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Schubert: Der Spuk auf Schloß H.

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daß die Phänomene dieses oder jenes Mediums unecht sind. Es waren nicht
alle Gesichter bei der v. Kutkowskischen Entlarvungssilzung \or lauter Enttäuschung
so lang wie Herr Dr. Sünnner meint. Viele tasehenspielerisch einge-
slellte Kritiker haben immer noch die naive Idee, okkulte Phänomene erzeugen
heiße: „zaubern", also schlechtweg etwas bewirken, einerlei auf welche Weise,
was gewöhnliche Menschen nicht bewirken können; und sie glauben dann, die
Medien enllarvt zu haben und am Zi^l ihrer Vrbeit angelangt zu sein, wenn
sie nun dieselben Schlußresultale erzielen können, wie diese. Vber die Hauptsache
ist doch das Wie! Herr Dr. \. Hutkowski hat sich für die hier in dieser
Arbeit vorgebrachten Dinge nicht interessiert, die ihm doch längst zugänglich
waren. Seine Vrbeil und s*nn Interesse waren in der nach seiner Ansicht
wohlgelungenen Nachahmung vollständig erschöpft. Es gibt eine ganze Menge
sehr einfacher medialer Leistungen, die man mit Leichtigkeit, auch ohne
Taschenspieler zu sein, nachahmen kann. Diese zu nnlersuchen wäre also schon
im voraus für die Wissenschaft unnötig, weil man sie eben nachahmen kann.
So dürfte man z.B. keinen Klopfton mehr untersuchen, weil er nachahmbar ist.
Die Wissenschaft muß, wie Grunewald schon sagte, sich mehr an die Befunde
halten, soweit kommen, daß sie an den Phänomenen selbst schon erkennt, ob
sie okkulte Tatsachen sind, dann ist sie nicht mehr davon abhängig, ob die
Medien echt oder ob sie Betrüger oder ob sie Taschenspieler sind. Ich glaube
in der \orliegenden Arbeit gezeigt zu haben, daß man in dieser Weise vorgehen
kann. Ich will ab<»r hiermit nicht andeuten, daß wir jetzt schon so vveit sind,
daß w ir Kontrollen entbehren könnten.

Berichte über Sponfanphänomene

Der Spuk auf Schloß H.

Von Hans Schubert, Halle a. d. S.

Durch eine Dame ans der Srtfritualistischen Vereinigung E. V. rächt war U,
Halle, lernten wir Frau Dr. N. l) auf Schloß II. kennen. Die Beziehungen
wurden eng geknüpf(, so daß meiner Frau die Mögliehkeil gegeben war, einige
Male eine kuize Erholung dort zu suchen und zu finden. Das Gespräch wurde
natürlicherweise auch auf okkulte Dinge gebracht. Es slellte sich dann auch
bald hei aus, daß in dem, von Frau Dr. X. bewohnten Schloßflügel etwas nicht
ganz geheuer sei. Ich ließ mir nun bericblen, wie dies gemeint sei, und Frau
Dr. N. erzählte:

Im Orte spricht man davon, daß in dem \on mir bewohnten Sehloßflüg'el
sich ein Spuk aufhalte, deshalb finde niemand den Mut, dort zu wohnen. Ich
halto von derartigen Sachen sehr wenig Meinung und beantragte beim Fiskus,
daß ich gewillt sei. mir den Schloßflügel ausbau"n zu lassen, um dort zu

*) Dieser sowie alle anderen in diesem Aufsatz abgekürzten Namen sind der
Schriftleitung bekannt und liegen eigenhändig zur Verbtirgung der Richtigkeit des
Geschehens mir vor. Im übrigen wird der Herr Berichterstatter für diesen stark
die spiritistische These verfechtenden Aufsatz selbt die Verantwortung tragen.

Sünnei


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