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Zeitschrift für Parapsychologie. 7. Heft. (Juli 1931.)

Fachliteratur des Auslandes.

„Psychic Research"*), Monatsschrift der amerikanischen Society fof Psychicai
Research, New-Vork. Jahrgang 1930. (Fortsetzung.)

Im Märzheft wird ein Aufsatz über „Präsident Lincolns Manifest für die
Abschaffung der Sklaverei" abgedruckt mit einem Bericht eines Freundes des
Präsidenten, Colonel S. P. Kase, einem Eisenbahnmagnaten, der vor seinem
Tode der Aufforderung in einer Sitzung folgend schriftlich bezeugte, daß Lincoln
überzeugter Spiritist war und sich durch spiritistische Kundgebungen, vor
allem eine wunderbare Trancerede eines kindlichen, weiblichen Mediums, zur
Abschaffung der Sklaverei bestimmen ließ. — Rene Sudre schreibt über
„Parapsychologie und die neue Physik". Selbst eine noch so große Häufung
gut beglaubigter parapsychologischer Tatsachen würde die offizielle Wissenschaft
nicht zu ihrer Anerkennung bringen, solange es an einer plausiblen Erklärung
ihres Zustandekommens fehle. Oerade die Forschungen der neuesten
Physik böten hierfür eine Brücke, besonders sofern sie sich mit der Atomstruktur
und dem Verhältnis zwischen Materie und Strahlungsenergie befaßt (Louis
de Broglie). Sudre bringt dann einen historischen Überhlick über die Entwicklung
der Theorie des Lichtes bis zur Quantentheorie. Vielleicht läßt sich Materie in
Energie verwandeln und umgekehrt, und was ist Energie? Vielleicht auch efwas
Geistiges? Wenn auch nicht in zusammengesetzten Körpern, so mag doch in
ihren Grundbestandteilen, den Atomen und deren Elektronen, die Energie, also
vielleicht etwas Geistiges, das letztlich Ausschlaggebende sein. Vielleicht lassen
sich von hier aus auch die physikalischen mediumistischen Phänomene erklären.
Vielleicht kann der Geist, wie auf die Funktionen der Zellen seines Körpers, so
auch auf Atome und Moleküle, die seinem Körper sonst nicht angehören, unter
gewissen Umständen einen Einfluß ausüben. Dadurch ließen sich einerseits ideo-
plastische Materialisationen, andererseits Apporte u. dgl. erklären. — Der Untersuchungsbeamte
(M. B i r d) rezensiert unter dem Titel „Autobiographie eines
Mediums" das Buch von George Wehn er: „A Curious Life", in dem viele
merkwürdige Erlebnisse Wehners geschildert sind, die der Psychiater für Gesichts
-, Gehörs- und Berührungshalluzinationen halten würde, während Wehner
in ihnen Kundgebungen der Geisterwelt erblickt. — Interessant sei auch das
Buch von T. A. R. P u r c h a s „Spiritual Adventures of a Businessman" (Okkulte
Erlebnisse eines Geschäftsmannes), in dem verschiedene gut identifizierte Fälle
von Kundgebungen Unbekannter berichtet werden. — Ein Referat über einen
Vortrag von Rev. Owen R. Washburn in der Sektion New York enthält
interessante, spiritistisch gedeutete Erlebnisse des Vortragenden. — In seinen
„Internationalen Notizen" weist P r i c e u. a. darauf hin, daß zur Zeit in London
vier okkulte Stücke aufgeführt werden, was wohl für das wachsende Interesse
für diese Dinge zeuge. Interessant ist ein Bericht über das fast gleiche Leben der
getrennt wohnenden Zwillingsschwestern Frau Hilda Thompson und Miß Elsie
Harrop, die sich merkwürdigerweise auch mit einem Thompson (nicht verwandt
mit dem Schwager) verlobte. —

Im Aprilheft schreibt Rene Sudre über „die Auslegung von Zukunfts-
pfrophezeiungen". Er lehnt zunächst die astrologischen Mundanprophezeiungen
für Länder in Kalendern und Zeitschriften (speziell der Zeitschrift „The Seer")
ab. (Es handelt sich um die nur mit Transiten arbeitende Mundanastrologie,
gegen die allerdings viel einzuwenden wäre, doch kann man allein deshalb nicht,
wie Sudre, die Astrologie als solche verwerfen. G. W.) Dann setzt er sich mit
Dr. Tanagras Erklärung der Propheiic durch „Psychobolie" (vgl. Z. f. P., November
1929) auseinander, die er gleichfalls im Wesentlichen ablehnt. Eine Möglichkeit
der Erklärung enthalte die Auffassung der Zeit als einer vierten Dimension
, die neben den andern existiert, deren Erscheinungen in unserer dreidimensionalen
Welt aber als Nacheinander erlebt werden (außer von den Hellsehern
in die Zukunft, deren Bewußtsein in diese 4. Dimension hineinragt). — Der
Herausgeber (B1 i g h Bond) berichtet über einen „Fall von Besessenheit mit

*) Die Besprechung im Juniheft 1931 der Z. f. P., S. 304, bezieht sich ebenfalls
auf „Psychic Research" nicht, wie irrtümlich geschrieben wurde, auf
Psychic Science. Dr. Gerda Walther.


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