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Kleine Mitteilungen

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Hellwigs Forderung, man möge Spukphänomene filmen, kann Servadio nichts
anderes, als herzlich darüber lachen. Solche spontane Manifestationen könne man
nicht den Experimentiermethoden eines physikalischen Kabinetts unterwerfen.
Solche Versuche müßten mißlingen, und dies sei es auch, was Hellwig im Grunde
seines Herzens wünsche.

Besonders interessant ist eine dem Artikel Servadios vorangeschickte Note
der Schriftleitung, worin sie den Redakteuren der Zeitschrift, die Hellwigs Aufsatz
brachte, den Rat erteilt, Manuskripte aufmerksam durchzulesen, bevor sie
sich zu deren Veröffentlichung entschlössen.

Es wäre gut, wenn auch die Redaktionen unserer Tagespresse diesen Rat
beherzigten; das Lesepublikum würde von manchem Blödsinn verschont bleiben.

Prof. J. Kasnacich (Graz).

Zum Erlebnis mit dem Hellseher Marion.

Bezüglich der hochinteressanten Ausführungen des Herrn Ernst Studer bin
ich diesem Herrn außerordentlich verbunden, daß es ihm gelungen ist, durch
Rücksprache mit Herrn Pautülon die Echtheit der parapsychischen Fähigkeiten
des Herrn Marion (seien diese hellseherischer oder telepathischer Art) ohne Zweifel
nachzuweisen.

Zu dem Kommentar des Herrn Pautilion möchte ich folgendes bemerken:

1. Vor 30 Jahren machte La Chaux-de-Fonds auf mich als Junge von
8 Jahren den Eindruck einer kleinen ordentlichen altmodischen Stadt. Jedenfalls
war damals im Vergleich mit Großstädten von modernen Allüren keine
Rede. Daß diese Stadt sich im Laufe von 30 Jahren mächtig entwickelt hat, ist
gewiß fraglos, der Hellseher sah jedoch ein Bild der kleinen ruhigen Stadt, wie
sie vor 30 Jahren aussah.

2. Meine Mutter und ich besinnen uns sehr genau auf den weißen Bart,
sowie auf die weißen Haare des Herrn Pautilion. Daß er nicht ausgesprochen
dick, sondern eher untersetzt war, ist ja wahr, jedoch hätte der Ausdruck
„dünn" keineswegs zu ihm gepaßt.

3. Es dürfte nicht wunderlich sein, daß niemand nach 30 Jahren sich
erinnern kann, ob der alte Herr Pautilion an dem betreffenden Tag vielleicht
ausnahmsweise an Kopfschmerzen gelitten hätte. Möglicherweise könnte es
sich um Zahnschmerzen gehandelt haben, wodurch der mir dunkel in Erinnerung
gebliebene Verband über dem Kopf erklärt werden könnte. Dieser Punkt ist
unbedeutend.

4. Von dem durch die Aussagen des Herrn Pautilion bestätigten Brand der
Kirche, wo die Konzerte stattfanden^ hatte ich, wie ich in meinem Aufsatz betonte
, keine Ahnung. Waren alle anderen Angaben des Hellsehers durch
Telepathie aus reinem Unterbewußtsein erklärlich, so müßte man für diese
Angabe eine andere Erklärung suchen.

Durch den Brief des Herrn Pautilion, verbunden mit meinen persönlichen
Erinnerungen an den alten Herrn, sind, bis auf die Frage der Kopfschmerzen,
sämtliche Angaben des Hellsehers restlos bestätigt worden. Wo bleibt
die von Herrn Pautilion selbst erwähnte „Einbildungskraft"? Das Experiment
fand im Herbst 1927 statt. Florizel von Reuter.

Schadenersatzklage eines Fakirs.

Es handelt sich um den weltbekannten Fakir Tahra - Bey, mit seinem
richtigen Namen Kalfayen, der gegen den ebenfalls ziemlich bekannten
Fakirgegner Paul Heuze Klage erhoben hat.

Der Tatbestand ist folgender: In einem aufsehenerregenden Werk, „Fakire,
Schwindler & Co.", hatte Heuze vor zwei Jahren den Beweis zu erbringen versucht
, daß all die vielgerühmten Kunststücke der Fakire nichts weiter als
Gauklertum und groben Betrug darstellen. Der berühmte Fakir erblickte in
diesen Behauptungen eine schädigende Verleumdung und forderte von Heuze
sowohl wie von dem Verleger, „Editions de France", eine halbe Million Franken
Schadenersatz.

Bevor aber noch die Klage zur Verhandlung kommen konnte, trat Heuze in
öffentlicher Volksversammlung auf und erbot sich, selber alle „Fakirwunder" zu
vollbringen; es gelang ihm auch, das eine und das andere zufriedenstellend zu


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