allem
anderen gehört dazu ein geeignetes Medium und ein gut ausgestattetes!
Laboratorium. An alle, denen beides zur Verfügung steht, also nicht zuletzt
an die außerdeulschen Forscher, die glücklicher daran sind als wir, wenden
sich diese Seilen.

Zum 50. Geburtstag unseres Hauptschriftleiters Dr. Paul Sünner.

(11. Juli).

Es hat sich in unserer Forschung der löbliche Brauch eingebürgert, auch
schon das fünfte Jahrzehnt in der Lebenslaufbahn unserer Vorkämpfer durch ein
ehrendes Gedenken zu feiern; vermutlich wohl deshalb, weil wir Parapsychologen
in diesen gärenden Zeiten mehr als andere Forscher und Wegbereiter des ermutigenden
Zuspruches bedürfen.

Ein solcher Weggefährte, der durch sein verantwortliches Amt in ganz besonderem
Grade von der Parteien Gunst und Mißgunst umbrandet wird und der -ein
Anrecht auf unsere Anerkennung und Förderfreundschaft hat, um ein Wort
Goethes zu gebrauchen, ist der Herausgeber und Hauptschriftleiter dieser Zeitschrift
, Dr. Paul S ü n n e r. In seinem Wirken spiegelt sich ein Stück Geschichte
unserer Forschung wieder, und zwar ein bedeutungsvoller Abschnitt, der äußerlich
gekennzeichnet ist durch den Wandel und den Aufstieg von den seinerzeitigen
„Psychischen Studien" zur heutigen „Zeitschrift für Parapsy-
c h o l o g i e".

Ich mache mich heute zum Stimmführer aller jener, die ihm zu seinem fünfzigsten
Geburtstage ihre Sympathie versichern wollen und will es in dem nachfolgenden
Lebensbilde unternehmen, seinen Werdegang als Parapsychologe zu
schildern und seine Verdienste um unsere Forschung in ihren Einzelheiten zu
würdigen.


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