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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1931/0424
372 Zeitschrift für Parapsychologie. 8. Heft. (Augast 1931.)

Blacher erlangte von einem Rigaer Medium ein Stück Teleplasma. In allen
diesen Fällen war rebereinslimniung. Das letztere Präparat ist jetzt in Händen
\oi\ Professor Sehröder. Mikroskopisch fand man in allen bisher untersuchten
Fällen Zellen, die dem Kör perinneren entstammen, zum Teil solche,
die nur bei besonderen biologischen Prozessen auf treu n. Das Gewebe hatte
lamellenartige Lagerung der Teile ohne bestimmte Struktur.

Die Blutungen, die nach Vbschneiden von Teleplasma häufig auftreten
(Grunewald berichtete es von Einar Nielsen), weisen ebenfalls auf Echtheit
hin. Schon von Mine. d'Esperance wird berichtet, daß sie eine Lungenblutung
bekam, nachdem das Phantom Jolante während einer Sitzung brüsk angepackt
wurde. Auch Bastian bekam angeblich eine Blutung durch eine solche Schockwirkung
. — Ob auch St. P. nach dem Abschneiden des Stückes eine Blutung
hatte, ist mir nicht bekannt, aber man könnte in den intermenstruellen Blutungen
, die sie beim Filmen bekam Traumen erblicken, bewirkt durch Zerstörung
von Teleplasma infolge sehr starker Lichteinwirkung. Somit haben
wir auch hierin ein Moment, das sehr für die Echtheit des Teleplasmas der
St P. spricht.

Zusammenfassend möchte ich nun zum Schluß sagen:

1. Die Biographie der St. P., die Genese ihrer Phänumenik weisen darauf
hin. daß mediale Veranlagung \orhanden war, daß echte Phänomene bei ihr
möglieh waren.

2. Die Beobachtung des Teleplasmaphänomens konnte bei ihr bia auf
die neuere Zeit so durchgeführt werden wie selten bei einem Medium, und
führte zu Ergebnissen, die sich mit den schon bekannten Eigenschaften echten
Teleplasmas decken. \. Schrenck setzt das St. P.sche Teleplasma dem der Eva G.
gleich. S. 5'17. (Eigengesetzlichkeit, Eigenbewegung, Schwebefähigkeit, Ver-
dichlbarkeil, Auflösbarkeit, Wiederentstchung an anscheinend leeren llaum-
punklen, siehe aiuh Genaueres bei v. Schrenck und Bichet.)

3. Für Echtheit sprechen ferner die somalischen Beziehungen, die Schockwirkungen
auf Organe, die Traumata und Blutungen im Verlaufe der Tele-
plasmaproduktionen.

\. Für Echtheit spricht nicht zuletzt die vorgenommene l ntersuchung eines
abgeschnittenen Stückes und schließlich 5. wenn man will, die pholographische
Platte, da» Muster der Zeichnung, sowie das Erfassen (s. Bild VII) und Prüfen
des Teleplasmas mit der Hand. (Interessant ist noch bei Beobachtung der St. P.-
schen Teleplasmabildungen, daß die Masse in den Anfangssilzungen grau war,
später immer heller und heller und dann schneeweiß erschien. Dies ist auch
bei anderen Medien beobachtet worden und wurde schon so zu erklären versucht
, daß das Teleplasma aus den produzierenden Organen oder Schleimhäuten
Staubteilchen mit herausschleudert, besonder^ am Anfang, nachdem lange Zeit
keine Sitzung gehalten wurde, später aber nach Vus-schleuderung der Staubpartikel
weiß erscheinen kann. Beim Artisten könnte es aus naheliegenden
Gründen umgekehrl sein.)

Somit möchte ich mit diesen Betrachtungen gezeigt haben, daß, wenn ein
Taschenspieler okkulte Phänomene nachmachen kann, damit nicht erwiesen ist,


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