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Schwab: Zur Entlarvung des Mediums Stanislava P.

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helles Rotlicht, es waren keine Dunkelsitzungen, wie Sünner berichtet, es wurde
nur ab und zu dunkel gemacht, um Leuchter schein ungen deutlicher beobachten
zu können. —

Ich halte danach Lichtbilder-Vor träge gehalten und schon damals eine Reihe
von Phänomenen in meinen Vorträgen abgegrenzt, die Echtheitscharakter tragen
, unabhängig da>on, ob das Medium die Hände frei gemacht hätte oder nicht.
Das waren im wesentlichen die Teleplasmaphänomene.

St. P. war als eines der besten Tcleplasmamedien stets bekannt, sie war das
einzige Medium, das Teleplasma bei hellem Licht produzieren konnte, das ein«
zige, bei dem (und zwar bei v. Schrenck) einmal eine Filmaufnahme möglich
wurde. Der Versuch gelang. Weitere Versuche mußte v. Schrenck aber unterlassen
, weil das Medium dadurch zu sehr gesundheitlich geschädigt wurde. Dr.
\on Schrenck experimentierte mit ihr in den Jahren 1912, igr3 und 1916 und
erzielte bei dieser Gelegenheit auch die bekannte Schleieraufnahme ^ siehe v.
Schrenck, Materialisationsphänomene, Tafel i35).

Mir gelang es nun bei meinen Versuchen im Jahre 1925, das Medium durch
Zureden und Versichern, daß ich als Arzt es vor Schädigungen bewahren könne,
wieder zur Einwilligung in eine Filmaufnahme zu bringen. Der Vorhang des
Kabinetts war aufgezogen, blendend weißes Magnesiumlieht flutete auf dis
aus dem Munde ausströmende Teleplasma für dreißig Sekunden. Der Film
gelang, aber unmittelbar nach dem Abbrennen der Magnesiumkerze bekam
das Medium einen schweren Kolikanfall (es litt an Nierensteinkoliken; Röntgen-
platle ist in meinem Besitz): außerdem war eine intermenslruelle Blutung eingetreten
. Der Zustand war am nächsten Tage wieder behoben, die Sitzungen
wurden fortgesetzt. Aber: nie wieder sollte eine Filmaufnahme stattfinden. I nd
doch gelang es mir (ich muß dies aus bestimmten Gründen berichten) gegen
Ende der Experimenlalreihe, das Medium zu einer zweiten Filmaufnahme zu
ermutigen. Diesmal wurden 22 Meter gefilmt, die Magnesiumkerze brannte
120 Sekunden lang und sechs Personen beobachteten während dieser Zeit das
blendend beleuchtete Teleplasma. sich entwickelnd, wurmartig nach allen Sei-
hn duswachsend, sich wieder zurückziehend, mit Eigenbewegung in den Teilen
behaftet, an Punkten, wo zeitweise Leere war, zu Masse werdend, an Anhäufungen
wieder dünn, durchbrochen und unsichtbar werdend, ganz übereinstimmend
wie Teleplasma >on berühmten Forschern bei anderen Medien
beobachtet wurde, und ganz im Widerspruch mit dem toten Mullslreifen des
von Dr. v. Rutkowski eingelernten Artisten. Wenn letzterer sich enlfesseln
konnte, so beweist das nicht, diß das Teleplasma der St. P. unecht sein muß.
Vuch bei dieser zweiten Filmaufnahme trat unmittelbar danach ein schwerer
Krampfzustand ein, eine halbe Stunde später eiru* intermenstrueJle Blutung.
Ich komme auf diese physiologischen Zusammenhänge später zurück. Bei
einem Versuch, an dem etliche Parapsycho!ogen teilnahmen, fiel das Teleplasma
vor aller \ugen in großer Masse auf meine IJand und wurde in diesem
Moment photographiert. Ich drückte die Hand zu und fühlte von dieser
großen Menge Materie fast nichts, ich fühlte keine Schwere, und meine Hand
war darnach leer. Hätte ich bei dem Artisten zugefaßt, dann wäre ein Mull-

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